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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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verbündet hatte. Aber es war der einzige Weg.
    »Irgendetwas stimmt nicht, Elant«, sagte Vin.
    Er schaute von der Leiche auf. »Was denn? Glaubst du, es gibt noch einen anderen in der Nähe?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Dieser Inquisitor hat sich am Ende zu schnell bewegt. Ich habe noch nie jemanden gesehen – sei es nun ein Allomant oder nicht –, der so ungeheuer flink ist.«
    »Er muss Duralumin gehabt haben«, sagte Elant und schaute wieder nach unten. Einige Zeit lang waren Elant und Vin im Vorteil gewesen, da sie Zugang zu einem allomantischen Metall besaßen, von dem die Inquisitoren nichts gewusst hatten.
Doch neueren Berichten zufolge bestand dieser Vorteil nun nicht mehr.
    Zum Glück war da noch das Electrum. Das hatten sie tatsächlich dem Obersten Herrscher zu verdanken. Es war das Atium des armen Mannes. Normalerweise war ein Allomant, der Atium verbrannte, so gut wie unbesiegbar. Nur ein anderer Allomant, der dieses Metall ebenfalls verbrannte, konnte gegen ihn bestehen. Es sei denn, man besaß Electrum. Electrum verlieh einem nicht die gleiche Unbesiegbarkeit wie Atium – das dem Allomanten erlaubte, ein klein wenig in die Zukunft zu blicken – , aber es machte einen immun gegen Atium.
    »Elant«, sagte Vin, während sie sich kniete, »das war kein Duralumin. Dafür hat sich der Inquisitor viel zu schnell bewegt.«
    Elant runzelte die Stirn. Er hatte den Inquisitor nur aus den Augenwinkeln heraus beobachten können, aber sicherlich war er nicht so schnell gewesen. Vin neigte ein wenig zu Verfolgungswahn und nahm immer gleich das Schlimmste an.
    Allerdings hatte sie damit für gewöhnlich Recht.
    Sie streckte die Hand aus, packte die Robe des Leichnams vor der Brust und riss den Stoff beiseite. Elant wandte sich ab. »Vin! Zeig doch ein wenig Respekt vor den Toten!«
    »Vor diesen Kreaturen habe ich keinen Respekt«, sagte sie, »und ich werde ihn nie haben. Hast du gesehen, wie dieses Ding versucht hat, dich mit einem seiner Stacheln zu töten?«
    »Das war in der Tat seltsam. Vielleicht konnte er nicht rechtzeitig an seine Äxte herankommen.«
    »Sieh mal.«
    Elant schaute wieder hin. Der Inquisitor hatte die üblichen Stacheln – drei zwischen den Rippen auf jeder Seite der Brust. Aber … da war noch einer – einer, wie ihn Elant noch an keinem Inquisitorenkörper wahrgenommen hatte –, der von vorn unmittelbar durch die Brust dieser Kreatur gehämmert worden war.

    Oberster Herrscher!, dachte Elant. Dieser Stachel muss doch mitten durch das Herz führen. Wie konnte er das überleben? Aber wenn schon zwei Stacheln durch das Gehirn ihn nicht getötet hatten, dann konnte ihm der eine durch das Herz vermutlich genauso wenig anhaben.
    Vin senkte den Arm und zerrte den Stachel heraus. Elant zuckte zusammen. Sie hielt ihn hoch und runzelte die Stirn. »Weißblech«, sagte sie.
    »Wirklich?«, fragte Elant.
    Sie nickte. »Das macht insgesamt zehn Stacheln. Zwei durch die Augen und einen durch die Schulter, allesamt aus Stahl. Sechs durch die Rippen, zwei aus Stahl, vier aus Bronze. Und jetzt dieser hier, ein Weißblechstachel – um denjenigen, mit dem er dich töten wollte, erst gar nicht zu erwähnen. Er scheint auch aus Stahl zu bestehen.«
    Elant betrachtete den Stachel in ihrer Hand eingehend. In der Allomantie und Ferrochemie hatten die verschiedenen Metalle verschiedene Bedeutungen, also vermutete er, dass die Art des Metalls, das die Inquisitoren in den unterschiedlichen Stacheln benutzten, ebenfalls wichtig war. »Vielleicht benutzen sie gar keine Allomantie, sondern irgendeine … dritte Kraft.«
    »Möglicherweise«, meinte Vin und stand mit dem Stachel in der Hand auf. »Wir müssen den Magen aufschneiden und nachsehen, ob er Atium hatte.«
    »Vielleicht war es bei diesem hier wirklich der Fall.« Zur Vorsicht verbrannten sie immer Electrum, doch bisher hatte keiner der Inquisitoren, denen sie begegnet waren, Atium besessen.
    Vin schüttelte den Kopf und schaute über das von Asche bedeckte Schlachtfeld. »Irgendetwas entgeht uns, Elant. Wir sind wie Kinder, die ein Spiel spielen, das wir von unseren Eltern abgeguckt haben, aber wir kennen die Regeln nicht wirklich. Und … es war unser Gegner, der das Spiel erfunden hat.«
    Elant umrundete den Leichnam und stellte sich neben sie.
»Vin, wir wissen nicht einmal, ob es wirklich irgendwo da draußen ist – das Ding, das wir vor einem Jahr bei der Quelle gesehen haben. Vielleicht ist es inzwischen verschwunden. Vielleicht ist es

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