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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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eines Möchtegern-Meuchelmörders in seinen Körper gebohrt. Er hatte den Anschlag damals zwar überlebt, aber diesmal kam er vermutlich nicht so leicht davon. Diese Klinge würde seine Halsschlagader durchtrennen, um sein Blut in einer mächtigen Fontäne über die Zeugnisse seines einst so prominenten weltlichen Daseins zu verteilen.
    Der weibliche Eindringling presste weiche Lippen an sein Ohr. Eine Stimme, vollkommen unvertraut, flüsterte ihm zu: »Willst du denn nicht mehr weiterleben?«
    Jim schluckte schwer. »Warum spielst du mit mir?«
    Die Frau drehte die Klinge und drückte die scharfe Kante gegen seinen zitternden Hals. »Beantworte meine Frage.« Ihre freie Hand kroch wie eine Schlange über seinen Bauch, legte sich in seinen Schritt, packte ihn und drückte zu. »Antworte mir … Jim. Oder ich schneide dir den Schwanz ab und füttere dich damit.«
    »Wenn du eine ehrliche Antwort willst … Ich weiß es nicht.«
    Die Frau rutschte vom Bett und baute sich vor ihm auf. Beim Anblick der Fremden runzelte Jim verwirrt die Stirn. Sie trug einen schwarzen Judoanzug und war klein und schlank, höchstens 1,55 Meter groß. Die Unbekannte wirkte asiatisch, aber ihre weiche Stimme klang überhaupt nicht danach.
    »Wer zur Hölle bist du?«
    Sie kniete sich vor ihn hin und hob das Foto von Miss Wickmans ausgeweidetem Körper auf. »Ich gehöre dem Drachenorden an. Mein Name spielt keine Rolle.« Sie wedelte mit dem Abzug vor seiner Nase herum. »Ich bin gekommen, um mit dir hierüber zu sprechen. Und um dir einen Vorschlag zu unterbreiten.«
    Jim wurde bewusst, dass die Frau ihn aus ihrer mentalen Umklammerung entlassen hatte. Er griff nach der Flasche Jim Beam und trank gierig. Dann seufzte er und wischte sich mit dem Handrücken den Mund ab. »Beinhaltet dieser Vorschlag eine Bedrohung für meine Leute?«
    »Er beinhaltet vielmehr das Auslöschen einer Bedrohung. Für meine Organisation geht es ausschließlich um Rache. Die Sache könnte einige Opfer fordern. Du wirst entscheiden müssen, welchen Preis dir die Vernichtung des Gegners wert ist.«
    Hinter Jims Augen baute sich ein quälender Druck auf, als ein vertrauter, seelischer Schmerz in ihm aufstieg und er sich zum gefühlt einmillionsten Mal wünschte, er wäre nie in die Rolle des Anführers geschlüpft. Er verabscheute es, der Verantwortliche sein zu müssen, der für eine Menge anderer Menschen Entscheidungen über Leben und Tod traf. Sein Vater war ebenfalls ein solcher Mann gewesen. Nun, Bedauern und Familienbande halfen ihm an diesem Scheidepunkt seines Lebens nicht weiter. Die Würfel waren bereits vor sehr, sehr langer Zeit gefallen.
    Er sah sie an und sagte mit fester Stimme: »Dann lass mal hören. Ich möchte Näheres über deinen Vorschlag erfahren. Dann werden wir ja sehen, wie sehr mir nach Leben oder Sterben zumute ist.«

Kapitel 16
    Giselle erwachte durch Vogelgezwitscher. Sie öffnete die Augen und sah eine große bunte Kreatur am Fuß des Bettes sitzen. Eine seltsame Mischung aus Papagei und Geier, mit farbenfrohem Gefieder, einem langen schwarzen Schnabel und langen, messerscharfen Krallen. Das Tier starrte sie aus schwarzen, glänzenden Augen an. Giselle empfand den durchdringenden Blick als beunruhigend und fragte sich einen Augenblick lang, wie es ihm gelungen sein mochte, sich Zugang zu ihren Gemächern zu verschaffen.
    Dann erinnerte sie sich in einer Serie aufblitzender Momentaufnahmen wieder an die Feierlichkeiten der vergangenen Nacht. Sie und Ursula hatten Unmengen sehr teuren, aus Frankreich importierten Weines vernichtet. Ein Mädchen begleitete das Gelage, zu dem sich eine große Anzahl von Schülern auf ihre Einladung hin in ihren Gemächern eingefunden hatte. Sie schleppten Sklaven herbei und setzten sie zur Unterhaltung ein. Irgendwann fielen die Kleider und die Party verwandelte sich in die reinste Orgie. Giselle hatte im Laufe der Stunden mit diversen Männern und Frauen geschlafen und mit Schülern und Sklaven gleichermaßen jede erdenkliche Kombination und Stellung beim Sex ausprobiert.
    Es war, wie sie sich mit einem müden Lächeln erinnerte, die mit Abstand zügelloseste Nacht ihres bisherigen Lebens gewesen. Hin und wieder hatten sie Sklaven nach vollendetem Fick gefoltert und erniedrigt. Anschließend waren alle wieder in Partylaune verfallen, tranken noch mehr Wein und gaben sich weiteren fleischlichen Gelüsten hin. Als der Morgen graute, war ihr der Alkohol zu Kopf gestiegen und sie hatte die Geschehnisse um

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