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Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur

Titel: Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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muss seine Legionen in kleineren Einheiten über ein größeres Territorium verteilen, als ihm eigentlich lieb ist. Als Nächstes muss er abwägen, ob er lieber bei der Truppe in einem scheinbar befriedeten Gallien überwintert, oder sich lieber in das ebenfalls seiner Administration unterstehende Gallia cisalpina zurückzieht. Trotz des sich zuspitzenden Konflikts mit Pompeius in Rom beschließt er, lieber in Gallien zu bleiben.
    Aus der Sicht des »wissenden Beobachters« eine gute Entscheidung …
Der Schwelbrand
    Es beginnt in dem, was als das heilige Zentrum von ganz Gallien gilt, im Lande der Carnuten und ihrer Hauptstadt Cenabum (heute: Orléans). Hier regiert seit der Unterwerfung des Stammes der von Caesar protegierte Tasgetius. Bis zu jenem Tag kurz nach Beginn des Winters 54/53 v. Chr., als er von etwas weniger römerfreundlich eingestellten Mitgliedern der Gemeinschaft ermordet wird.
    Nun ist das zwar unschön, aber noch kein Drama im militärstrategischen Sinn, denn es hat – vorerst – keine weiteren Auswirkungen. Da es kein direkter Angriff auf eine römische Institution ist, erfährt Caesar davon auch erst mit einiger zeitlicher Verzögerung.
    Wesentlich härter trifft es dagegen die beiden Legionen, die den Winter im Land der Eburonen im Norden der belgischen Stammesgemeinschaft verbringen sollen. 14 Tage nach der Ankunft der Römer im Winterlager unternehmen die Eburonen unter ihrem Herrscher Ambiorix die ersten massiven Angriffe. So makaber es jedoch klingt, viel wirkungsvoller als die realen Attacken ist die von Ambiorix in seiner Kapitulationsforderung dargestellte aktuelle Lage in Gallien. Derzeit würden gerade alle Winterlager der so weit auseinanderliegenden Legionen gleichzeitig angegriffen werden, sodass auf gegenseitige Hilfe nicht zu hoffen wäre. Auch stünden jenseits der Grenze Hilfstruppen der Germanen bereit, um die Eburonen in ihrem Kampf zu unterstützen.
    Nichts davon ist wahr, doch es demoralisiert die Römer derart, dass sie außer zahlenmäßig auch psychologisch im Nachteil sind. Die beiden Legionen werden im folgenden Kampf völlig aufgerieben.
    Angesichts dieses Erfolges ist es für Ambiorix ein Leichtes, das, was Caesar vier Jahre zuvor von den Aduatuci und den Nervii übrig gelassen hat, für einen gemeinsamen Aufstand zu gewinnen. Weitere Klientenstämme der Eburonen folgen.
    Caesar muss erkennen, dass er die Gallier in vielerlei Hinsicht falsch eingeschätzt hat. Vor allem ihre Fähigkeit, von ihren Feinden zu lernen. Nicht nur, dass sie inzwischen geübt im Einsatz der ihnen eigentlich widerstrebenden Fernwaffen sind. Sie haben sich, wie die Römer mehrmals schmerzlich erfahren müssen, zu außerordentlich geschickten Belagerern entwickelt. Nur mit größten Anstrengungen bekommt Caesar die Situation wieder halbwegs unter Kontrolle, bevor der Wintereinbruch weiteres Kämpfen beendet.
    Die Winterruhe ist jedoch nur relativ. Es herrscht Kriegsstimmung. An abgelegenen Orten finden geheime Treffen von Stammesführern statt, um Stimmungen zu testen und Bündnisse für den Ernstfall einzugehen. Militärische Aktionen bleiben jedoch noch aus. Nur ein gewisser Indutiomarus vom Stamm der Treveri, den südöstlichen Nachbarn der Eburonen am Rhein, beginnt aktiv mit der Suche nach Hilfstruppen. Dass das zunächst unbemerkt bleibt, mag daran liegen, dass er nicht in Gallien, sondern jenseits des Rheins in Germanien agiert. Er bleibt jedoch erfolglos. Zu tief sitzt bei den Germanen noch der Schock über die Niederlage und den Toddes Ariovist. Am Schluss findet er aber doch was er sucht: Die Carnuten, Senonen (aus dem Seine-Gebiet) und andere Stämme stellen ihm freiwillig Kriegerkontingente zur Verfügung.
    Das lässt Indutiomarus übermütig werden. Aus schlechter Position heraus greift er ein römisches Lager an und wird getötet. Seinen Kopf bringen die Legionäre zu ihrem Lagerkommandanten.
    Der Aufstand bricht von einem zum anderen Tag zusammen.
    Caesar merkt, dass das Feuer kurz vor dem Ausbruch ist. Im Norden bleiben die Eburonen unter Ambiorix weiter umtriebig, also verstärkt er die Truppen in Gallien mit frisch ausgehobenen Legionen. Dann erklären die Carnuten, Senonen und Treveri, allesamt unter der Führung eines gewissen Acco, Caesar offen den Krieg. Sie fühlen sich sicher, denn inzwischen haben die Germanen – hier speziell der Stamm der Suevi – ihre zögerliche Haltung aufgegeben und Krieger entsandt.
    Caesar hat längst beschlossen, jeden noch so kleinen

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