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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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gedrückt und blitzartig ihre Arme nach hinten verdreht. Mit nur einer Hand zog er sie daran brutal nach unten, sodass sie rückwärts über der scharfen Kante hing, und beugte sich drohend über sie. „Ich bin kein Sterblicher!“
    „Und warum bist du dann fast gestorben?“ Sie riss ihren Oberkörper hoch, mit aller Kraft, und der Darkworlder flog quer durch den Raum, viel zu spät die Flügel aufklappend in dem erfolglosen Versuch, den Aufprall etwas abzufedern, als ergegen das Metallgitter krachte, mit dem die Betonwand verkleidet war. Unbeschadet blieben sie dabei nicht. Er fiel mit einem schmerzerfüllten Stöhnen zu Boden, Blut tropfte von den Spitzen seiner schwarzen Federn.
    Ayla bot ihm nicht ihre Hand an, um ihm hochzuhelfen. Stattdessen sah sie geduldig zu, während er sich allein wieder aufrappelte. Seine Züge waren wutverzerrt. Wäre er weniger intelligent, aber dafür noch stärker gewesen, hätte er sie vermutlich ein zweites Mal angegriffen.
    „Es war keine bewusste Entscheidung von mir, dich zu heilen. Jedenfalls glaube ich, dass ich es war, die dich ins Leben zurückgeholt hat. Ich spürte plötzlich große Traurigkeit, als ich dachte, du bist tot, und das muss irgendeinen Zauber in meinem Blut erweckt haben.“ Die Worte schmerzten in ihrem Hals, als sie sich eins nach dem anderen hindurchquälten. „Da ist etwas zwischen uns … etwas Unnatürliches. Wenn ich dich berühre, dann reagiert alles in mir unglaublich stark darauf, meine Lebenskraft, mein gesamtes Sein. Und das ist kein Gefühl, das ich gern noch öfter erleben möchte.“
    Auch wenn sie bis jetzt nicht darüber nachgedacht und es deshalb nicht erkannt hatte, es war die Wahrheit. Diese unerträgliche Spannung, die in seiner Gegenwart in der Luft lag und bis in Aylas Inneres vordrang, machte sie nervös und verkrampft. Plötzlich war ihr, als höre sie die Warnung der alten Heilerin, verschwommen und unklar, wie aus weiter Ferne. Ein Mann mit Flügeln.
    Natürlich. Dieser Darkworlder würde sie zerstören. Doch was noch schlimmer war: Es kümmerte sie nicht, wenn sie in seiner Nähe war.
    „Du verstehst es nicht.“ Sie schüttelte den Kopf, sich innerlich selbst verfluchend, als sie auf die Tür zuging.
    „Das tue ich!“ Der Klang seiner Stimme durchzuckte sie wie tausend kleine Stiche. „Ich verstehe, was du empfindest. Seit dem Moment, in dem du mir die Unsterblichkeit gestohlenhast, habe ich es auch gefühlt.“
    „Dann werde ich dich nicht länger unter meiner Anwesenheit leiden lassen.“ Sie öffnete die Tür, obwohl ihre Instinkte durcheinandergeraten waren und ihr befahlen, ihm nicht von der Seite zu weichen.
    „Ich leide nicht darunter“, flüsterte er.
    Sie drehte sich langsam um. Er schaute sie geradeheraus an, die Not und das Flehen in seinen Augen erschreckend unverhohlen. Die aufwühlenden Emotionen, von denen er behauptete, sie ebenfalls zu haben, breiteten sich abermals in Aylas Brust aus, stiegen von dort aus in ihren Hals hinauf und nahmen ihr den Atem. Wie von selbst entstand erneut das Bild in ihrem Gedächtnis, wie sie ihn in diesem Tunnel gefunden hatte, die Beine des Succubus eng um seine Hüften geschlungen, und bei der Erinnerung daran schwoll das Brennen in ihr zu einem noch heftigeren Lodern an.
    „Dann werde ich um meinetwillen gehen. Leb wohl, Darkworlder.“
    Sie ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen und folgte dem Echo, das wie dumpfes Totengeläut durch den Tunnel hallte, der sie zurück in ihre Welt bringen würde.
    Malachi stand reglos da und starrte die Tür an. Sie könnte noch immer auf der anderen Seite sein, möglich wäre es. Und wenn nicht, würde er vielleicht, wenn er hinausging, noch ihren Schatten an der Wand entlanghuschen sehen oder kleine Wellen auf dem Abwasser, durch das sie gewatet war.
    „Frauen.“ Keller kam aus seiner abgetrennten Schlafnische. Er hatte alles mitangehört. Das machte die Zurückweisung noch schlimmer.
    „Sie ist keine Frau“, knurrte Malachi, sehr wohl wissend, dass die Feindseligkeit in seiner Stimme lächerlich war. Wenn sie keine Frau war, warum wollte er sie dann? So wie ein menschlicher Mann eine menschliche Frau wollte? Warum verspürte ernicht mehr das Verlangen, sie zu töten, sondern wollte stattdessen auf andere Weise Macht über sie haben?
    Etwas zuckte durch seine Gedanken. Dieses sterbliche Erinnerungsvermögen war frustrierend. Details verloren sich im Nebel des menschlichen Gehirns, aber hier, in seinem Gedächtnis, lag sie

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