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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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lief noch eine Weile planlos herum, bevor sie zurück in die Kabine ging. Hier konnte sie sehen, dass Grit und Janny in der Zwischenzeit da gewesen, aber offensichtlich wieder losgezogen waren. Ohne sie! Sie rief Grit auf ihrem Handy an. »Wo steckt ihr?«
       »Auf dem Weg zum Golfsimulator. Wir haben eine Stunde an der Fitnessrezeption gemietet.«
        Und seid nicht auf die Idee gekommen, mich zu fragen, ob ich mit will.
       Gut, von Janny konnte sie das kaum erwarten. Aber dass Grit sie auch vergessen hatte!
       »Kommt ihr vor dem Abendbrot noch mal in die Kabine und nehmt mich mit? Oder wollt ihr den Rest des Tages auch lieber allein sein?«, murrte sie.
       Einen Moment entgegnete ihr Stille. »Bist du eingeschnappt?«, fragte Grit.
       »Wie kommst du darauf?«
       »Du klingst angefressen.«
       »Dann bin ich es wohl.« Katja drückte auf die Taste, die das Gespräch beendete, und fluchte sofort, dass sie sich nicht besser im Griff hatte. Eine Welle des Frustes überkam sie. Jannys Worte fielen ihr ein: »Grit hat dich nicht auf ihrem Plan.« Treffender konnte man ihre momentane Situation kaum beschreiben. Katja seufzte. Seit dem bewussten Sonntagabend, dem Kuss nach dem Kino, erlitt sie einen Rückschlag nach dem anderen. Jannys Auftauchen war einer von ihnen, ihr Verhalten eine ständige Plage. Der Motor, der Grits Flirtversuche in Gang hielt. Janny drängte sich ganz dreist zwischen Grit und sie und behauptete glattweg das Gegenteil. Aber eines kann ich dir versichern, Janny Talmann. Das bereust du noch!
     
     
    ***
     
     
    Beim Abendbrot im Restaurant richtete Katja es bewusst so ein, dass Janny rechts von ihr saß. »Dummerweise« war das die Richtung, in die Katjas Rotweinglas fiel, als sie es »aus Versehen« umstieß. Der Inhalt ergoss sich über Jannys Bluse. Katja stotterte eine durch den »Schreck« kaum zusammenhängende Entschuldigung. Sie bemerkte sehr wohl Jannys Blick, der eine deutliche Ahnung erkennen ließ, dass diese Szene nicht das Ergebnis eines Missgeschickes war. Natürlich behielt Janny diese Ahnung für sich, trocknete notdürftig ihre Bluse mit einer Serviette ab und tat, als wäre alles nicht so schlimm.
       Zurück in der Kabine, zog Janny ihre Bluse aus und weichte sie im Waschbecken ein. Das wird das Teil nicht retten , freute sich Katja. Sie war sehr zufrieden mit sich.
       Janny kramte in ihrem Koffer und murmelte vor sich hin.
       »Hat eine von euch zufällig meine gelbe Bluse gesehen?«, fragte sie, nachdem sie zweimal den Inhalt ihres Koffers von oben nach unten durchgesehen hatte. »Ich habe sie für den morgigen Tag extra in den kleinen Koffer gepackt.«
       Katja zuckte nur mit den Schultern. Grit hingegen trat zu Janny. »Bist du dir sicher? Vielleicht liegt sie im anderen Koffer im Auto.«
       Aber da kann Janny nicht nachsehen, weil aus Sicherheitsgründen der Zutritt zum Fahrzeugdeck gesperrt ist. Katja freute sich diebisch.
       »Ich bin mir sicher«, sagte Janny mit fester Stimme. Allerdings kratzte sie sich dabei hilflos am Hinterkopf.
       »Hm, na dann kann sie nur der Schiffskobold geholt haben«, gluckste Grit mit einem Anflug von Schalk. »Was soll´s. Ich borge dir eine von mir.«
        Mist. Katjas Schadenfreude fiel in sich zusammen. Eigentlich hatte sie gehofft, Janny für den Rest des Abends los zu sein, weil sie mit dem Waschen und Trockenföhnen ihres Oberteils beschäftigt wäre. Dass Jannys Problem so schnell und vor allem auf diese Weise gelöst wurde, ärgerte Katja. Jetzt war Grit Jannys Helferin in der Not.
       »Und nun lasst uns einen Cocktail trinken gehen«, schlug Grit vor.
       Sie fanden eine gemütlich anmutende Bar im hinteren Teil des Schiffes. Bei leiser Jazzmusik und einer traumhaften Aussicht über das Meer prosteten sie sich mit ihren Drinks zu. »Auf ein paar herrliche Urlaubstage«, sprach Grit einen Toast aus. »Ruhe, ein bisschen Abenteuer vielleicht und vor allem gute Stimmung. Aber die haben wir ja schon, was Mädels?«
       Katja grinste schief, Jannys Lächeln geriet auch ein wenig daneben. Aber Grit schien beides nicht zu bemerken. »Ich freue mich ja so auf diese Woche«, verkündete sie strahlend.
       Stille antwortete ihr.
       »Das Haus liegt abseits vom Ort, dicht am Wasser. Richtig idyllisch werden wir es haben«, schwärmte Grit unbeirrt. »Schaut euch nur diesen Sonnenuntergang an.« Ihr Blick verweilte andächtig auf dem Meer. »Habt ihr so was Schönes schon mal

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