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Herz dder Pflicht

Herz dder Pflicht

Titel: Herz dder Pflicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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ablöste“, erwiderte er brummig. „Er erklärte, sie seien einzigartig und es wert, dokumentiert zu werden.“
    „Tatsächlich?“, höhnte William. „Und mit welchen einzigartigen Dingen gedenkst du dich jetzt zu beschäftigen?“
    „Mit Ihrer Erlaubnis, Sir“, sagte Richard devot, „würde ich gern die Bibliothek aufsuchen. Master Jack muss die Krabben in der Küche abliefern, bevor er sich gründlich wäscht, um den Fischgeruch loszuwerden.“
    Er amüsierte sich innerlich, als sich der verwirrte Ausdruck im Gesicht seines Bruders verstärkte. Russell musste völlig konsterniert sein über die Unterwürfigkeit, die Major Honourable Richard Chancellor William Compton gegenüber an den Tag legte.
    „Die Bibliothek?“, wiederholte William grinsend. „Sehr passend. Darf man fragen, was Sie dort an diesem schönen Nachmittag zu tun haben?“
    „Oh, es gibt dort viele gute Bücher, in denen man Erklärungen für manche interessanten Dinge findet, falls man weiß, wo man suchen muss.“
    Wenn mein Bruder den Wink nicht versteht, hat er sich seit unserer Jugend erschreckend verändert, dachte Richard. Er glaubte zu sehen, dass Russell leicht den Kopf neigte, was alles oder nichts bedeuten konnte.
    „Dann will ich Sie nicht aufhalten. Ich möchte doch Ihre wertvolle Zeit nicht verschwenden. Und Jack, versuch beim nächsten Mal etwas zu fangen, das weniger schlecht riecht.“
    Es kostete Richard seine ganze Willenskraft, dem ungehobelten Kerl nicht einen Tritt zu versetzen. In Jacks Gesicht arbeitete es auf dem ganzen Rückweg zum Haus.
    „Warum benimmt er sich mir gegenüber immer wie ein Scheusal?“, brach es schließlich aus ihm heraus, ehe er sich mit seinen Trophäen, über die sich William lustig gemacht hatte, in die Küche begab. „Und noch dazu vor Fremden.“
    „Weil er ein Scheusal ist. Lass dir durch sein Gerede nicht den Spaß an den Dingen verderben, die dir etwas bedeuten. Bring der Köchin deine Schätze, und du wirst sehen, wie zufrieden sie sein wird. Ich muss jetzt in die Bibliothek. Wir treffen uns dann im Schulzimmer, sobald man uns unser Abendessen bringt.“
    Richard brauchte nicht lange zu warten. Mit einem Notizblock vor sich und einigen Büchern aus den Regalen um sich herum schien er in ernsthafte Studien vertieft zu sein, als die Tür aufging und sein Zwillingsbruder hereinkam.
    Richard erhob sich, Russell blieb ein paar Meter von ihm entfernt stehen, ohne etwas zu äußern. Es blieb Richard überlassen, zu reden. Ziemlich abrupt sagte er: „Du hast dir ziemlich minderwertige Gesellschaft ausgesucht, Bruder.“
    Falls er geglaubt hatte, dass sein Bruder ihn als Erstes fragen würde, warum er selbst sich als vorgeblicher Hauslehrer in Compton Place aufhielt, hatte er sich geirrt. Russell zuckte die Achseln. „Ich fange an, genauso zu denken“, bestätigte er. „Diesen Waters kann ich nicht ausstehen. Gerüchten in London zufolge sind er und sein Vater in Schmuggelgeschäfte verwickelt – daher sein Anwesen in Sussex.“
    „Was bringt dich dann hierher? Doch nicht die Absicht, dich am Schmuggeln zu beteiligen, wie ich annehme.“
    Russell zuckte erneut die Achseln. „Langeweile! Ich habe alles satt, am meisten mich selbst.“ Ein Schweigen entstand, bevor er die erwartete Frage stellte: „Und weshalb bist du hier und spielst den unterwürfigen Hauslehrer Mr. Ritchie? Ist auch bei dir Überdruss der Grund für diese merkwürdige Maskerade?“
    „So könnte man denken.“
    „Nun, ich nicht, kleiner Bruder. Im Gegensatz zu mir verfolgst du bei allem, was du tust, ein Ziel. Und du hattest nie den Wunsch, einem Jungen Unterricht zu erteilen und dich von seinem Halbbruder beleidigen zu lassen. Was bewegt dich also dazu?“
    „Vielleicht finde ich das Leben nach meiner Zeit in Spanien öde.“
    Russell stieß ein humorloses Lachen aus. „So öde wie hier kann es nirgendwo sonst sein, möchte ich meinen. Was hast du eigentlich tatsächlich in Spanien getrieben? Mir kam dieser Tage in London etwas zu Ohren, das mich glauben lässt, dass du mehr als ein gewöhnlicher Kavallerieoffizier warst. Ist der Grund für dein Hiersein ähnlicher Natur? Nein, antworte nicht, wenn du nicht willst. Ich verspreche, dich nicht zu verraten, aber ob es mir gelingt, ein Grinsen zu unterdrücken, wenn ich sehe, wie du den braven Hauslehrer mimst, weiß ich nicht. Vorhin im Garten glaubte ich für den Bruchteil eines Moments, du würdest diesem Flegel Compton für sein beleidigendes Benehmen dir und

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