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Herz auf Umwegen

Herz auf Umwegen

Titel: Herz auf Umwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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von Vang absetze, verfolgte sie mehr als nur ein neugieriger Blick von Passanten. 
       Da sie nicht wussten, wo die örtliche Polizeidienststelle war, beschlossen sie, in der Touristeninformation nachzufragen. Die Angestellte dort sah sie mit großen Augen an. Katja wollte abwiegeln und der Frau erklären, dass soweit alles in Ordnung sei, als die aufgeregt nach etwas unter ihrem Tresen griff. 
       »Sie sind es«, rief die Frau dabei aufgeregt. »Stimmt doch, oder?« Schwungvoll landete eine Zeitung auf dem Tresen. Die Schlagzeile des Tages sprang Katja an. Welche ihr natürlich nichts sagte. Umso mehr das Bild darunter. Eine Nahaufnahme von ihr und Janny. Grit hatte das Foto an dem Tag geschossen, als sie die Bergwanderung gemacht hatten. Während der Rast, wo sie alle im Gras saßen und sich stärkten. 
       »Ja«, sagte Janny anstelle von Katja. »Das sind wir. Was steht in dem Artikel?«
       »Dass Sie gesucht werden.«
       Katja und Janny sahen sich an. »Grit!«, riefen sie wie aus einem Mund. 
     
     
    ***
     
     
    »Oh Gott, bin ich froh, euch zu sehen«, begrüßte Grit die Freundinnen. Auch sie hatte ihre Blessuren davongetragen. Auf der Flucht durch den Wald war sie gestürzt und hatte sich das Handgelenk gebrochen. Diese Auskunft hatten Katja und Janny bereits auf der Polizeiwache von Holger Baker erhalten, der sich ihre Schilderungen aufmerksam angehört hatte, besonders den Teil, in dem Katja Ankes Version von dem Unglück am Abhang wiedergab. Anschließend fuhr er sie zu Grit ins Krankenhaus. 
       »Ihr glaubt ja nicht, was ich durchmachen musste!« Grit begann sofort, zu erzählen. »Erst jagt Haakon mich durch den Wald. Dabei stolpere ich unglücklich und ziehe mir das hier zu.« Sie deutete auf ihre rechte Hand, die geschient und verbunden war. »Zum Glück für mich fällt Haakon schnell ein, dass er keine Zeit für eine Verfolgung hat, und er lässt von mir ab. Ich hocke am ganzen Körper schlotternd eine halbe Ewigkeit im Unterholz. Als ich mich endlich zurück zum Ausgangspunkt traue, fehlt von euch jede Spur. Wenigstens steht unser Wagen da, sodass ich, wenn auch mit einer höllisch schmerzenden Hand, zum nächsten Haus fahren und die Polizei rufen kann. Der Beamte, der mich abholte, verstand kaum Deutsch und dachte wohl, ich rede wirr, wegen der Schmerzen. Er brachte mich ins Krankenhaus, wo man mich sofort operiert hat.« Es folgte ein gequältes, leises Stöhnen und in unmittelbarem Anschluss ein langer, leidender Blick auf ihre rechte Hand. »Der Handwurzelknochen ist gesplittert. Die Schmerzmittel, die ich bekomme, lassen viel zu schnell nach«, versuchte sie, ein wenig Mitleid einzuheimsen. 
       Zumindest bei Katja kam sie damit an. Die setzte sich zu Grit aufs Bett und strich über ihre Schulter. 
       »Was soll ich sagen«, fuhr Grit zufrieden fort, »als ich aus meiner Narkose erwache, ist dann plötzlich dieser Holger Baker da und fragt mich, was passiert ist. Er konnte sich zwar auch keinen Reim auf die Sache machen, aber er versicherte mir, dass ein Suchtrupp losgeschickt wird.« Endlich erinnerte sie sich daran, dass sie nicht die Einzige war, die Unangenehmes erlebt hatte, und fragte: »Und ihr? Wie ist es euch in den letzten beiden Tagen ergangen?«
       Katja und Janny wechselten sich beim Erzählen ab. Grits Mund öffnete sich mehr und mehr und am Ende meinte sie: »Oh je, wenn ihr diesen Holzstapel nicht gefunden hättet, nicht auszudenken.«
       »Ohne Janny hätte ich aufgegeben«, sagte Katja. »Wer weiß, ob ich ohne sie hier sitzen würde.«
       »Jetzt übertreibst du«, wehrte Janny ab. Sie lehnte am Fensterrahmen und beobachtete Katja. Jedenfalls kam es Katja so vor. Allerdings wusste sie keinen Grund, warum Janny das tun sollte. Deshalb sagte Katja sich, dass sie sich das einbildete. Dennoch blieb ein unbestimmtes Gefühl in ihr zurück.
     
     

15. Kapitel
     
     
     
    Ausgeschlafen und mit dem Duft frisch gebrühten Kaffees in der Nase am Frühstückstisch sitzend, kamen Katja die Erlebnisse der vergangenen beiden Tage beinah unwirklich vor. Grits leerer Platz wies allerdings aus, dass sie absolut real waren. 
       Katja seufzte leicht und schaute zu Janny, die in diesem Moment mit einem Korb aufgebackener Brötchen durch die Terrassentür nach draußen kam. Janny setzte den Korb auf den Tisch und lächelte Katja zu. »Na? Gut geschlafen?« 
       Katja, die direkt von der Dusche auf die Terrasse an den gedeckten Tisch gekommen war,

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