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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Blender sehen, der er ist, und ihre neutrale Position beibehalten.“
    „Dann besteht umgekehrt auch keine Chance, sie für uns zu gewinnen?“ Obwohl ihr die Idee jetzt gerade zum ersten Mal in den Sinn gekommen war, drückte es sie trotzdem nieder, diese Hoffnung sofort wieder zerplatzen sehen zu müssen. War sie also tatsächlich ganz auf sich allein gestellt?
    „Ich würde Eurer Hoheit davon abraten, einen solchen Versuch zu unternehmen. Die Drachen sind von Natur aus Schatzjäger, und Mabb hat sie im Laufe ihrer Regentschaft um einen nicht unerheblichen Teil ihrer Reichtümer erleichtert. Bestimmt würde es Euch ebenso schmerzen wie mich, wenn der Elfenhofstaat in ihren Besitz überginge, um diese alten Schulden zu begleichen. Sie beginnen nie als Erste einen Kampf und stören sich auch nicht weiter daran, im Untergrund zu leben, solange sie dem Rest von uns hin und wieder einen kleinen Tribut abnötigen können.“
    „Also ist es hoffnungslos.“ Ayla barg das Gesicht in denHänden und rieb sich die vor Müdigkeit kribbelnde Haut. Das Kinn auf die Hände gestützt sah sie auf und ließ ihren Blick über die rostigen kaputten Rohre an der Decke wandern. „Garret wird immer wieder aufs Neue versuchen, Öl ins Feuer zu gießen und andere gegen mich aufzubringen. Als wahrer und legitimer Thronfolger wird er einen Weg finden, sich als Opfer darzustellen, ungeachtet seiner eigenen Verbrechen. Meine Tage als Königin sind gezählt. Wenn ich die Sympathie des Hofes verliere, sobald der Reiz einer neuen Regentin verflogen ist, sitze ich ganz schnell wieder im Kerker und Garret auf dem Thron.“
    „Wenn Eure Hoheit meinen unaufgeforderten Einwurf entschuldigt, es gäbe vielleicht noch eine andere Möglichkeit.“ Flidais hielt einen Moment inne, als sei sie unsicher, ob sie weitersprechen sollte oder nicht. „Ihr könntet die Herausforderung des Königs annehmen.“
    Cedric sog erschrocken die Luft ein, während es Ayla den Atem verschlug.
    Flidais fuhr fort: „Er war, wie ihr sagtet, zwar einst Euer Mentor, hat aber seit geraumer Zeit keinen echten Kampf mehr bestritten. Vorausgesetzt, Ihr glaubt, ihn besiegen zu können, wäre dies vermutlich die einzig Erfolg versprechende Maßnahme zur endgültigen Absicherung Eurer Position.“
    „Vollkommen ausgeschlossen“, sagte Cedric mit betont leiser Stimme. „Die Königin ist guter Hoffnung.“
    „Ah.“ Mehr schien Flidais ob dieser unerwarteten Information nicht herauszubringen.
    „Dies muss selbstverständlich vertraulich behandelt werden. Lediglich wir drei und Garret wissen davon.“ Cedric warf Ayla einen ernsten Blick aus dem Augenwinkel zu. „Was seine Herausforderung umso verwerflicher macht.“
    Ayla konnte regelrecht sehen, wie Flidais in ihrem Kopf alle eventuellen Szenarien durchspielte. Die Elfe war viel zu klug, um zu glauben, dass Garret das Leben seines Nachkommenaufs Spiel setzen würde, erst recht nicht, wenn es sich dabei um einen rechtmäßigen Thronfolger handelte. Aber ihre Klugheit hielt sie gleichzeitig davon ab, ihre Zweifel auszusprechen. Stattdessen sagte sie: „Wenn wir die Einzigen sind, die von diesem Umstand Kenntnis haben, was hindert die Königin daran, ihrem Gefährten entgegenzutreten?“
    Ja, was? Ayla schloss die Augen und legte eine Hand auf ihren Bauch, wo, obwohl es von außen noch nicht sichtbar war, ein Kind in ihr heranwuchs. Konnte sie den Tod des kleinen Wesens riskieren, indem sie gegen Garret kämpfte? Aber konnte sie riskieren, dass es sterben müsste, weil sie nicht kämpfte, weil sie nicht die einzige Chance wahrnahm, die sich ihr bis jetzt geboten hatte, um all diesem Wahnsinn ein Ende zu machen?
    Die Feststellung, ihre Tage seien gezählt, war nicht einfach nur dahingesagt gewesen. Solange der Hofstaat Garret als mögliche Alternative im Hinterkopf hatte, und mit ihm die Aussicht auf einen weiteren, aufregenden Machtwechsel, würden sie jedes Mal in Erwägung ziehen, Ayla gegen ihn auszutauschen, wenn sie einen Fehler machte oder eine unpopuläre Entscheidung traf.
    Aber konnte sie ihren Mentor töten? Selbst jetzt, da Garret sich als hinterlistiger, berechnender Schuft erwiesen hatte, ein Teil von ihr vermisste schmerzlich den fürsorglichen Freund und Begleiter, der er ihr einst gewesen war. Doch dieser Garret hatte in jener Nacht aufgehört zu existieren, in der Ayla zu seiner Gefährtin wurde, und auch wenn sie sich niemals gegen ihn aufgelehnt, sondern ihm stillschweigend hinter den Kulissen die

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