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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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dir mal das Schiff an!“, sagte Rose.
    Kaithlyns Blick wanderte an den wartenden Eltern und Schülern vorbei zu dem Akademieschiff und ihr fielen fast die Augen heraus. Sie musste den Kopf so weit in den Nacken legen, dass es schmerzte, damit sie überhaupt alles sehen konnte. Zehn Meter über dem Boden schwebend, hing der Koloss eines Schiffes in der Luft. Es funkelte silbern und blau, wie ein übermächtiger Kristall. Die Segel waren hart und zackig und die kleinen Fenster sahen auf sie herab. Die Mäste waren riesig und schossen hoch in die Luft hinaus. Der hölzerne Bug wurde von einem eisernen, glänzenden Metallgerüst umgeben. Eine lange Planke wurde heruntergelassen und die ersten Menschen drängten sich zur Absperrung durch. Der Lärmpegel stieg augenblicklich, dann ertönte laut und klar die helle Stimme einer Frau. Kaithlyn erkannte nicht woher sie kam, doch sie verstand jedes Wort.
    „Herzlich willkommen, Schüler, Eltern und Lehrer und ganz besonders, willkommen Neulinge!“ Die Stimme kicherte laut. „Da wir heute so übermäßig viele sind, bitte ich Sie Ruhe zu bewahren und gesittet einzusteigen. Es wird Zeit sich zu verabschieden und ein Abteil zu suchen! Falls Sie neu sind und Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die uniformierten Männer. Die Letorian werden Ihnen gerne helfen. Eine gute Fahrt, wünscht Ihnen Mrs Fem!“
    Die Stimme erstarb und das Gemurmel ging von neuem Los. Jetzt bemerkte Kaithlyn auch die vielen Männer mit den roten Uniformen, die sich überall zwischen den Menschen bewegten und Ruhe schufen oder es zumindest versuchten.
    „Die Letorian“, sagte Melora leise. „Die sind ungeeignet für solch einen Job.“
    Mr Roberts eilte zu ihnen zurück und schob sich gerade an einer breiten Frau mit rosa Hut vorbei. „Hier, ich habe ihnen ein Abteil besorgt, zweites Deck, linker Gang!“, sagte er atemlos. „Da schuldete mir noch jemand einen Gefallen.“ Er überreichte Fye eine Plastikkarte mit der Nummer 884 und seufzte. „Zu viele Menschen dieses Jahr, wenn Sie mich fragen. Mr Crossdale, Sie kommen nun alleine zu recht?“
    „Ich kümmere mich um alles, danke.“
    „Viel Spaß im neuem Schuljahr. Ihnen allen, auf Wiedersehen!“
    Er wartete bis die Kinder in der Menge verschwunden waren.
    Kaithlyn war es unbegreiflich, wie sie es schafften in einer Viertelstunde an all den anderen Menschen und den Letorian am Eingang vorbeizukommen. Sie drängten sich in eine Reihe mit den vielen Schülern und nur langsam, so wie es ihr vorgekommen war, gingen sie Schritt für Schritt vorwärts, bis sich die Reihen spalteten und die Schüler in verschiedene Gänge abzogen oder Treppen nach unten und oben stampften, mühselig das Gepäck hinter sich herziehend.
    Das Innere des Schiffes war schlicht. Weiße Wände, helle Teppiche und viele Lampen, die angenehme Wärme verströmten. Die Gänge und Stufen waren so breit und weitläufig, dass sie ohne Mühe mit ihren Koffern auch an entgegenkommenden Passagieren vorbeikamen.
    Ihr Abteil war, wie Mr Roberts gesagte hatte, auf dem zweiten Deck und leicht zu finden. Es war groß und bunt. Die Tapete erinnerte an ein Blumenmeer und drei Sitzbänke für ungefähr zehn Personen waren vorhanden, ebenso wie ein Tisch mit Kerzen, die nach Zitrone rochen. Es sah aus wie ein kleines Speisezimmer, nur gemütlicher und das riesige Fenster ließ einen herrlichen Blick auf die meerblauen Wolken zu.
    Sie verstauten ihr Gepäck in einer dafür vorgesehenen Ablage über ihren Köpfen und nahmen Platz. Kaithlyn sah den vorbeiziehenden Wolken zu, die herrlich schimmerndes und nebelig gedrungenes Licht der Sonne zu ihnen herein warfen. Was für eine Aussicht musste man erst haben, wenn man ganz oben war? „Ich glaube, ohne jemanden der sich hier auskennt, ist man verloren, hier herrscht ja völliges Durcheinander!“, sagte Kaithlyn erleichtert und ließ sich in das weiche Polster zurückfallen.
    „Die Letorian helfen schon aus“, sagte Rose. „Aber es sind wirklich viele die hier einsteigen, in Custocorward kannst du die Leute an einer Hand abzählen, die aufs Akademieschiff wollen.“
    „Was war das eben für eine Stimme?“, fragte Kaithlyn.
    „Die erste Schulleiterin, Mrs Dorothea Fem. Sie begrüßt alle Schüler immer wieder von neuem, an jedem Harfen, du darfst dir das also noch öfter reinziehen“, antwortete Rose.
    „Wie lange fliegen wir?“, wollte Kaithlyn weiter wissen.
    „So ungefähr eine Dreiviertelstunde. Wir müssten gegen zehn Uhr da

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