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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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umrandet und glänzten feucht. Dieser Jammerlappen konnte seine wehleidige Trauer über das Ableben seiner Angebeten nicht einmal so lange unterdrücken, bis er seine offiziellen Pflichten erfüllt hatte.
    Garret griff sich an die Brust, taumelte rückwärts. „Nein. Nein, das ist unmöglich.“
    „Es tut mir leid, Garret.“
    Er strich seine Haare glatt, zwang willentlich die Tränen in
    seine Augen, blinzelte, damit sie an den Wangen hinunterrollten. „Und Ayla … geht es ihr gut?“
    Cedric schaute an ihm vorbei ins Innere des Apartments.„Ich weiß es nicht. Ich hatte erwartet, sie hier anzutreffen. Wir müssen sie unbedingt finden, bevor es der Attentäter tut.“
    „Attentäter?“ Garret sah ihn mit vor Erstaunen geweiteten Augen an. „Willst du etwa sagen, meine Schwester ist einem Mordanschlag zum Opfer gefallen?“
    Cedric nickte, kurz und steif. „Darum sollten wir nun alles daransetzen, Ayla zu finden und in Sicherheit zu bringen. Er hat es vermutlich auch auf sie abgesehen. Sie ist schließlich deine Gefährtin, oder nicht?“
    „Ja, das ist sie, aber …“ Der Geschmack des Ungeheuerlichen, das gleich über seine Lippen kommen würde, war süßer als die frische, saubere Luft in der Oberwelt. „Aber sie war im Palast. Ich hatte sie gleich nach der Flucht des Darkworlders dorthin geschickt, weil ich befürchtete, er könne zurückkommen und …“
    „Wir haben jeden Winkel abgesucht. Keine Spur von Ayla. Möglicherweise musste sie fliehen und hält sich nun irgendwo versteckt.“ Cedric war noch nie einer der intelligentesten Elfen gewesen, und es dauerte erwartungsgemäß einen Moment, bis es bei ihm klickte. „Du sagst, Ayla hat die Nacht im Palast verbracht?“
    „In Mabbs Privatgemächern. Dort schien sie mir am sichersten zu sein.“ Garret nahm einen zitternden Atemzug, dessen Glaubwürdigkeit ihn selbst überraschte. Das hier ging ihm leichter von der Hand, als er gedacht hatte. „Du wirst doch nicht ernsthaft andeuten wollen, Ayla könnte …“
    Cedric hob eine Hand, um ihn zu stoppen. „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass wir sie so schnell wie möglich finden. Hast du irgendeine Vermutung, wohin sie gegangen sein könnte?“
    Garret musste den Anflug eines Lächelns hinter seinen Händen verstecken, die er in der Vortäuschung eines Schluchzens vor das Gesicht hielt. Es lief alles wie am Schnürchen, viel besser, als er in seinen kühnsten Träumen zu hoffen gewagt hatte.

16. KAPITEL
    I m Schlaf verloren sich die harschen Zornesfalten, die ihr Gesicht so häufig verfinsterten. Malachi war sich nicht sicher, ob es ihm dadurch vertrauter oder fremder wurde. Er berührte die zarte Haut an der Stelle, wo ihre seitlich zusammengefalteten Flügel aus ihrem Rücken austraten, und sie zuckten, als würden sie wie ein eigenständiges Wesen zum Leben erwachen.
    Solch merkwürdige Konstrukte, Körper. Als sie in der Tür gestanden hatte, wollte er nichts anderes als sie festhalten, sie daran hindern, sich umzudrehen und wieder fortzulaufen. Aber sein Körper … dieser hatte danach verlangt, sich mit ihrem zu vereinen, in sie zu dringen, sie dafür zu strafen, dass sie ihn hatte gehen lassen, sie zu besitzen und für immer als zu ihm gehörig zu kennzeichnen. Doch als es vorüber war, wurde ihm klar, dass er ihr nicht hatte wehtun wollen. Das hatte er niemals beabsichtigt. Und dann fühlte er sich beschämt und erschrocken darüber, festzustellen, genau das getan zu haben.
    Sie bewegte sich ein wenig, quer über seiner Brust liegend, ihre kleine Gestalt so federleicht, jedoch aus vielen spitzen, hervorstehenden Komponenten bestehend. Er hob sie behutsam an seine Seite, sodass sie wieder in der Mulde seines Flügels lag, und ihre Lider öffneten sich, langsam, schlaftrunken.
    Die beiden dünnen, leuchtenden Stränge, die aus ihrer Stirn wuchsen, vibrierten leicht und begannen in einem weißen Licht zu strahlen. Er streckte die Hand aus, um einen davon zu berühren, doch Ayla kam ihm zuvor und schob sie mit den Fingern nach hinten und unter ihr Haar. „Meine Fühler“, sagte sie so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
    „Was bedeutet es, wenn sie so glühen?“ Er deutete darauf, sie zog rasch den Kopf ein, und flüsterte irgendetwas Undeutliches, mehr zu sich selbst.
    Er streichelte die Spitzen ihrer langen Haare, strich sie glatt, über ihre Flügel. Hin und wieder sahen sie einander an, lächelten, beinahe schüchtern, was angesichts dessen, was sie gerade getan hatten,

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