Herz des Himmels (German Edition)
zu gehen. Er würde nicht einmal aufhören, wenn es sein Leben kosten würde.“
Kaines bestimmte Worte machten Kaithlyn Angst. So hatte sie Fye noch nie gesehen. Und noch mehr beunruhigte sie es, das Kaine diese Veränderung bewusst war. Sie stellte sich vor, wie ein Kampf zwischen Kaine und Fye enden würde. Sie versuchte das Thema zu wechseln. Bei ihrer ersten Begegnung hatte ihr Großvater auch etwas Anerkennendes über die Hoover gesagt, etwas über Kaines Schwert und als hätte er ihre Gedanke erraten sagte er:
„Dieses Schwert hier, hat mein Lehrmeister Row höchstpersönlich geschmiedet, das Einzige, was er je selber angefertigt hat. Eine scharfe und dennoch leichte Klinge überzogen mit Kristallstaub der Elfen vom Wassertempel auf Senegade. Eine tadellose Waffe. Es ehrt mich sehr sie zu besitzen.“ Kaine zog das Schwert aus seiner bestickten und glänzenden Scheide und entblößte die schimmernde, silberne Klinge.
„Was bedeutet das?“, fragte Kaithlyn und zeigte an eine Stelle des mit Leder gebundenen Griffs, auf das ein Zeichen geprägt war. Es sah ziemlich alt und abgenutzt auf dem braunen Leder aus, war aber noch deutlich zu erkennen.
„Es ist eine Rune aus dem dritten Aett und bedeutete Teiwaz, der Krieger. Es ist einer ihrer Bräuche ihre Waffen mit Runen zu bedrucken, so weiß man immer, ob es ein Original ist. Die Hoover Waffen sind sehr wertvoll und gefragt.“ Es hatte Ähnlichkeit mit einem krummen Pfeil. „Er wusste wohl, das Kämpfen das Einzige ist, was ich kann. Was ich immer gut konnte.“
„Das muss nichts Schlechtes heißen. Man kann eine Waffe zweierlei gebrauchen, erstens um zu kämpfen, was immer Stärke abverlangt oder zweitens, um zu verteidigen. Etwas zu beschützen, so wie Freund und Familie und das ist sehr selbstlos“, sagte Kaithlyn bedacht. „So würde ich sie gebrauchen oder meine eher noch nicht vorhandenen Zauberkräfte“, fügte sie seufzend hinzu, so leise, das Kaine es kaum hörte.
„Wie dein Vater.“
„Ja.“
Ein Singvogel setzte sich auf den Felsen der grünen Insel des Steingartens und zwitscherte vergnügt, als sich ein zweiter zu ihm gesellte. Sie sahen sich mit ihren runden, perlförmigen, dunklen Augen an und flogen gemeinsam los, zogen an einer Wolke vorbei und verschwanden auf ihrer Reise in den Himmel. Der Wind, der ihnen entgegen schlug, würde sie nicht aufhalten können.
„Also, die Geschichte des Ursprungs?“, fragte Kaithlyn.
„Die Geschichte des Ursprungs“, wiederholte Kaine. „Die Fehler der alten Zeit oder die Absichten der Dierraider, wie man es noch nennen könnte.“
„Es gibt auch heute noch viele Fehler“, sagte sie. „Moon. Diese Insel ist Sperrgebiet, seit sehr langer Zeit. Alle halten sich von diesem Ort fern und dort lassen sie allem freien Lauf, all diesen Mördern und Verbrechern. Mein Großvater sagt, dass der König sie alle ignoriert!“
„So einfach ist das sicher nicht. König Thunder hat Moon zu einem Ort der Verbannung gemacht, wo sich alle Dierraider aufhallten können, ohne wirklich leben zu dürfen. Es muss grausam sein unter seines Gleichen in der Abgeschiedenheit zu verrecken, ein Gefängnis ohne Mauer, das einen von innen zerfrisst und den Tod, den man dort findet herbeigeführt von Menschen, die die selben irren Schandtaten begangen haben. Ein Schlachtfeld der verlorenen Seelen. Moon wird besser bewacht, als du denkst. Die Letorian bewachen und beobachten alles. Sie sehen alles, wie jemand vor dem man keine Geheimnisse verstecken kann, deshalb halten sie ihren Titel unter den Inselwächtern als mächtige Gegner zu gelten.“
„Was ist mit den Zauberern unter ihnen? Oder wenn es einen Zeitsprung dort gibt?“
Kaine schüttelte den Kopf. „Die Letorian haben mächtigere Waffen als irgendwelche Zauber. Selbst die Magie, die dem Drachenclan entspringt ist unter den Möglichkeiten und Verbündeten die der König ihnen jeder Zeit zur Verfügung stellen kann, rein gar nichts wert.“
Kaithlyn ließ sich den letzen Satz ein paar Mal durch den Kopf gehen. Mächtigere Waffen als Magie? Was war tödlicher als ein Zauber, den man nicht zurücknehmen konnte?
„Welche Möglichkeiten?“
„Die Geschichte des Ursprungs“, erinnerte sie Harlow. Kaithlyn sah sie verlegen an. Es war so schwer nicht von Thema abzuweichen. Kaine hatte so wie es aussah zu viele Antworten und er betrachtete sie nicht als Kind, das sich verstecken musste, dem man besser Lügen erzählte.
„Entschuldige“, sagte sie.
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