Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
Vom Netzwerk:
Lächeln ehrlich und herzlich war. Relia warf ihm einen abschätzenden Blick zu und Kaithlyn musste weggesehen, damit sich die feindselige Spannung, die von ihr ausging nicht auf sie übertrug.
    „Also, ich habe es so einrichten lassen, wie wir es besprochen haben“, begann Mr Karacord und sah in die Runde. „Mrs Koirbet und Relia fahren Montagmorgen als erstes zurück nach Custocorward. Eine weitere Kutsche bringt die Kinder zum Harfen und Mr und Mrs Aveda begleiten sie, nicht wahr? Anschließend werden auch sie nach Hause reisen. Damit sind alle einverstanden?“
    Fye, der neben Kaithlyn saß nickte. Melora starrte Kaithlyn lieber böse an, anstatt etwas zu sagen und die Erwachsenen stimmten mit Gemurmel zu. Kaithlyns Blick jedoch fesselte Kaine. Sie fragte sich, was er tun würde. Sein Auftrag war schließlich fast erledigt, oder? Sie hatte ihre Tante gar nicht danach gefragt. So wie sie hier alle zusammen saßen, jeder mit seinen eigenen Eigenarten, hatte Kaithlyn fast vergessen, dass Kaine eigentlich nicht dazu gehören wollte. Fye hatte bereits erzählt, dass er einen Job an der Akademie angenommen hatte und er sie begleiten würde und Melora musste sowieso dort hin zurück, aber Kaine? Passte das zu ihm? Und ganz plötzlich fühlte sie sich ausgepumpt und leer. Kaithlyn kannte die Antwort darauf bereits.
     
    Sie presste die Lippen fest aufeinander, als sie eine halbe Stunde später an Kaines Tür klopfte. Es war das erste Mal, dass sie das tat, dass irgendjemand hier anklopfte. Als er antwortete klang seine Stimme ungewohnt fremd. Fast erschrocken sah er seinen Besucher an.
    „Kaithlyn?“
    „Ich wollte dich etwas fragen“, sagte sie und vermied es ihn anzusehen.
    „Was?“
    Sie wippt nervös hin und her. „Wo wirst du hingehen, wenn wir abreisen?“, schoss es ihr blitzschnell heraus.
    „Du kennst die Antwort bereits, oder?“, fragte er und verschenkte die Arme vor der Brust. Kaithlyn schluckte schwer. „Ich habe die Akademie noch nie gemocht. Alles was ich dort gelernt habe, hat mir rein gar nichts genützt. Warum sollte ich dorthin zurückgehen? Ich mag ein Leben ohne Mauern um mich herum.“ Die Erkenntnis traf Kaithlyn wie ein schwindele regender Schlag, als hätte sie das nicht geahnt. „So ein Ort ist was für Leute wie Fye, er war schon immer gut darin Beziehungen aufzubauen und er wird die Schule hervorragend schützen“, fügte Kaine hinzu.
    „Ach so“, murmelte sie leise.
    „Das hast du doch gewusst“, sagte Kaine und schüttelte den Kopf.
    „Und wann gehst du?“
    „Heute.“
    „Heute? Hattest du nicht vor, dich…ähm, zu verabschieden?“, sagte Kaithlyn bestürzt.
    „Eigentlich nicht.“
    Kaithlyn spürte einen Stich in der Brust. Kaines Worte hatten sie unerwartet verletzt. Frustriert wand sie sich der Tür zu. „Na dann, auf wiedersehen.“
    Kaine griff vor ihr nach der Klinke und hielt sie fest, sodass sie nicht gehen konnte. „Von dir schon“, sagte er ganz leise. Kaithlyn spürte seinem Atem im Nacken. Sie bekam eine Gänsehaut.
    „Kaine?“, hauchte sie leise zurück.
    „Deine Worte…ich werde sie niemals vergessen und dafür möchte ich dir danken.“
    Kaithlyn schwelgte kurz in Erinnerung, es war wie ein Weckruf. Vielleicht hast du Recht. Ich sollte mich nicht einmischen, aber ich kann nicht anders. Das mag dumm in deinen Ohren klingen, aber so ist es. So bin ich. Kaithlyn. Wahrscheinlich habe ich sogar angefangen einen Freund in dir zu sehen…
    Kaithlyn drehte sich um. Er nahm ihre Hand und zog sie näher zu sich, bis sie schließlich so nah war, dass sie sein Herz in der Brust schlagen hörte. Er drückte sie so fest, dass Kaithlyn glaubte, er würde sie nie wieder loslassen.
    „Ich schwöre dir, dass ich dir helfen werde, wann immer ich kann.“
    Kaine legte etwas in ihre Hand und schloss ihre Finger darum. Kaithlyn spürte etwas Kaltes und Metallisches. „Benutze sie und ich werde kommen.“ Sprachlos stand sie da und lauschte Kaines Worten. „Lass dich niemals verändern, Kaithlyn, sonst wirst du die Gabe verlieren andere zu verändern und das ist etwas Gutes. Das sage ich dir…als Freund .“
    Die Tür öffnete sich und Kaine ging.
    „D-danke!“, stotterte Kaithlyn. Wie erstarrt, die Hand noch immer ausgestreckt, stand sie da. Seine Umarmung. Seine Worte. Es war wie ein warmer Windhauch, der sie umgab. Kaithlyn lugte in ihre Handfläche. Es war eine kleine schmale Pfeife, die aussah wie ein Röhrchen und bronzefarben schimmerte. Kaithlyn zwang

Weitere Kostenlose Bücher