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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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der Einsamkeit der trostlosen Kammer zurück, ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
    Das Leben im Exil war nicht so schrecklich, wie Garret es sich vorgestellt hatte. Es war schlimmer.
    Die Räumlichkeiten, die er im Sektor der Trolle für sich und seine Untergebenen als Unterkünfte hatte bereitstellen lassen, wurden seinen Ansprüchen keineswegs gerecht. Schmutzig und voller Steinstaub – Überreste des bevorzugten Nahrungsmittels der felsenfressenden Höhlenbewohner –, und trotzdem klebte, auch nach so langer Zeit noch, in jedem Winkel dieser unerträgliche Gestank der Sterblichen.
    Umso wichtiger, endlich zum Gegenschlag überzugehen und seinen rechtmäßigen Platz zurückzuerobern. Doch während sein ihm treu gebliebenes Konzil eifrig an der Gewinnung von Verbündeten arbeitete, hatte er nichts zu tun, außer abzuwarten. Dieses Warten machte ihn noch verrückt.
    „Bran!“ Er sah keine Notwendigkeit, darüber nachzudenken, ob sein Rufen überhaupt gehört wurde. Auch wenn es mitten in der Nacht war und sein Berater schlaftrunken aus seinem provisorischen Bett stolpern würde, selbstverständlich würde er ihn hören und herbeigeeilt kommen. Die Begierde seiner Konzilmitglieder, ebenfalls ihre Ämter und damit ihre gewohnten Privilegien wiederzuerlangen, ließ ihre Loyalität geradezu perverse Züge annehmen.
    „Eure Hoheit?“ Seine Haare waren zerzaust, und der Schlafmangel hatte deutliche Spuren auf seinem fahlen Gesicht hinterlassen. Er sah beinahe … sterblich aus. Das Exil zermürbte jeden von ihnen.
    Garret wartete ab, bis der Elf seine Verbeugung vollzogen hatte.
    „Es gibt etwas, das du für mich tun kannst. Ich möchte, dass du morgen früh die Drachen um ihre Unterstützung ersuchst. Nimm so viele Wachen mit, wie du für angemessen hältst, um ihnen zu imponieren. Sie haben eine Schwäche für eindrucksvolle Auftritte. Und überbringe ihnen auch irgendetwas Kostbares in meinem Namen, als Zeichen meiner Wertschätzung.“
    „Die Drachen, Eure Majestät?“, wiederholte Bran mit noch immer schläfriger Stimme. „Es wird nicht einfach, sie auf unsere Seite zu ziehen. Sie haben sich in der Vergangenheit nur äußerst selten dazu bewegen lassen, ihresgleichen eine Einmischung in die Angelegenheiten der Elfen oder sonstiger Lightworld-Völker zu gestatten.“
    „Und das ist exakt der Grund, weshalb eine Allianz mit ihnen unserer Sache zuträglich wäre.“ War denn nicht ein einziges Mitglied des Konzils in der Lage, eigenständig zu denken? „Ayla hat nicht genug taktisches Geschick, um auf die Idee zu kommen, sich ausgerechnet an eine altehrwürdige, souveräne Fraktion wie die Drachen zu wenden. Wären sie aber meine Verbündeten, würde in kürzester Zeit zuerst der gesamte Elfenhofstaat nachziehen und dann die übrige Lightworld. Entweder aus Respekt vor ihrer Weisheit, oder weil allgemein bekannt ist, wozu sie fähig sind, wenn man sie verärgert.“
    Bran suchte erneut nach einem Argument, das gegen diesen Plan spräche. „Das Elfenreich schuldet dem Drachenkönig eine erkleckliche Menge Gold und Juwelen, Eure Hoheit. Ein Rückstand, den Eure Schwester über die Jahrhunderte angehäuft hat, während sie noch in der diesseitigen Welt weilte.“
    Natürlich. Selbst nach ihrem Ableben schaffte Mabb es, ihm in die Quere zu kommen und beinahe alles zu vermasseln. „Dann wirst du dieses Thema dem Drachenrepräsentanten gegenüber offen zur Sprache bringen. Lass ihn wissen, in wessen Besitz sich diese Güter momentan befinden, und versichere ihm, dass ich, sobald diese Person erfolgreich vom Thron gestürzt wurde, umgehend die Rückzahlung unserer Schulden veranlassen werde. Überzeuge die Drachen davon, wie sehr mir am Wohl der Lightworld gelegen ist und dass ich ein friedliches Zusammenleben all ihrer Völker als mein oberstes Ziel betrachte. Das wird ihre pazifistische Natur ansprechen.“
    „Sehr wohl, Eure Majestät.“ Bran verneigte sich abermals und trat einige Schritte zurück. Es war offensichtlich, dass ermindestens ebenso dringend Schlaf brauchte wie Garret selbst.
    „Eines noch, Bran.“ Garret drehte sich um und ging auf sein Bett zu, kein notdürftiges Lager aus dünnen Decken auf dem blanken Fußboden, sondern das Bett aus seinen königlichen Gemächern, das für die Reise zerlegt und in der hintersten Ecke der Höhle wieder zusammengesetzt worden war. „Sollten sie sich allzu hartnäckig widersetzen, erinnere sie daran, dass der Darkworlder sich nur deshalb unentdeckt in

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