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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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ihr. »Es geht um eine schlechte Erfahrung.«
       »Bist du sicher?« Janny zögerte. »Vielleicht wollte Grit dich ja nur schonen und hat eine Ausrede benutzt.«
       Katja schüttelte heftig mit dem Kopf. »Nein, da ist was zwischen uns. Das habe ich gespürt.«
       »Wenn dem so ist, warum …« Janny unterbrach sich.
       »Warum was?«, wollte Katja wissen.
       »Warum flirtet Grit dann mit mir?«
       Janny sah, wie Katjas Backenzähne mahlten. »Sie denkt eben, dass aus uns nichts werden kann. Und natürlich sucht sie weiter. Das tun wir doch alle. Wer will schon ewig Single bleiben?«
       »Du offenbar. Du gibst Grit nicht einfach auf.«
       Ein Schniefen Katjas war die Antwort.
       Janny strich Katja noch einmal über den Arm, bevor sie ihre Hand zurückzog. »Versteh mich nicht falsch. Ich finde das gut. Prinzipiell. Das zeigt, dass du nicht oberflächlich bist. Allerdings solltest du dich, was Grit betrifft, fragen: Wie tief kann ein Gefühl sein, das sofort auf jemand anderen übertragbar ist?«
       Katja rückte in ihrem Sitz demonstrativ nach links, weg von Janny. »Versuchst du jetzt, mir Grit madigzumachen? Glaubst du, das durchschaue ich nicht? Du bist für Grit doch nur eine Schwärmerei. Das geht vorbei.«
       Janny gab es auf. Katja wollte das Offensichtliche nicht sehen. Da war nichts zu machen. Schade. Die Sache würde ihr Verhältnis zueinander also weiter belasten. Dabei fand sie Katja nett, ihre entschlossene Art, verbunden mit einer natürlichen Bescheidenheit. Leider spielte ihr die Eifersucht böse mit, wenn es um Grit ging. Aber im Grunde sagte selbst das etwas Positives über Katja aus. Nämlich dass sie zu starken Gefühlen fähig war.
       Janny konnte Katja schlecht sagen, dass ihr Interesse an Grit ein ganz anderes war. Grit war als Teamleiterin die beste Informationsquelle. Die anzuzapfen, hatte Janny vor. Da kam es ihr zugute, dass Grit ein Auge auf sie geworfen hatte. Ein sehr intensives Auge sogar. Janny hatte sich schon das eine oder andere Mal recht unbehaglich bei der Sache gefühlt. Aber sie sagte sich, Grits Interesse an ihr erhöhe die Chance, ihren unrühmlichen Spionageeinsatz schnell zu beenden. Sie wollte das alles einfach nur hinter sich bringen.
     
     
    ***
     
     
    »Was hattet ihr beide denn in deinem Auto zu besprechen, du und Janny?«, fragte Grit betont beiläufig. Zu beiläufig. Deshalb also die Spontaneinladung zur Feierabendpizza statt des freitäglichen Schwitzens im Fitnessraum. Katja hatte sich schon gewundert. Grit musste sie heute Morgen gesehen haben. Die Neugierde plagte Grit offenbar so sehr, dass sie mit ihrer Frage nicht mal mehr bis morgen zum geplanten Fahrradausflug warten konnte.
       Grit pickte eine Olive von ihrer Pizza und schob sie bedächtig in den Mund. »Willst du sie mir abspenstig machen, so als kleine Revanche, weil ich Nein gesagt habe?«
       Was für ein Gedanke! Katja schüttelte mit dem Kopf. »So ein Blödsinn«, sagte sie.
       Grit grinste. »Hab ich auch nicht wirklich geglaubt. Also was hattet ihr beiden zu tuscheln?«
       Katja fand, dass Grits Stimme nach wie vor eine Spur zu unbekümmert klang. In ihr lauerte das Misstrauen, und es würde schwierig werden, dieses zu zerstreuen, besonders weil ihre Antwort lauten musste: »Das kann ich dir leider nicht sagen.«
       Grit schaute Katja eindringlich an. »Aha«, sagte sie langsam. »Ein Geheimnis.«
       Katja verzog unglücklich das Gesicht. »Genau.«
       Grits Augenbrauen zogen sich einmal kurz zusammen. Die Antwort befriedigte sie sichtlich wenig. »Vorgestern noch blaffst du Janny an und heute habt ihr beide ein Geheimnis«, stellte sie fest. »Das soll ich glauben?«
       »Was würdest du denn glauben?«, wollte Katja wissen. »Wenn ich sage, wir haben uns über Joghurtsorten unterhalten?« Sie grinste schief. Doch statt eines Lächelns rief ihr Scherz nur eine weitere Unmutsfalte auf Grits Stirn hervor. Katja senkte den Kopf und säbelte an ihrer Pizza herum. Das anvisierte Kantenstück widersetzte sich allerdings hartnäckig dem Messer.
       »Es ging um nichts Wichtiges. Nichts, was dich betrifft«, versuchte Katja Grits Skepsis zu zerstreuen. »Ehrlich.«
       »Na, dann kannst du es mir doch sagen«, erwiderte Grit prompt. »Komm schon«, bettelte sie. »Seit wann hast du Geheimnisse vor mir?«
       Katja drückte ein weiteres Mal ihr Messer kräftig durch die Kruste, löste endlich das Stück aus der Pizza und biss hinein. »Es

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