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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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Zimmer zeige, wir unser Gepäck dort lassen und ich dich zum Nordflügel bringe?“, schlug Rose vor. Kaithlyn stimmte zu. Sie gingen durch einen offenen Nebeneingang ins Gebäude und Kaithlyn folgte Rose durch einen ellenlangen Flur entlang. Die Decken waren hoch und breite Kiefertüren zogen sich die Tapetenwände entlang. Kaithlyn las die Zimmernummern, die in großen Abständen zueinander folgten, was wohl bedeutete, dass die Zimmer sehr geräumig sein mussten.
    Rose zog einen kleinen goldenen Schlüssel aus ihrer Tasche hervor und schloss auf. Sie standen vor einem Zimmer mit der Nummer vierundzwanzig, wie silberne Lettern zeigten. Wie Kaithlyn vermutet hatte, war das Zimmer geräumig und hatte viele Fenster. Rose teilte es sich mit einer Mitbewohnerin, die noch nicht da war. Jeder hatte seine eigene Zimmerseite. Ein Bett mit Regalen darüber, ein Schreibtisch und ein Kleiderschrank standen auf jeder Seite des Raumes, ein Tisch und Stühle in der Mitte.
    Rose starrte auf ein volles Bücherregal und zog Mathe für die Oberstufe heraus. „Ich konnte sie nicht alle mitnehmen“, murmelte sie und es klang, als würde sie sich bei dem Buch entschuldigen. Rose´ Wand war voll mit Bildern in glänzenden Rahmen, die Rose und ihre Freunde zeigten. Freunde, die Kaithlyn nicht kannte. Jede Menge Zeitungsartikel über den Schülerrat und ein Gemälde, einer recht plump gemalten Rose aus Wasserfarben, die blutrot schimmerte. Am Fenster hing klimpernd ein Windspiel mit Perlen und Federn.
    Sie stellten ihre Koffer ab.
    „Schön“, murmelte Kaithlyn, die seit ihrer Ankunft hier ziemlich still geworden war. Harlow sog gierig die vielen neuen Gerüche in sich auf.
    „Bist du aufgeregt?“
    „Nein“, log sie, doch in Wahrheit war ihr schlecht.
    „Hast du dir meine Zimmernummer gemerkt?“, fragte Rose heiter und zog Kaithlyn mit sich. „Ja.“
    „Ich denke, du kommst mit einem anderen neuen Schüler in ein Zimmer. Die Einteilungen machen immer die Direktoren, meistens sind es Zweierzimmer. Nur der Schülerratspräsident hat ein eigenes Zimmer, oben wo die Ratsräume sind.“
    „Was ist das?“, fragte Kaithlyn und blieb wie angewurzelt stehen. Harlow stieß gegen ihr Bein, weil sie so plötzlich stoppte. Die marmorne Treppe, die sie gerade hinunter gingen, öffnete sich in einen langen Saal der übersät war mit Gemälden. Nein, eigentlich gab es außer dem roten Teppich, der auf dem kalten Marmor lag nichts anders. Bilder an den Wänden, Bilder an der Decke, Bilder in jedem Winkel des Saals. Die steinerne graue Wand verschwand dahinter gänzlich. Kaithlyns Augen wurden ganz wirr von den vielen Farben, die auf sie einschlugen.
    „Der Gemäldesaal. Du wirst nirgends so viele Gemälde und Portraits finden wie hier. Das ist das Hobby der Schulleiter, sie sind verrückt nach jeder Art von Bild so lange es in Öl - oder Pastellfarben gemalt ist. Unglaublich, nicht?“
    „Ich glaube das Wort unglaublich trifft es nicht ganz. Mir wird ganz schwindelig!“
    Das größte Gemälde war ein Portrait zweier Personen, das, wenn man es erst einmal bemerkte, eindrucksvoll den ganzen Raum für sich einnahm.
    Links war eine große spindeldürre Frau mit zierlichem spitzem Gesicht zu sehen. Ihre Augen waren dunkel, sie trug eine dreieckige, viel zu große grüne Brille und auf ihrem Kopf thronte eine Frisur, die man locker als Vogelnest bezeichnen konnte. Braunes wildes Haar, das toupiert und aufgedreht war zu riesigen sich kringelnden Locken, die eine beachtliche Höhe erreichten. Ihre Haare waren ein einziger Turm, der in die Höhe schoss wie ein Kletterpflanze. Ihre Kleidung war bunt zusammengewürfelt und passte einfach nicht zueinander. Die andere Person war das genaue Gegenteil der bunten Frau. Ein kleiner, runder und dicker Mann. Seine Haare waren kurz und stoppelig und mit seinem winzigen Bart, der sich an den Seiten einrollte, ergab er ein ebenso verrücktes Bild wie die Frau an seiner Seite. Seine Kleidung war nicht minder bunt, dafür aber besser kombiniert.
    „Maurios Spanner und Dorothea Fem. Schulleiter und Schulleiterin der Deity Akademie Senegade“, las Kaithlyn und starrte auf den Titel des Bildes. „Was?“
    „Sie sind ein wenig verrückt“, äußerte sich Rose.
    „Verrückt? Die zwei sehen aus wie Paradiesvögel!“, schnaubte Kaithlyn vor lauter Lachen.
    „Dann solltest du sie mal live erleben.“
    Den Rest des Weges rannten sie, bis sie schließlich den Nordflügel erreichten und sie in der großen Aula stehen

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