Herz des Himmels (German Edition)
ist einfach, dass du schrecklich misstrauisch bist!“, schleuderte Rose ihr entgegen. Kaithlyn biss sich auf die Unterlippe und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Das kann mir keiner verübeln! Blutsverwandtschaft schützt niemanden vor Lügen und Verrat, dass habe ich gelernt und viele andere auch!“
„Ja“, sagte Rose und senkt die Stimme. „Das war unfair von mir…entschuldige, bitte!“ Rose schob unachtsam ihre Sachen zusammen und öffnete ein Fenster. Sie trat hinaus auf die Terrasse. „Wir müssen etwas unternehmen, sie ist irgendwo da draußen!“, flehte Rose.
„Ich glaube nicht, dass sie noch lebt, die Dierraider hätten keine Grund sie am Leben zu lassen“, sagte Kaithlyn. „Ich hatte auch schon früher daran gedacht etwas zu unternehmen, aber das hier ist anders, als bei der Fye – Reise . Wir wissen nicht, wo wir anfangen müssen zu suchen. Mein Großvater hat es auch schon versucht, wenn all seine Leute nichts ausrichten konnten müssen wir realistisch sein und zugeben, dass dies eine Sache ist bei der wir nichts tun können.“ Kaithlyn starrte in die Weiten des Himmels hinauf, es war ein befreiendes Gefühl. „Ich kann nur versuchen stärker zu werden und mein Ryogan zurückzuholen. Es würde mir bestimmt helfen. All die Sprüche und Flüche, ich brauche dieses Wissen, um es gegen Green einsetzen zu können.“
„Vergiss nicht, dass dir Meister Razzu auch noch Unterricht gibt und denk an Harlows Training!“
„Drauf muss ich mich dann wohl verlassen.“
„Wo gehst du jetzt hin?“, fragte Rose und sah zur Tür.
„Lesen“, antwortete Kaithlyn. „Ein Buch wartet auf mich.“
Rose lächelte zufrieden. „Schön verantwortungsbewusst? Das passt im Bezug auf lernen nicht zur dir.“ Kaithlyn winkte ablehnend und räusperte sich.
„Kann nicht jeder so ein Streber wie du sein!“
Einsicht
Zwei Wochen waren vergangen seitdem Kaithlyn das Buch gelesen hatte. Nachdem sie die Geschichte immer und immer wieder hatte Revue passieren lassen, war ihr eines immer mehr bewusst geworden: die Familie Karacord hatte den Ursprung der Magie zurückgeholt.
Der Unterricht bei Meister Razzu war das härteste Arbeitspensum, was Kaithlyn je abzuleisten hatte. Es begann früh morgens und endete spät abends. Sie hatte mehr Bücher als in ihrem ganzen Leben gelesen und ihr Gehirn drohte über zu quellen von Lektionen über Lektionen, aber ob dieses Wissen nützlich sein würde müsste sich wohl erst noch beweisen.
Nach all der trockenen Theorie in der ersten Woche, hatte sie seit gestern angefangen Magie zu gebrauchen, doch ein richtiger Erfolg war noch nicht eingetreten. Sie haderte noch immer mit den einfachsten Übungen und an ihren Händen hatten sich inzwischen Schwielen gebildet.
„Man unterscheidet die Magie in zwei unterschiedliche Anwendungsgebiete“, hatte Meister Razzu mit der Einführungsstunde begonnen. „Die Mercudimagie wird auch Alltagsmagie genannt, man verwendet sie für Zwecke, die jeder normale Mensch auch so erreichen könnte, manche machen sich die Dinge damit einfacher, so zum Bespiel kann man damit kochen oder etwas reparieren. Diese Form der Magie ist für jeden zugänglich, sie wird über Sprüche und Zeichen zum Leben erweckt. Die Heilzauber fallen auch darunter, deshalb gibt es so viele Mediziner, die auf solche Weise Leben retten. Die Whyburnmagie, ist die Angriffs- und Verteidigungsmagie. Sämtliche elementare Zauber gehören dazu, es ist praktisch ein Kampfstil, dem jeder, je nach seiner Begabung auf ein Element oder mehreren folgt. Nicht jeder ist im Stande diese auszuüben, deshalb ist sie auch so gefährlich und darf nur zum Angriff oder der Verteidigung in Notsituationen ausgeübt werden, sonst verstößt man gegen das Gesetz. Diese Magie wird vom Drachenclan aus kontrolliert und jeder der sie beherrscht ist meist ein Blutträger einer der sieben Clanfamilien.“
„Was ist dann mit Melora Blane?“, fragte Kaithlyn. „Sie gehört zu keiner dieser Familien.“
„Manche Menschen haben das Glück, dass ihre Fähigkeiten die normalen Kräfte oder das Potenzial für die Mercudimagie übersteigen, es bedeutet harte Arbeit sich diese Kraft zu Eigen zu machen, wenn man nicht einen besonderen Blutstatus hat, aber es kommt vor. Sie hatte einen guten Lehrmeister nehme ich an?“ Kaithlyn zuckte mit den Schultern. Sie wusste es nicht. „Zauberer sind also häufig, aber wahre Zauberer selten.“
Kaithlyn holte sich aus der Erinnerung in die
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