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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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beteiligt; aber nur die Frau ist in deinen Augen die Schuldige, richtig?«
    »Sie war die Anstifterin.« Françoise zuckte die Achseln. »Dafür muß sie bestraft werden.«
    »Und ich möchte es Westfield heimzahlen«, sagte LeGault.
    »Was hat der dir getan?«
    LeGault rieb sich seine Handgelenke. Er achtete sorgfältig darauf, daß die Narben immer bedeckt blieben — Narben, die von den eisernen Manschetten stammten, die er im Gefängnis getragen hatte, in das Westfield ihn damals brachte. »Verständigen wir uns darauf, daß ich triftige Gründe habe, ihn wegen einer alten Schuld zur Kasse zu bitten.« Er schwieg einen Moment. »Heute abend kommt der Bote mit Neuigkeiten. Ich hoffe, er weiß, wann die Ladung auf den Weg gebracht werden soll.«
    »Das hoffe ich auch«, sagte Françoise, jedes Wort betonend. »Und wenn dieser Job erledigt ist, gehe ich nach Texas.«
    »Und läßt deine teure, dir so ergebene Bande zurück?« sagte LeGault im spöttischen Ton.
    »Diese Hohlköpfe! Ein paar Jahre Gefängnis kann ihnen nur guttun. Und was die Sache heute abend betrifft: Glaubst du, daß du mich mitnehmen kannst? Ich werde alles tun, wenn ich nur in paar Stunden aus diesem Zimmer herauskomme.«
    »Alles?«
    »Alles, was unsere Partnerschaft nicht zerstört«, sagte sie mit einem Lächeln und dachte, daß sie lieber in einer Grube mit Klapperschlangen schlafen würde als mit LeGault. »Niemand wird mich in der Dunkelheit erkennen. Ich muß mal an die frische Luft. Das Warten macht mich ganz krank.«
    »Klar. Warum nicht? Das Treffen mit diesem Mann findet gewissermaßen mitten in der Wildnis statt — hinter der Mine ’Little Pamela“. Aber wenn dich wirklich jemand erkennen sollte, kannst du nicht von mir erwarten, daß ich dir beistehe. Nach mir wird nicht gefahndet, und so soll es auch bleiben.«
    »Meinetwegen brauchst du dir heute abend keine Sorgen zu machen. Überlege dir lieber, wie wir anschließend die gestohlenen Kisten aus Chandler herausbekommen, wenn ich mich wieder verstecken muß.«
    »Darüber brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen. Mir wird schon etwas einfallen«, sagte er an der Tür. »Ich komme um Mitternacht wieder und hole dich ab.«
    Ein paar Stunden später ritten sie beide aus der Stadt, mieden den Schein der Lichter, die in den Häusern brannten, und wichen sogar den Kutschlampen aus. Françoise hatte sich einen Hut tief in die Stirn gezogen, und in ihrem dicken Mantel und langen Hosen sah sie nicht aus wie eine Frau.
    Sie trafen den Boten an der verabredeten Stelle, und die Nachricht, die er ihnen überbrachte, erfreute sie beide. Lächelnd stiegen sie wieder den steilen Hang hinunter zu der Stelle, wo sie ihre Pferde versteckt hatten.
    »Still! Ich höre etwas!« raunte LeGault ihr zu und sprang hinter einen Felsblock.
    Françoise suchte ebenfalls Deckung, und im selben Moment sahen sie zwei Männer hinter den Bäumen hervorkommen, die sich deutlich im Mondlicht von ihrer Umgebung abhoben. Der eine, von gedrungener Gestalt, schien nervös zu sein, während der andere, eine hochgewachsene, schlanke Erscheinung, in dessen Revolver, den er an der Seite trug, sich das Mondlicht spiegelte, einen ruhigen und wachsamen Eindruck machte. Dieser wartete, bis sein untersetzter Begleiter in eine Kutsche stieg, die in einem Dickicht versteckt stand, und zündete sich inzwischen eine Zigarre an.
    »Westfield!« stieß LeGault überrascht hervor, und Françoise legte ihm rasch die Hand über den Mund.
    Sie beobachteten, wie Westfield mit der Kutsche wegfuhr; doch da saß niemand neben ihm auf der Sitzbank.
    »Wo ist der andere hingekommen?« fragte Françoise verwundert, als die Kutsche außer Sichtweite war. Sie drehte sich um und lehnte sich gegen den Felsblock.
    »Versteckt«, antwortete LeGault nachdenklich. »Warum würde wohl ein rechtschaffener Arzt, ein sogenannter Wohltäter der Menschheit, mitten in der Nacht einen Mann in seiner Kutsche verstecken?«
    »Ist das dort unten nicht ein Kohlenbergwerk?«
    »Ja, aber was hat das damit zu tun? Glaubst du, er beabsichtigt, dort ein paar Tonnen Kohlen zu klauen?«
    »Er und dieses Luder, mit dem er verheiratet ist, haben damals das Dynamit, mit dem er den Zugang zu unserem Versteck gesprengt hat, irgendwo gestohlen — vermutlich in einem Kohlenbergwerk.«
    LeGault zwirbelte die Spitzen seines Schnurrbarts. »Er kennt sich verdammt gut aus in so einem Bergwerk.«
    »Du kannst meinetwegen die ganze Nacht hier stehenbleiben und dir überlegen, was

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