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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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eingegrenzt. Sie schraubte ihn auf und nahm den Durchgangsprüfer zur Hand. »Ach, du kleiner Schlawiner machst also den Ärger«, murmelte sie bald darauf vor sich hin. Sie schaute auf und lächelte Lydia an. »Der Kondensator des Resonanztransformators hat den Geist aufgegeben. Ich tausche ihn aus, dann sollte der Hexenkessel wieder funktionieren.«
       »Ach, du bist ein Engel.« Lydia war deutlich erleichtert. »Du hast was gut bei mir.«
       »Ja.« Katja machte sich daran, das Gerät zu reparieren. »Aber deshalb ist mir nicht wohler dabei, deinen Leichtsinn zu decken.«
       »Das muss doch keiner wissen. Von mir erfährt es jedenfalls niemand.«
       Es klopfte an der Tür. Katja und Lydia wandten gleichzeitig den Kopf in die Richtung. Janny erschien im Türrahmen. »Sorry, ich will nicht stören«, sagte sie unsicher.
       Katja sah wieder auf das Gerät vor sich.
       »Ich wollte nur Bescheid geben. Raabe sucht Katja.«
       »Sobald ich hier fertig bin«, brummte Katja. Und jetzt mach die Tür von draußen zu.
       Doch leider folgte Janny ihrer gedanklichen Aufforderung nicht. Sie stand unentschlossen in der Tür. »Darf man sich mal umsehen?«
       »Nein«, wies Katja sie brüsk ab.
       »Aber ja«, sagte Lydia hingegen. »Kommen Sie rein.«
       Katja schnaufte unzufrieden.
       Janny kam näher. »Ist das die bewusste Maschine?«
       Katja hätte Janny am liebsten ignoriert, aber wie würde das vor Lydia aussehen? Also knurrte sie. »Maschine?«
       »Na, dieses Plasmading.«
       »Ja.«
       »Wie funktioniert sie?«
       »Das ist ziemlich kompliziert. Und auch wenn es in der Zeitung stand, alle Informationen über das Projekt sind nach wie vor nur den daran beteiligten Personen zugänglich.« Katja beugte sich über den HF-Generator und säuberte die Kontaktflächen des Kondensators von dem alten Zinn.
       Janny trat neben sie. »Probleme?« Katjas abweisenden Ton ignorierte sie geflissentlich.
       »Keine, die wir nicht beheben könnten.« Katja nickte Lydia zu. »Ich bin hier gleich fertig«, sagte sie dabei und sah jetzt Janny an. »Höchstens zehn Minuten.«
       »Okay, dann warte ich«, meinte Janny.
       »Ja, aber draußen«, wies Katja ihr die Tür.
       »Ach was«, meinte Lydia. »So geheim ist es nun auch wieder nicht. Katja repariert gerade den Generator der Reaktionskammer.«
       »So was kannst du?«
       Katja richtete sich auf und sah Jannys anerkennend hochgezogene Augenbrauen. Wortlos ging sie an ihr vorbei, kramte in der Bauteilekiste im Regal, nahm Pinzette und eine Kartusche leitfähigen Kleber und ging zurück zum Generator. Sie spürte, wie Jannys Augen ihr folgten, fühlte sich dadurch aber eher genervt. Um es sich nicht anmerken zu lassen, murrte sie: »Hat Raabe gesagt, weswegen er mich sucht?«
       »Ja, einer der Köpfe an der Stickmaschine für die Logos läuft nicht synchron. Moment, ich hab´s aufgeschrieben.« Janny zog einen Zettel aus der Tasche. »Mechanisch ist alles in Ordnung, es muss an der PC-Schnittstelle liegen. Ein Abfall im Spannungsteiler oder ein anderer elektrischer Fehler.« Sie steckte den Zettel wieder ein. »Vermutete er und meinte, das wäre dein Spezialgebiet.«
       Katja dosierte vorsichtig den Kleber auf die gereinigten Kontaktflächen und legte das kleine viereckige SMD-Bauteil auf. »Zwei Stunden aushärten lassen«, wies sie Lydia an, schraubte das Gehäuse des Generators zusammen und legte ihre Utensilien zurück. »Viel Glück«, wünschte sie Lydia im Hinausgehen. Janny beachtete sie nicht weiter.
       Es half aber nichts. Janny holte sie schon an der ersten Treppe ein. »Wieso denkst du, ich will mich zwischen dich und Grit drängen?«
       Katja passte es absolut nicht, dieses Thema hier auf der Treppe zu besprechen. Andererseits, es war die Kellertreppe, hierher verirrte sich kaum jemand und in Katja kochte immer noch die Wut. Sie blieb stehen und sah Janny nicht eben freundlich an. »Weil du es tust.«
       »Das stimmt doch gar nicht.«
       »Ach nein? Ihr beide, du und Grit, ihr hängt also nicht ständig zusammen?«
       »Nein. Grit gibt mir gelegentlich Tipps. Darüber kommen wir eben auch über andere Dinge ins Gespräch.«
       »Ja, und nicht nur das. Ihr verbringt schon gerne mal einen Nachmittag oder gleich einen ganzen Tag miteinander. Vorzugsweise, nachdem ihr mich vergrault habt.«
       »Was?«
       »Nun tu doch nicht so unschuldig. Denkst du, ich bin so blöd und merke

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