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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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war, und hinterließ nichts als Enttäuschung und Leere. Nicht einmal die Wärme in seinem Bauch interessierte Malachi noch.
    „Sie ist halb menschlich, weißt du“, sagte Keller in einem abwesenden Tonfall, als würde er seinem eigenen Gerede kaum zuhören. „Ich kann sie lesen.“
    „Sag mir, wo sie ist!“ Malachi war aufgesprungen und hatte den Menschen am Kragen gepackt, ehe er überhaupt selbst wusste, wie ihm geschah.
    Kellers Füße, die kaum mehr den Boden berührten, zappelten wild herum, während er nach Luft schnappte. Malachi ließ ihn los, und zum ersten Mal empfand er Reue für das, was er getan hatte, und mehr noch, es war ihm peinlich.
    „Donnerlittchen, willst du mich umbringen, oder was?“ Der Mensch rieb sich seinen Hals, die Augen noch immer vor Schreck weit aufgerissen. „Das ist nicht gerade die beste Art, jemanden um einen Gefallen zu bitten.“
    „Es …“ Malachi suchte nach dem richtigen Ausdruck. „Es tut mir leid.“
    „Ja, tut es wirklich“, bemerkte Keller. „Also gut, ich helfe dir, okay? Aber es ist nicht damit getan, wenn du weißt, wo sie lebt. Ich meine, schau dich an. Wie stellst du dir das vor, du marschierst einfach in die Lightworld und suchst nach ihr?“
    Malachi war bereits zur Tür hinausgestürzt, entschlossen, in den matschigen Untergrund des Tunnels zu springen und draufloszuwaten, doch Keller hielt ihn am Arm fest und zog ihn zurück in die Werkstatt. „Nicht so hastig! Du beruhigst dich jetzt und sperrst die Lauscher auf. Das ist genau das, was ich meinte: Du kannst nicht mir nichts, dir nichts mal eben in die Lightworld spazieren. Die Wachen würden dich kaltmachen, sobald sie dich sehen.“ Kellers tiefer Seufzer hallte durch den Tunnel. „Los, komm wieder mit rein. Wir müssen zuerst mal eine Verkleidung für dich finden und einen Plan ausklügeln, wie du diesen Ausflug lebendig überstehen kannst. Und, seien wir ehrlich, außerdem brauchst du dringend ein paar Nachhilfestunden in Sachen Hygiene, wenn du bei deiner Elfe landen willst.“
    „Hygiene?“ Wie viele zeitraubende Vorbereitungen sollten denn noch getroffen werden? „Ich werde in die Lightworld gehen und sie hierher bringen. Ich brauche keine Hygiene.“
    Für einen Augenblick sah es so aus, als wolle der Mensch anfangen zu lachen, doch dann nahm sein Gesicht einen frustrierten und bedauernden Ausdruck an. „Komm. Glaub mir einfach, es gibt eine Menge Dinge, die ich dir erklären muss, bevor du dich auf die Suche nach dem Mädel machst. Wie war noch mal ihr Name?“
    Da erst wurde Malachi bewusst, dass er ihren Namen gar nicht kannte.

12. KAPITEL
    A ls Ayla zur ihrer Schlafstätte in den Baracken der Gilde zurückkehrte, entdeckte sie, dass ihre Sachen verschwunden waren. Die Kobolde hätten eine Grußkarte hinterlassen, um das Opfer ihres Diebstahls obendrein auch noch zu verhöhnen. Doch dies war nicht das Werk von Kobolden.
    „Fehlt dir etwas?“ Garrets Stimme, so warm und freundlich, wie sie es nur sein konnte, fiel Ayla zu ihrem eigenen Erstaunen heute auf die Nerven.
    Sicherlich lag es nur an ihrem Ärger darüber, dass man sie so frech bestohlen hatte. Das war alles. „Ich bin gerade zurückgekommen und in meiner Abwesenheit sind all meine Dinge geklaut worden. Meine Laune ist im Moment nicht die beste.“
    Garret schlang einen Arm um ihre Hüfte, eine vertraute Berührung, die er sich früher niemals erlaubt hätte. „Vielleicht wurden sie gar nicht gestohlen. Vielleicht hat man sie nur … woandershin gebracht.“ Sein Mund war so dicht an ihrem Ohr, dass sein Atem die Haare an ihrer Schläfe ganz leicht vibrieren ließ.
    Woandershin gebracht. Natürlich. Wie hatte sie das Gespräch vergessen können, das sie und Garret vor ihrem desaströsen Abstecher in die Darkworld geführt hatten?
    „Ach so.“ Sie versuchte erfreut zu klingen. „Jetzt schon?“
    Er drehte sie zu sich, sodass sie ihm ins Gesicht sehen musste. Nur seine Augen verrieten, dass ihre Frage ihn verwirrte, seine Miene hielt er sorgsam ruhig und neutral. „Ich dachte, wir wären uns einig gewesen. Du … hast meinen Antrag doch akzeptiert.“
    Genau genommen nicht. Noch nicht. Sie hatte ihm zugesagt, nach ihrer Rückkehr ihr Einverständnis zu geben, aber das hatte sie bis jetzt nicht getan. Und er riss sie einfach aus ihrem Heim, dem einzigen, das diesen Namen zumindest annäherndverdiente, das sie jemals gekannt hatte, ohne sie vorher zu fragen.
    „Ich muss jetzt meinen Bericht erstatten. Können wir uns

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