Herz des Himmels (German Edition)
Relia Abadon missbilligend zu sehen, wie sehr Kaithlyn sich freute ihren Großvater wieder zu haben. „Geh ruhig mit Relia, wir sprechen uns später“, flüsterte er ihr ins Oh, als sie ihn in den Arm nahm und fest drückte. „Wie ich höre hast du großartige Forschritte gemacht?“ Er zwinkerte ihr zu. „Ja“, murmelte Kaithlyn „Aber was ist mit – “, ihr Großvater legte ihr die Finger auf die Lippen. „Später.“
Mrs Abadon bekam ein helles, einladendes Zimmer neben dem von Mr und Mrs Aveda, was ihre Stimmung besserte und ihr wieder ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ausgelassen schwatzten die Erwachsenen über die Insel Diadem und Relias Begegnung mit dem König höchstpersönlich, beim Ratstreffen. Ihre Tante schien es zu genießen wieder unter Leuten gewesen zu sein und das ihr Name doch noch etwas bedeutete.
Sie tranken Tee und Relia wollte sich gerade selber unterbrechen, als es um den Teil des Gespräches ging, welcher die Inhalte der Ratsversammlung betrafen. Sie wollte wohl nicht, dass Rose und Kaithlyn mithörten. So wie immer , dachte Kaithlyn und sagte deshalb knapp: „Wir wissen es. Alles. Über die Todeshändler und die Aluri. Über das Ultimatum. Alles.“
Ihre Tante wurde kreidebleich und verschluckte sich als sie die Tasse gerade an die Lippen ansetzte. „Wie bitte?“, sagte sie gebrochen.
„Mrs Koirbet hat Melora genau deshalb geschickt. Ich dachte du wüsstest das.“
„Nein“, sagte Mrs Abadon noch immer um Fassung ringend. Sie schüttelte verbittert den Kopf. „Ich hätte es mir doch denken können!“, schimpfte sie mit sich selbst.
„Warum sonst hätten die beiden voraus reisen sollen?“, sagte Kaithlyn. Mrs Aveda nahm Relias Hand. „Das ist schon in Ordnung, es betrifft Kaithlyn doch auch“, sagte Rose´ Mutter beschwichtigend. Jetzt machte es Klick und Kaithlyn verstand die Reaktion ihrer Tante.
„Du hattest nicht vor, es mir zu erzählen!“, sagte sie verwirrt. „Deshalb hat Mrs Koirbet sie vorausgeschickt, damit du es nicht verhindern kannst!“
Fassungslos und ebenso bleich wie ihre Tante starrte Kaithlyn zu ihr herüber. Sie trank einen weiteren Schluck Tee und war urplötzlich wieder ruhig.
„Willst du gar nichts dazu sagen? Weil es stimmt?“
„Ja, Kaithlyn, ich hatte nicht vor es dir zu erzählen. Ich halte diese Information zu uninteressant für dich.“
„Das entscheide ich immer noch selber! Wie kannst du das nur wieder tun? Ich habe dir alles erzählt! In meinen Brief habe ich nichts ausgelassen, weil ich dachte…hast du dein Versprechen vergessen?“, hauchte Kaithlyn atemlos vor Zorn.
„Der Brief ist eine weitere Sache über die wir sprechen sollten. Dein Aufenthalt hier ist nicht länger sicher, ich habe mir also überlegt –“
„Hörst du überhaupt zu?“
Es wurde ganz still und Kaithlyns Stimme ließ den Raum erzittern. Sie fühlte wie sämtliche Kraft aus ihr wich und in ihrem Inneren nur noch Taubheit zurückließ. Hatte sich nicht alles geändert? Hatten sie beide sich nicht etwas versprochen? Noch mehr Lügen?
„Ich höre dir zu, aber dir ist der Ernst der Lage –“
„Ist das alles?“, unterbrach Kaithlyn sie. „Gehe ich als nächstes zu meiner lang tot geglaubten Schwester oder einem Onkel, vielleicht auch zu meinen Eltern, die gleich nebenan wohnen? Ich will wissen, warum du erneut versuchst mein Vertrauen zu missbrauchen!“
Erschüttert über die entflochtene, hitzige Diskussion die nun bevor stand wurde auch Mrs Aveda ganz bleich und Mr Aveda sah betroffen zu Boden, Rose hingegen teilte Kaithlyns Meinung vollkommen.
„Kaithlyn, beherrsche dich, lass uns in Ruhe darüber reden. Es ist eine schwierige Lage und dieser Ort ist nicht der richtige, um das auszudiskutieren.“ Relia Abadons Miene war unergründlich, wie ein kalter Stein. Kaithlyn bekam Kopfschmerzen. Ein Klumpen saß in ihrem Hals und machte das Sprechen schwer. „Sieh mal, wir waren lange getrennt und der Stress macht uns launisch. Vielleicht sollten wir morgen darüber sprechen?“, sagte Mrs Abadon bestimmt und langsam.
„Ja“, sagte Kaithlyn leise und wie in Trance. Ihre nächste Reaktion war, fluchtartig den Raum zu verlassen. Rose folgte ihr wie selbstverständlich. Sie harkte sich in Kaithlyns Arm unter und manövrierte die Freundin zurück in ihr Zimmer. Benommen starrte sie, ohne den Blick abzuwenden auf das Foto neben ihrem Bett. „Es ist doch nicht richtig so, ich hatte erwartet…ich…ach, ich weiß es auch nicht, aber
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