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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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senkte den Kopf. „Er erzählte mir die alte, lang vergessene Geschichte des Ursprungs.“
    „Von dieser Geschichte habe ich noch nie gehört“, sagte Kaithlyn.
    „Das kannst du auch gar nicht. Diese Geschichte ist jene, die an Inselwächter weitergegeben wird, das ist Teil ihrer Aufgabe. Sie ist genauso alt wie der Ursprung der Himmelsinseln und von großer Bedeutung für alle Amulettträger, sie erklärt den Ursprung von allem.“
    Plötzlich schossen Kaithlyn wieder die Tränen in die Augen, was Kaine erneut außer Fassung brachte.
    „Ich fühle mich so erbärmlich! Die ganze Zeit über war ich so schwach und habe mir immer nur gewünscht, dass es jemand anderen hätte treffen sollen, aber du bist so stark und machst immer weiter“, schluchzte Kaithlyn bitter.
    „Warum fühle ich mich nur so? Warum kann ich es nicht akzeptieren und nach vorne blicken? Ich bin so hilflos, dass es wehtut! Ich habe ständig solche Angst!“
    Kaine stand auf und sah zum friedlichen Himmel, er war azurblau und leuchtete hell, jedes Mal wenn eine Wolke vorbeizog.
    „Ich kann mich gut an deine Wort erinnern“, begann er und er klang so sicher in dem was er sagte, das Kaithlyn still wurde. „Inmitten von all den Lügen und Verwirrungen, waren deine Worte immer aufrichtig gewesen, du hast immer gesagt, was du denkst. Was kann besser sein, als sich so gut zu kennen, das man weiß, warum man weint? Das man es sich eingestehen kann, wenn man nicht alleine sein möchte? Das ist die Fähigkeit, die vielen Menschen nach schrecklichen Zeiten verloren geht. Solange du weißt, dass es Angst ist, ist es in Ordnung“, sagte Kaine beschwichtigend und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich fei von Hass und Zorn. „Du solltest mir verzeihen, denn ich habe fast nur schreckliche Sachen zu dir gesagt.“
    Kaithlyn schüttelte den Kopf und lächelte über ihre Tränen hinweg. Blassweiße Wolken zogen nun am Himmel vorbei und ein Schwarm Vögel folgte ihnen. Es war das seltsamste Gefühl, das Kaithlyn je empfunden hatte, als sie in Kaines eisig funkelnde Augen sah und erkannte, dass die Kälte darin endlich geschmolzen.

Das vergessene Tor
     
     
    Der Wind machte sich bemerkbar und es wurde kühler. Sicher hatte Kaithlyn das Mittagessen verpasst, aber sie verspürte keinen Hunger. Kaines Geschichte war viel zu traurig, um an etwas anderes denken zu können.
    „Bei den Hoovern hast du das alles gelernt? Das Kämpfen mit dem Schwert und so?“, fragte sie neugierig. Sie erinnerte sich an Kaines unglaubliche Schnelligkeit, bei seinem kurzen Kampf mit Green.
    „Wenn man nicht zaubern kann, muss man sich eben anders helfen. Ich verachte die Vorstellung davon, mich nicht wehren oder verteidigen zu können.“
    „Aber du hättest es lernen können, das Zaubern.“
    „Dass denken viele Menschen, dass man es lernen kann, aber man wird niemals so gut werden, wie die, denen es im Blut liegt. Viele brauchen dazu Sprüche, Bücher oder andere Hilfsmittel und sind den wenigen echten Zauberern unterlegen. So einfach ist das. Gegen Magie muss man andere Mittel einsetzten als ausschließlich Magie.“
    „Das verstehe ich nicht“, murmelte Kaithlyn.
    „Du kannst Feuer nicht mit Feuer löschen, du benötigst dazu Wasser, sonst entfacht etwas noch viel schrecklicheres, deshalb solltest du dich nicht darauf verlassen, das Magie alleine reicht. Schon gar nicht, wenn sie aus Lehrbüchern kommt.“ Es klang abschätzig. „Es wird schwer für dich es richtig zu lernen, vor allem, weil andere von klein auf mitbekommen, was für eine Verantwortung auf sie zukommt, aber vielleicht ist auch genau das dein Vorteil?“, sagte er nachdenklich.
    „Du siegst über Magie mit Schnelligkeit und Intelligenz?“, fragte Kaithlyn neckisch.
    „Magie wird überschätzt und jene, die sie benutzen denken, dass sie nichts zu befürchten hätten. Das ist ihr Fehler, daran solltest du dich erinnern. Was glaubst du würde passieren, wenn Fye seine Fertigkeiten verlieren würde?“, fragte Kaine.
    „Es würde ihn überraschen, aber nicht behindern, er besitzt eine gute körperliche Kondition und ist klug!“, sagte Kaithlyn wie aus der Pistole geschossen.
    „Das stimmt und das macht ihn gefährlich, die Kombination aus beiden…ich schätze er ist stärker, als jeder andere aus dem Drachenclan, stärker als sein Vater und dein Großvater, aber sein Ehrgeiz hat ihm schon immer im Weg gestanden. Jeder hat eine Schwäche und seine ist der Drang immer weiter an seine Grenzen

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