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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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dem Tier getrennt waren, wichen sie doch einen Schritt zurück, als der Hengst den Kopf zurückwarf und eine halbe Drehung vollzog.
    »Habt ihr mich gehört? Öffnet das Tor!«
    »Moment, Sie können doch nicht. . .« begann einer der beiden Wächter.
    Der andere boxte ihn in die Rippen. »Klare Sache, Miss Fenton«, sagte er, während er den Riegel öffnete und zur Seite sprang, als der Hengst im Galopp durch das Tor preschte.
    »Die Tochter des Minenbesitzers«, erklärte der Wächter hinter ihm seinem Kollegen.
    Pamela ritt direkt bis zum Schachteingang, wobei der Hengst Wolken von Kohlenstaub aufwirbelte. »Ich möchte Rafferty Taggert sprechen«, sagte sie, den Hengst, der wild die Augen rollte, am straffen Zügel haltend. »Wo ist er?«
    »Auf Schicht«, sagte jemand, »Stollen Nummer sechs.«
    »Dann holen Sie ihn herauf. Ich möchte ihn sehen.«
    »Moment mal . . .« sagte ein Mann und trat einen Schritt vor.
    Ein anderer, älterer Mann schob sich bis zu dem nervösen Pferd vor. »Guten Morgen, Miss Fenton. Taggert ist unter Tage; aber ich bin sicher, daß jemand ihn für Sie heraufbringen kann.«
    »Dann machen Sie das«, sagte sie mit einem heftigen Zug am Zügel, um ihre Herrschaft über das mächtige Tier sichtbarlich zu unterstreichen. Mit gekräuselter Unterlippe schaute sie sich im Lager um, betrachtete den Schmutz und die Armut. Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte ihr Vater darauf bestanden, daß sie ihn in diese Zeche begleiten sollte, damit sie mit eigenen Augen sah, woher ihr Reichtum stammte. Pamela hatte sich im Lager umgeschaut und gesagt: »Ich glaube, wir sind sehr arm.«
    Die Zeche gefiel ihr heute genausowenig wie damals als Kind.
    »Lassen Sie inzwischen für ihn ein Pferd satteln. Sagen Sie ihm, daß ich ihn an der Biegung von Fisherman’s Creek erwarte.«
    Sie mußte sich so lange gedulden, bis ihr Hengst eine volle Drehung gemacht hatte, ehe sie wieder auf den Minenaufseher hinunterschauen konnte. »Und wenn ihm auch nur ein Penny vom Lohn gekürzt wird, bekommen Sie etwas zu hören.« Damit gab sie dem Hengst den Kopf frei und sprengte wieder zum Lagertor, während die Schlacken unter den Pferdehufen nur so durch die Gegend wirbelten.
    Sie brauchte nicht lange auf Rafe zu warten. Der Name Fenton mochte für einige Leute einen üblen Beigeschmack haben; aber diejenigen, die für Fentons Hütten- und Zechenbetriebe arbeiteten, überschlugen sich förmlich, wenn ein Fenton ihnen etwas anschaffte.
    Rafe saß auf einem räudigen Gaul, der viel zu klein war für seinen mächtigen Körper. Sein Gesicht und seine Kleider waren schwarz vom Kohlenstaub; aber in seinen weißen Augäpfeln nistete der Zorn. »Wenn Sie sich was in den Kopf gesetzt haben, muß es auf der Stelle ausgeführt werden, wie? Prinzessin Fenton bekommt doch immer ihren Willen«, sagte er, während er sich vom Gaul herunterschwang und ihr fest in die Augen sah.
    »Mir gefällt das Lager nicht.«
    »Keinem gefällt das Lager; nur müssen ein paar von uns sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.«
    »Ich bin nicht hierhergekommen, um mich mit Ihnen zu streiten. Ich habe Ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Hier.« Sie reichte ihm ein Stück Seife und einen Waschlappen zu. »Sie brauchen mich nicht so erstaunt anzusehen. Ich sehe nicht zum erstenmal in meinem Leben Kohlenstaub.«
    Mit einem letzten schroffen Blick auf sie nahm er ihr den Waschlappen und die Seife ab, kniete sich am Flußufer nieder und begann, sich Gesicht und Hände einzuseifen. »Also gut — sagen Sie mir, was Sie von mir wollen.«
    Pamela setzte sich auf einen flachen Felsblock und streckte ihm ihre langen Beine entgegen. Mit ihrem hohen, steifen schwarzen Hut wirkte sie noch größer, als sie ohnehin war; aber der kleine schwarze Schleier gab ihrem Gesicht eine geheimnisvoll feminine Note.
    »Als ich sieben Jahre alt war, verlor mein Vater den Ersatzschlüssel zu seiner privaten Schreibtischschublade. Ich fand ihn und versteckte ihn in meiner Schatztruhe. Als ich zwölf war, entdeckte ich, zu welchem Schloß dieser Schlüssel paßte.«
    »Und seitdem spionieren Sie Ihrem Vater nach.«
    »Ich halte mich unterrichtet.«
    Er wartete, aber sie sagte nichts mehr. Als er sich mit sauber gewaschenem Gesicht zu ihr umdrehte, reichte sie ihm ein Handtuch zu. »Was haben Sie also herausgefunden?«
    »Mein Vater hat schon vor Monaten Pinkerton-Agenten engagiert, die feststellen sollten, wer Gewerkschaftsvertreter in die Bergwerke einschleust.«
    Rafe nahm sich

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