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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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das nicht?«
       »Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Aber du hast keinen Grund, eifersüchtig zu sein. Das musst du mir glauben.«
       »Blödsinn. Seit du hier aufgetaucht bist, machst du dich an Grit ran. Warum sonst hat sie mich von der Fahrradtour ausgeladen«, machte Katja ihrem Ärger Luft.
       »Stopp!«, rief Janny da. »Eines wollen wir doch mal festhalten. Grit ist diejenige, die mich anmacht. Es ist mir ehrlich gesagt eine Spur zu viel, was sie aufträgt. Als sie mich zum Fahrradausflug eingeladen hat, habe ich zugestimmt, weil sie sagte, du wärest auch dabei. Dass sie dich ausgeladen hat, darauf wäre ich nie gekommen. Aber wenn sie das getan hat, dann wohl deshalb, weil sie für dich nicht so empfindet, wie du gerne möchtest. Es tut mir leid für dich. Aber ich kann es nicht ändern.«
       »Du willst es doch gar nicht.«
       Janny stöhnte. »Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? Vor Grit weglaufen?«
       »Du könntest dich zum Beispiel etwas mehr zurückhalten.«
       Katja entging Jannys Zögern nicht. Sie fühlte sich in ihrem Vorwurf bestätigt. »Hab ich es doch gewusst«, brummte sie.
       »In Ordnung«, sagte Janny da. »Ich werde mich zurückhalten. Ich fürchte nur …«
       »Was?«
       »Das wird dir nicht helfen. Grit hat dich nicht auf ihrem Plan.«
       »Das lass meine Sorge sein.« Katja stapfte die Treppe hoch. Sie war siegessicher. Schließlich hatte sie noch einen Trumpf in der Hand, von dem Janny nichts wissen konnte. Ach was Trumpf, einen Grand mit Vieren und vollbesetzter Farbe, da konnte sie noch Trumpf in den Skat drücken! Dieses Blatt war nicht zu verlieren. Es hieß: Eine Woche Norwegenurlaub allein mit Grit. Geplant vor vier Wochen. Vor Janny. Daran würde sich nichts ändern!
       Eigentlich hatte Katja gehofft, in den anstehenden Ferien mit Grit schon im siebten Himmel zu schweben. Nun würde sie sie eben nutzen, in besagten Himmel zu kommen.
       Eine Woche allein mit Grit. In einem Haus, gelegen an einem idyllischen Bergsee. Spaziergänge in malerischer Umgebung, romantische Abende am Lagerfeuer. Diese traumhafte Kulisse rückte jeden Alltag ins Vergessen, die Arbeit sowieso und last, but not least Regel Nummer eins.
     
     
    ***
     
     
    Janny sah Katja nach, wie sie am Treppenabsatz um die Ecke verschwand.
       Sie verwünschte Volker, Jens und sich selbst. Sie hätte sich auf diesen Schnüffeljob niemals einlassen dürfen. Volker hatte so getan, als sei es nur eine Sache von wenigen Tagen. Und sie hatte ihm geglaubt. Vor allem aber hatte sie nicht damit gerechnet, dass sie in irgendwelche Dramen hineingezogen würde. Als sie merkte, dass Grit mit ihr flirtete, erschien ihr das zunächst dienlich. Dann bekam sie mit, wie Katja darauf reagierte. Sie hatte versucht, Grit ein wenig zu bremsen. Brüskieren wollte sie sie aber nicht. Obwohl Grit bis dato keine ergiebige Quelle war. Janny fehlte die Zeit, sich eine neue zu suchen. Volker drängte sie fast täglich und fluchte, weil sie ihm immer wieder sagen musste: Nichts.
        Und da versprichst du Katja, dich von Grit fernzuhalten. Das war ziemlich blöd von dir.
       Janny seufzte. Ach was, im Grunde war es egal. Grit war diejenige, von der die Initiative ausging. Und daran würde sich wohl auch nichts ändern. Es sei denn, sie erteilte ihr eine deutliche Absage. Und das hatte sie Katja nicht versprochen! Also gab es nichts, was sie sich vorzuwerfen hatte.
       Doch es wollte sich keine rechte Zufriedenheit bei Janny einstellen. Sie konnte vielleicht Katja täuschen, aber nicht sich selbst.
        Du hast Katja belogen, das weißt du. Es war keine direkte Lüge, aber es blieb ein Betrug.
       Janny fluchte leise vor sich hin, während sie die Treppe hinaufging. Das hier war einer der Tiefpunkte in ihrem Leben. Aber das Schlimmste daran war, dass sie begann, Katja zu mögen.
     
     

7. Kapitel
     
     
     
    »Da!« Grits Oberkörper schnellte nach vorn, ihre Hand deutete auf den Wegweiser. »Zur Fähre links abbiegen.«
       Auch Katja hatte das Schild gesehen. Sie nickte nur stumm.
       Grit lehnte sich wieder in ihrem Sitz zurück und seufzte wohlig. »Ach, ich freue mich so. Das werden ein paar wunderschöne Tage.«
       Schön? Katja schniefte. Es hätte schön werden können, ja. Aber wie die Dinge jetzt standen, konnte Katja Grits Hochgefühl nicht teilen.
       Vor ihnen tauchte der riesige, blau-weiße Schiffsrumpf der Fähre auf. »Color Line«, verkündeten große

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