Herz des Himmels (German Edition)
ich habe doch ein Recht darauf, nicht immer Enttäuschungen von ihrer Seite einstecken zu müssen, oder?“, fragte Kaithlyn traurig und ihr Herz schlug so klar und laut im Takt, das sie meinte es würde ihr zustimmen. Rose lehnte sich an ihre Schulter.
„Egal, wie du dich fühlst, es sind deine Gefühle, in diesem Moment und deshalb stehst du nur auf deiner eigenen Seite. Deshalb ist es dein Recht zu sagen, was du willst. Die Antwort darauf, ob es richtig ist oder nicht, kennst nur du“, sagte Rose.
„Das du so etwas sagst, das passt zu dir“, erwiderte Kaithlyn. „Ich wünschte nur, Antworten zu finden wäre leichter. Ich bin verwirrt und traurig. Ich frage mich, was ich tun soll, weil ich diese Beziehung nicht mehr aushalte. Ich habe mich so darauf gefreut, sie wieder zu sehen, aber alles scheint kaputt zu sein. Scherben, die durch Worte entstanden sind.“
„Sie ist dir ausgewichen“, antwortete Rose.
„Das macht es nicht besser.“ Kaithlyn warf sich rücklings aufs Bett. „Du hast Recht! Ich muss mit ihr reden! Und zwar richtig!“
„Ist ja mal was ganz neues“, fuhr Rose fort. Kaithlyn kniff sie in die Seite. „Du solltest mich eigentlich weiter aufmuntern.“
„Ich sollte dir als Freundin immer die Wahrheit sagen“, gab Rose zurück. „Aber mal was ganz anders, seit wann verstehen sich Kaine und Fye?“
„Ist dir das auch aufgefallen? Seltsam, nicht? Ich denke Kaine hat gelernt offener zu sein“, antwortete Kaithlyn müde. Sie zählte die Kacheln an der Decke bis ihr die Augen wehtaten. „Aber jetzt sag du mal, Rose: woher kommen die blauen Flecken an deinen Armen?“, fragte sie verwundert. Rose Arme waren tatsächlich an der Unterseite blau und fleckig, ihr rechter Ellbogen färbte sich bereits lila. Erschrocken wand sie sich ab.
„Ich bin gefallen. Die Treppe runter“, sagte sie ausweichend.
„Wann?“
„Gestern als du beim Unterricht warst, ist nur halb so schlimm wie es aussieht“, murmelte sie unverständlich. „In der Bibliothek.“
„Zeig mal.“ Kaithlyn streckte ihre Hand nach Roses Arm aus und sagte laut: „ Shiatsu !“ Mit einer Leichtigkeit innerhalb weniger Sekunden heilte Kaithlyn Roses Arm. „Komm das nächste Mal zu mir, okay?“, sagte sie lächelnd.
„Wow!“, machte Rose nur. „Sag mal hast du schon einmal von der Schule der fünf Wandlungen gehört?“
„In der zweiten Lektion. Warum?“
„Ich finde es äußerst interessant, dass du zu aller erst heilen konntest und dann erst die Feuerzauber angewandt hast. Nach der Schule der fünf Wandlungen muss sich immer alles im Einklang befinden, warum kamen zuerst die Heilzauber?“
„Das liegt daran, das Heilzauber zur Mercudimagie gehören oder auch zum Grundelement Wasser und nach der Schule der fünf Wandlungen siegt Wasser über Feuer, das klingt logisch oder?“
Rose nickte nachdenklich. „Ich wünschte ich könnte es auch!“, seufzte sie.
„Dafür kannst du andere Sachen, um die ich dich beneide!“, sagte Kaithlyn.
„Was zum Bespiel?“, fragte Rose.
„Da wäre zum einen deine Intelligenz, du hast immer Ratschläge parat und kannst super Pläne schmieden, außerdem wäre ich ohne deine gute Orientierung verloren!“ Sie lachten beide. „Aber deine beste Eigenschaft ist, dass du immer für mich da bist, auf dich ist einfach Verlass!“
So schweiften die beiden in ausführliche Gespräche über Erlebnisse in ihrer Freundschaft ab und lachten sich halb tot, bei all den alten Geschichten die ihnen wieder einfielen.
„Und an deinem zehnten Geburtstag bist du mit dem Gesicht mitten in den Kuchen gefallen, dabei wolltest du nur die Kerzen auspusten!“, scherzte Kaithlyn und Rose knuffte sie in die Seite.
„Hey! Das war echt peinlich!“, rief Rose. Harlow musterte sie belustigt. „Oh, da fallen mir noch ein paar ganze andere Sachen ein, zum Beispiel als -“
„Kaithlyn?“
Es klopft an der Tür, der Stimme nach zu urteilen war es ihre Tante.
„Herein“, murmelte Kaithlyn, deren Laune gerade in den Keller gesunken war. Mrs Abadon trat herein. Sie war bereits im Nachthemd und hatte ihre grauen Haare locker zusammengebunden. Rose verstand sofort und sagte:
„Also dann, gute Nacht, Kaithlyn, Mrs Abadon.“ Sie hielt einen Daumen hinter dem Rücken hoch, so dass nur Kaithlyn es sehen konnte.
„Also?“, fragte Kaithlyn, als sie alleine waren. Bevor Relia antwortete nahm sie sich viel Zeit, um das Chaos in Kaithlyns Zimmer zu betrachten. Bücher und Klamotten lagen überall
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