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Herz aus Feuer

Titel: Herz aus Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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und Lee hielten den Atem an, als die Männer abwartend dastanden und zu ihnen hinaufstarrten. Schließlich ließ der Anführer der drei einen Seufzer hören.
    »Vielleicht glauben Sie, Sie hätten uns ausgetrickst, Westfield; aber da irren Sie sich. Wir bekommen Sie schon noch.«
    Er blickte Blair an. »Wenn Sie einen lebendigen Mann haben wollen, behalten Sie ihn lieber bei sich zu Hause.«
    Weder Blair noch Leander sagten ein Wort, als die Männer das Haus verließen und die Tür hinter sich zuwarfen. Blair rannte die Treppe hinunter, um die Haustür abzuschließen, und als sie sich umdrehte, sah sie, wie Lee immer blasser wurde. Sie eilte zu ihm und half ihm ins Schlafzimmer zurück.
    In dieser Nacht fand Blair keinen Schlaf mehr. Nachdem sie Lee ins Bett gepackt hatte, saß sie bei ihm und beobachtete jeden seiner Atemzüge, als könnte es sein letzter sein, wenn sie nicht aufblieb und über ihn wachte. Und sobald sie daran dachte, wie knapp die beiden Kugeln sein Herz verfehlt hatten, fing sie wieder an zu zittern und hielt seine Hand noch fester.
    Er schlief unruhig, öffnete ein paarmal die Augen, lächelte sie an und schlummerte wieder ein.
    Blairs Gefühle reichten vom blanken Entsetzen, daß er so knapp dem Tod entronnen war, über die Einsicht, wie sehr sie ihn liebte, bis zur Empörung, daß er etwas tat, was ihn jederzeit das Leben kosten konnte.
    Als der neue Tag heraufdämmerte und das Zimmer mit einem grauen Licht erfüllte, wachte Lee auf und versuchte, sich aufzusetzen. Blair zog die Vorhänge vom Fenster zurück.
    »Wie fühlst du dich?« fragte sie.
    »Steif, wund, zerschlagen, hungrig.«
    Sie versuchte, ihm zuzulächeln; aber ihre Lippen wollten ihr nicht recht gehorchen. Alle Muskeln taten ihr weh von dem stundenlangen Sitzen in starrer Haltung. »Ich werde dir was zum Frühstück bringen.«
    Sie nahm die blutigen Leinenläppchen und Lees Hemd und trug beides hinunter ins Erdgeschoß. Einen Vorteil wenigstens hatte das Wohnen in einem Arzthaushalt: niemand würde sich über eine Mülltonne voller blutgetränkter Lumpen aufregen.
    Es war noch zu früh für Mrs. Shainess, und so schlug Blair ein halbes Dutzend Eier für sie beide in die Pfanne, schnitt daumendicke Scheiben von einem Weißbrot ab und füllte zwei große Becher mit kalter Milch. Sie trug das alles auf einem großen Tablett nach oben, und als sie Lee dort schon halb angezogen auf dem Bett sitzen fand, deckte sie wortlos einen kleinen Tisch am Fenster.
    Lee ließ sich mit einem leisen Ächzen auf einen Stuhl fallen und begann zu essen, während Blair ihm gegenübersaß und die Eier auf ihrem Teller hin- und herschob.
    »Nun sag schon, was dich bedrückt«, murmelte Lee.
    Blair nahm einen Schluck Milch aus ihrem Becher. »Was soll mich denn bedrücken?«
    Er nahm ihre Hand. »Siehst du nicht, wie du zitterst? Genauso schlimm wie gestern vormittag.« Sie entriß ihm ihre Hand. »Ich vermute, du willst anschließend ins Krankenhaus fahren und dort arbeiten.«
    »Ich muß mich dort sehen lassen. Ich muß so tun, als wäre nichts geschehen. Die Leute dürfen nicht wissen, wo ich gestern nacht gewesen bin.«
    »Niemand darf es wissen, nicht wahr?« fauchte sie, während sie mit der Faust auf den Tisch hieb. Im nächsten Moment stand sie auf den Beinen. »Schau dich doch an! Du kannst ja kaum sitzen, geschweige denn einen ganzen Tag lang in einem Operationssaal stehen. Und hast du auch an deine Patienten gedacht? Ist deine Hand so sicher, daß du sie operieren kannst? Wo bist du gestern nacht gewesen? Was ist so wichtig, daß du dein Leben dafür riskierst?«
    »Ich kann dir das nicht sagen«, murmelte er und wandte sich wieder seinen Spiegeleiern zu. »Ich würde gern; aber ich kann nicht.«
    Tränen begannen ihr den Hals abzuschnüren. »Gestern erst bis du wütend über mich hergefallen, weil ich mein Leben riskiert habe. Du hast mir verboten, noch einmal so ein Risiko einzugehen; aber jetzt, wo sich das Blättchen gewendet hat, willst du mir dieses Recht nicht zugestehen. Oh, nein! Nicht einmal wissen darf ich, wofür sich mein Mann totschießen läßt. Ich habe nur ein gutes Mädchen zu sein, daheim zu bleiben und auf meinen Mann zu warten, und wenn er mit blutenden Wunden nach Hause kommt, darf ich ihn wieder zusammenflicken. Er gestattet mir zwar, mitten in der Nacht mit Pinkerton-Agenten zu flirten; nur warum ich mit ihnen flirten muß, darf ich nicht wissen. Er läßt mich zwar zusehen, wie er leidet; verbietet mir aber, nach dem

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