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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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in der großen Höhle wider.
    »Was?«
    »Einem Mann solche Befehle zu geben«, meinte sie. »Ihm die Herrschaft zu nehmen. Damals hättest du gewollt, dass die Leute
darüber abstimmen, ob sie zu deinem Reich gehören wollen oder nicht.«
    Elant warf einen Blick zurück zur Tür. Eine Weile stand er still da. Er hatte keine Gefühlsallomantie eingesetzt, und doch hatte er den Eindruck, als ob er Fatren eingeschüchtert hatte. »Manchmal fühle ich mich wie ein Versager, Vin. Es sollte einen anderen Weg geben.«
    »Nein, im Augenblick gibt es den nicht«, erwiderte Vin, trat neben ihn und legte die Hand auf seinen Arm. »Sie brauchen dich, Elant. Das weißt du.«
    Er nickte. »Ich weiß es. Ich werde bloß den Eindruck nicht los, dass ein besserer Mann als ich einen Weg gefunden hätte, sie freiwillig auf seine Seite zu bringen.«
    »Das hast du doch getan«, sagte sie. »Dein Parlament regiert noch immer in Luthadel, und die Königreiche unter deiner Herrschaft sorgen dafür, dass die Skaa Rechte und Privilegien haben.«
    »Das sind nur Kompromisse«, sagte Elant. »Sie dürfen tun, was sie wollen, solange ich nichts dagegen einzuwenden habe.«
    »Das reicht doch aus. Du musst realistisch sein, Elant.«
    »Wenn ich mich damals mit meinen Freunden getroffen habe, war ich immer derjenige, der von den vollkommenen Träumen geredet hat und von den großen Dingen, die wir bewirken wollten. Ich bin schon immer ein Idealist gewesen.«
    »Herrscher können sich diesen Luxus nicht leisten«, sagte Vin leise.
    Elant sah sie an, seufzte und wandte sich wieder ab.

    Vin beobachtete Elant im kalten Laternenlicht, das die Höhle zum Teil erhellte. Sie hasste es, solches Bedauern und solche Ernüchterung an ihm zu sehen. In gewisser Weise schienen seine gegenwärtigen Schwierigkeiten sogar noch schlimmer zu sein
als der Selbstzweifel, mit dem er früher so oft gerungen hatte. Trotz allem, was er vollbracht hatte, schien er sich als Versager zu fühlen.
    Aber er ließ sich von diesem angeblichen Versagen nicht auffressen. Er machte weiter, er arbeitete weiter. Er war härter geworden, und das war nicht unbedingt schlecht. Der alte Elant war ein Mann gewesen, den viele einfach nicht beachtet hatten – ein Genie, das wundervolle Einfälle hatte, aber nicht die Fähigkeit zum Herrschen besaß. Dennoch vermisste sie etwas von dem, was er verloren hatte. Den einfachen Idealismus. Elant war immer noch ein Optimist und immer noch ein Gelehrter, aber beides schien durch das gedämpft worden zu sein, was er hatte durchmachen müssen.
    Sie beobachtete ihn dabei, wie er an einem der Vorratsregale entlangging und mit dem Finger eine Spur durch den Staub zog. Er hob den Finger, betrachtete ihn kurz, schnippte, und eine kleine Staubwolke stieg in die Luft. Der Bart ließ ihn schroffer aussehen; nun wirkte er tatsächlich wie der Kriegskommandant, zu dem er geworden war. Ein Jahr guter Ausbildung in Allomantie und Schwert hatten seinen Körper gestärkt, und er hatte seine Uniformen ändern lassen müssen, damit sie wieder richtig saßen. Diejenige, die er nun trug, war noch schmutzig von der Schlacht.
    »Das hier ist ein wunderlicher Ort, nicht wahr?«, fragte Elant.
    Vin drehte sich um und schaute in die Dunkelheit der Lagerhöhle. »Allerdings.«
    »Er wusste es, Vin«, sagte Elant. »Der Oberste Herrscher. Er hat geahnt, dass dieser Tag kommen wird – der Tag, an dem der Nebel zurückkehrt und die Nahrungsmittel knapp werden. Also hat er diese Vorräte angelegt.«
    Vin stellte sich neben Elant. Aus den bereits entdeckten Höhlen wusste sie, dass diese Nahrungsmittel noch gut waren, denn viele befanden sich in Dosen aus den Konservenfabriken des
Obersten Herrschers und würden noch in vielen Jahren frisch sein. Die Menge, die in dieser Höhle lagerte, würde die Stadt jahrelang ernähren. Doch leider mussten sich Vin und Elant um mehr als nur eine einzelne Stadt kümmern.
    »Stell dir bloß die Mühen vor, die das gekostet haben muss«, sagte Elant, während er eine Dose mit geschmortem Rindfleisch in die Hand nahm. »Er musste die gesamten Vorräte alle paar Jahre austauschen und andauernd neue verpacken und lagern. Das hat er jahrhundertelang getan, ohne dass jemand davon wusste.«
    Vin zuckte die Schultern. »Es ist nicht so schwer, Geheimnisse zu bewahren, wenn man ein gottgleicher Herrscher mit einer fanatisch ergebenen Priesterschaft ist.«
    »Ja, aber die Anstrengungen … das schiere Ausmaß des Ganzen …« Elant verstummte und sah

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