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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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ein Kilogramm. Und über Kosmetika mache ich mir keine Gedanken, weil du mir sagtest, die könnten wir selbst herstellen, wenn wir ...«
    Rita kam in die Küche gerannt und drängte Margaret zur Seite. »Hallo, Vater!«
    »Hallo, kleine Maus. Und was hast du gemacht?«
    »Ich habe meine Insektensammlung katalogisiert. Mutter wird mir helfen, die Exemplare in den Gläsern zu fotografieren, wenn ich soweit bin. Sie sind so schwer!«
    »Wie hast du sie soweit gebracht, so nahe an deine Käfer heranzukommen?«
    »Vater! Es sind keine Käfer; es sind entomologische Musterexemplare.«
    »Für deine Mutter ist es Ungeziefer, mein Liebling. Und jetzt will ...«
    »Vater! Da ist noch etwas. Ich habe Raul – das ist der Neue vom Nachbarblock – heute von den habichtartigen Insekten auf Ritelle erzählt, die ...«
    »Es sind keine Insekten, sondern adaptierte Amphibien.«
    Sie runzelte die Stirn. »Aber in Spencers Bericht steht ausdrücklich, daß sie einen Chitinpanzer haben und ...«
    »Du hättest den Bericht lesen sollen, den ich dir vorigen Monat zeigte, als ich zu Hause war. Diese Lebewesen haben einen Metabolismus, der auf Kupfer basiert, und sie sind eng mit einer Fischart des Planeten verwandt.«
    »Oh! Glaubst du, ich sollte mich besser auf Meeresbiologie verlegen?«
    »Eins nach dem anderen, Liebling. Jetzt ...«
    »Haben wir noch nicht das Datum des Abflugs festgelegt, Vater? Ich kann es kaum erwarten, dort meine Arbeit aufzunehmen.«
    »Es steht jetzt noch nicht fest. Wir werden es aber täglich erfahren. Laß mich jetzt mit deiner Mutter sprechen!«
    Rita zog sich zurück.
    Walter lächelte seine Frau an. »Was haben wir da großgezogen?«
    »Ich wollte, ich wüßte es.«
    »Schau ... Mach dir über David keine Sorgen. Es ist jetzt neun Jahre her, daß er von der Viruserkrankung gesundete. Alle Tests zeigen, daß er vollkommen geheilt wurde.«
    Ja, bis auf das kleine Detail der fehlenden optischen Nerven, dachte sie bitter. Sie zwang sich zu einem Lächeln.
    »Ich weiß, daß du wahrscheinlich recht hast«, sagte sie. »Es wird sich als etwas ganz Einfaches herausstellen, und wir werden darüber lachen, wenn ...« Da läutete es an der Eingangstür. »Das wird der Arzt sein.«
    »Ruf mich an, wenn du es weißt«, sagte Walter.
    Margaret hörte, wie Rita zur Tür rannte. »Ich schalte jetzt ab, mein Liebling.« Sie warf ihm eine Kußhand zu. »Ich liebe dich.«
    Walter machte mit zwei Fingern das V-Zeichen und winkte. »Ich dich auch. Kopf hoch.«
    Sie unterbrachen die Verbindung.
    Dr. Mowery war ein grauhaariger Herr mit einem steinernen Gesicht und neigte dazu, mit dem Kopf zu nicken und wissend zu murmeln. Er hielt eine graue Instrumententasche in der Hand, begrüßte Rita mit einem Klaps auf den Kopf, Margaret mit einem kräftigen Händedruck und bestand darauf, mit David allein gelassen zu werden.
    »Mütter stören einen Arzt nur bei der Untersuchung«, sagte er und kniff ein Auge zusammen, um den Worten die Schärfe zu nehmen.
    Margaret schickte Rita auf ihr Zimmer und wartete im Korridor oben. Zwischen der Tür zu Davids Zimmer und dem Ende des Ganges befanden sich einhundertsechs Blumen auf der Tapete. Als sie eben damit beginnen wollte, die Stäbe des Geländers zu zählen, kam der Doktor heraus. Er schloß leise die Tür hinter sich und nickte.
    Sie wartete.
    »Mmmmm-hmmmm«, machte er. Er räusperte sich.
    »Ist es etwas Ernstes?«
    »Nicht sicher.« Er ging zur Treppe. »Wie lange hat sich der Junge so benommen?«
    Margaret versuchte, einen Brocken in ihrer Kehle hinunterzuschlucken. »Er hat sich verändert, seit das Elektroklavier geliefert wurde ... das er anstelle des Steinway seines Großvaters mitnehmen soll. Meinen Sie das?«
    »Verändert?«
    »Aufsässig, aufbrausend ... möchte allein gelassen werden.«
    »Ich nehme an, es besteht nicht die geringste Aussicht, das große Klavier mitzunehmen.«
    »Du lieber Himmel! Es wiegt sicher seine fünfhundert Kilogramm. Das elektronische Instrument dagegen zehn.« Sie räusperte sich. »Ist es die Sorge um das Klavier, Doktor?«
    »Möglich.« Dr. Mowery nickte und betrat die erste Stufe der Treppe. »Es scheint nichts Organisches zu sein, was meine Instrumente zu entdecken vermögen. Ich werde Dr. Linquist und einige andere noch heute abend herschicken. Dr. Linquist ist unser leitender Psychiater. Bis dahin sollte der Junge etwas essen.«
    Sie trat an Dr. Mowerys Seite. »Ich bin Krankenschwester. Sie können es mir sagen, wenn es sich um etwas

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