Herz des Himmels (German Edition)
Amulette holen werden! Mit diesem Namen zeigen sie allen, dass sie von der Legende wissen und daran glauben!“, sagte Kaithlyn aufgeregt. „Sie wollen die Urmagie zurückholen!“ Hecktisch streifte sie sich ihr Haar aus dem Gesicht. „Und das Unheil, was hinter dem Tor lauert, was ist es?“
„Das weiß niemand. Es ist eine Legende.“
„Heißt das, du glaubst das nicht?“, fragte sie.
„In gewissen Sinne schon“, sagte Kaine. „Die Magie hat in kleinen Maßen zurück in diese Welt gefunden, weil sie den Menschen im Blut liegt, aber durch den Tausch der Welt, wie man es nennen könnte, gibt es eine Macht, die alles in dieser Welt existente in den Schatten stellen kann. Es fällt mir schwer an etwas zu glauben, das so dermaßen nach einem Märchen klingt. Es gibt viele Fragen. Wie sollte die Urmagie die Zeit überdauern, wo das Leben von niemand für eine Ewigkeit gemacht wurde? Die Geschichte hat viele Lücken, auf die Meister Row keine Antworten kannte. Aber, es ist eine Überlieferung der Inselwächter, warum sollte sie nicht stimmen?“, gab er zurück.
„Das bedeutet, das diese ganze Sache, kein Krieg ist im großen Sinne, es ist ein Kampf von neun Menschen die Widerstand leisten müssen, um den Frieden zu bewahren? Nur die Träger können entscheiden, ob das Tor geöffnet wird oder nicht…wir entscheiden?“ Sie versuchte Kaines Miene zu deuten. „Aber, wenn die Dierraider bereits andere Amulett außer dem von Ashley Green besitzen?“, fragte Kaithlyn und gleich drauf hätte sie sich selbst ohrfeigen können.
„Von Ashley Green? Wie kommst du darauf?“, fragte Kaine misstrauisch und Kaithlyn spürte einen merkwürdigen Anflug von Selbsthass. Wie dumm von ihr. Sie war so vertraut mit ihm gewesen, dass sie vergessen hatte, dass nur Rose diese Information kannte.
„Ich habe nur an die Möglichkeit gedacht“, log sie und es klang unsicher und erfunden.
„Hältst du das für fair?“, fragte er frustriert, weil er genau wusste, dass sie log. „Nachdem…ich wusste, es war ein Fehler“, fluchte er leise.
„Nein!“, sagte Kaithlyn laut. Harlow schreckte hoch. „Ich erzähle es dir, wenn du versprichst es für dich zu behalten. Du darfst es niemanden anvertrauen. Nicht Melora, nicht Fye…niemanden!“
Kaines Blick war viel sagend. Wie töricht von ihr, als ob Kaine mit ihnen freiwillig sprechen oder gar Geheimnis austauschen würde. Es war fast komisch. „Du weißt es schon, oder?“, fragte sie vorsichtig, als sie eine Spur Verlegenheit spürte, die nicht zu ihr gehörte. „Du warst doch die ganze Zeit dort!“
„Ich habe es immerhin deiner Tante versprochen. Ich schulde es deinem Vater! Als Mrs Koirbet, Fye damit beauftragen wollte über dich zu wachen, habe ich darum gebeten diese Aufgabe übernehmen zu dürfen!“, sagte Kaine zerstreut. „Ich hätte schneller eingreifen müssen, aber das wäre ein Fehler gewesen. Ich musste einfach wissen, was sie von euch wollten.“
Ihr Vater hatte bei Kaine eine bleibenden Eindruck hinterlassen, aber er konnte sie nicht immer beschützen und bei einem Kampf mit Green erst recht nicht. Es war ihr Kampf und sie hatte sich geschworen so stark zu werden, dass sie sich selber beschützen konnte. Kaithlyn wollte nie wieder, das jemand ihrer Freunde litt. Kaine sah sie prüfend an und sie verfielen in Schweigen.
„Es ist egal, wie viele Amulette sie haben und ich werde es mir nicht zu Aufgabe machen die Amulettträger zu suchen. So lange ich mein Damantioamulett besitze und auch im Besitz davon bleibe, können sie das Tor nicht öffnen“, sagte Kaithlyn erregt. „So stimmt dass doch, oder?“
„Das hoffe ich“, meinte Kaine. Starr vor Entsetzen rauschten ihre Gedanken durcheinander, wie eine wilde, unkontrollierbare Flut.
„Aber du…“, begann sie. „Du denkst das doch auch, Kaine?“ Kaithlyns Stimme versagte. Woher kam so plötzlich Kaines Gleichgültigkeit? Sie fasste ihn am Handgelenk und riss seinen Arm hoch. „Sag was!“, brüllte sie fast. Kaine blinzelte, so hell blendete ihn das Silber, das durch die Sonne reflektiert wurde. „Ich sehe das auch so.“ Er sah zu Boden. „Sie haben meine Eltern dafür getötet.“ Ein taubes Gefühl durchströmte Kaithlyns Körper. War es vielleicht taktlos von ihr gewesen so etwas zu fragen? Gewiss würde Kaine dasselbe tun? Wieder kam sie sich dumm vor. Wo war diese besondere Fähigkeit von der Fye gesprochen hatte? „Kaine, dieses Geheimnis, also das Stück der Karte, weißt du wie es
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