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Herz des Himmels (German Edition)

Herz des Himmels (German Edition)

Titel: Herz des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Voosen
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angeblich mit dem Damantioamulett öffnen. Mit meinem.“
    „Eine Sonderanfertigung? Was war drin?“, fragte Rose neugierig.
    „Mach es auf“, sagte Kaithlyn und reichte Rose das silberne Amulett. Kaithlyn wand sich desinteressiert wieder dem Packen zu. Sie sah den seltsamen Spiegel aus Evelyns Laden und entschied ihn mitzunehmen. Und was war mit dem Rest? Alle ihre Sachen konnte sie nicht mitnehmen, aber wohin damit? Hier lassen oder ihrer Tante mitgeben?
    „Ein leeres Pergament“, sagte Rose verdutzt und untersuchte es von allen Seiten.
    „Toll, nicht?“, sagte Kaithlyn sarkastisch. Sie hob den Blick nicht von ihrem Koffer. Wenn sie die Sachen, die sie nicht mitnahm ihrer Tante mitgab, musste sie diese auch noch falten und ordentlich einpacken (weil Relia so ordnungsfanatisch war), also beschloss sie die unwichtigen Sachen hier zu lassen.
    „Hast du versucht heraus zu finden, was es bedeutet? Ich meine, vielleicht ist da eine Geheimschrift drauf“, sagte Rose aufgeregt bei der Vorstellung.
    „Noch nicht.“
    „Ah! Das steht was drauf“, schrie Rose plötzlich.
    „Was?“ Kaithlyn fuhr herum und sprang auf. „Wo? Zeig!“
    In der linken unteren Ecke des Papiers war klein, für das Auge kaum sichtbar, ein Zeichen eingeprägt. Kaithlyn konnte es mit dem Finger spüren.
    „Hast du eine Lupe?“, fragte Rose. „Warte, ich gehe und hol eine. Ich finde schon heraus, was das bedeutet!“, fügte sie hastig hinzu und war in einer Millisekunde verschwunden. Kaithlyn sah ihr mit offenem Mund hinterher.
    „Rose?“
     
    Beim frühen Mittagessen durfte Kaithlyn dann einen Buchrücken mit der Aufschrift: Das letzte Wort anstarrten. Rose las ununterbrochen darin und das ständige Flattern der Seiten brachte Kaithlyn fast zur Weißglut.
    „Verflucht!“, stöhnte Rose immer wieder und wand den Blick nicht von den tintenschwarzen Seiten ab.
    „Rose, bitte leg das Buch zur Seite!“, sagte Mr Aveda schließlich, nachdem ein weiterer Fluch aus Rose´ Mund gekommen war. „Nicht beim Essen.“
    „Sekunde noch, Dad“, murmelte sie leise.
    „Rose!“, sagte er streng und zog ihr das Buch aus den Händen. „Was liest du da überhaupt? Für Hausaufgaben ist es doch wohl ein bisschen zu spät, oder?“
    „Nein. Ich suche ein Zeichen!“
    „Hat das nicht Zeit?“, fragte Mrs Aveda und sah ihre Tochter mit viel sagenden Blick an.
    „Wenn es sein muss!“, sagte Rose schmollend und warf sich in den Stuhl zurück. Dann begann sie endlich zu essen, doch sie kaute ungewöhnlich lange auf den Hackfleischbällchen herum und starrte geistesabwesend zum Fenster hinaus, bis sie sich die Gabel schließlich in die Wange stach und abermals fluchte.
    „Roseanne Emerson Aveda, hör sofort auf zu fluchen!“, sagte Mr Aveda gereizt. Kaithlyn verschluckte sich an ihrem Saft und prustete wild drauf los.
    „Roseanne Emerson Aveda?“, wiederholte sie keuchend. Obwohl Rose und sie seit Jahren befreundet waren, hatte Kaithlyn keine Ahnung von Rose´ vollem Namen gehabt. Ihre beste Freundin versetzte ihrem Vater einen zornigen Blick, der mehr sagte als tausend Worte.
    „Nenne mich nicht bei meinem vollen Namen!“
    Das Klirren des Bestecks wurde verdächtig lauter, während Kaithlyn Rose noch immer verwundert ansah. Zorn stand Rose einfach nicht.
    „Habt ihr schon gepackt?“, fragte Mrs Abadon nach einer Weile, als der Nachtisch kam. Es gab Kirschauflauf.
    „Ich bin fast fertig“, sagte Kaithlyn und fügte hinzu: „Und ich habe mir überlegt, meine Sachen hier zulassen, also die, die ich nicht mitnehme.“
    Kaithlyns Tante ließ sich nichts anmerken, doch es schien ihr überhaupt nicht zu gefallen, dass Kaithlyn den Gedanken hegte erneut nach der Schule hierherzukommen.
    „Ich meine, ich nehme sie auf dem Rückweg wieder mit, aber dann sind wieder Ferien und ich wollte einen Teil hier verbringen, bei Großvater“, sagte sie unschuldig. Mr Karacord lächelte stumm. Wartete er auf Relias Reaktion?
    „Wenn du das gern möchtest, warum nicht?“, sagte sie und belächelte ihre Worte als müsse sie sich selbst beweisen, dass es für sie in Ordnung war.
    „Darüber würde ich mich sehr freuen“, sagte ihr Großvater. „Du bist hier immer willkommen. Dieses Anwesen ist auch dein zu Hause. Das nächste Mal wirst du auch ein eigenes Zimmer bekommen und nicht nur in den Gästeräumen untergebracht.“
    „Danke“, sagte Kaithlyn und sah von ihrer Tante, deren Lächeln nun noch geheuchelter aussah, zu ihrem Großvater, dessen

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