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Herz des Winters (German Edition)

Herz des Winters (German Edition)

Titel: Herz des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeleine Puljic
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…“
    „Pah! Den Magiern kann man nicht, trauen. Jeder weiß, dass …“
    „Wieder falsch. Du kannst ihnen nicht trauen. Red nicht für die ganze Welt.“
    „Rekh …“
    „Wie kannst du es wagen? Du schleichst dich in mein Haus, erzwingst von mir auf hinterhältige Weise das Gastrecht, das ich dir gewähre, und du …“
    „Lakket elima noroi wasz!“
    Erschrocken über Daenas Ausbruch, fuhr Berekh herum. Auch Sikaîl, der sich drohend über dem Schädel aufgebaut hatte, verstummte mitten im Satz und starrte das zierliche Mädchen an, das mit Kraftausdrücken der Südsprache um sich warf.
    Sich verlegen räuspernd, führte sie das Gespräch in gezwungen ruhigerem Ton fort. „Du denkst, dass die Magier eine Chance hätten, die Morochai zu besiegen?“
    „Magie alleine reicht nicht. Aber wenn sich die Magier dem Widerstand anschließen würden … Dann ja, denke ich, dass die Möglichkeit besteht.“
    Sikaîl führte eine abfällige Geste aus, doch Daena achtete nicht weiter auf ihn.
    „Findest du, wir sollten nach Rinnval gehen?“
    Ein Teil in ihr war erleichtert, als Berekh verneinte. Sie kam jedoch nicht einmal dazu, sich für diesen Gedanken zu schämen, denn seine nächsten Worte machten das Gefühl schlagartig wieder zunichte.
    „Ich finde, dein Muskelprotz hier sollte nach Rinnval gehen. Ausgebildete Kämpfer werden dort sicherlich benötigt. Wir beide aber haben etwas anderes zu erledigen.“
    Das resignierte Glimmen seiner Augenhöhlen machte deutlich, dass er keine angenehme Art der Unternehmung er im Sinn hatte.
    „Ihr glaubt doch nicht allen Ernstes, dass ich euch beide allein auf geheime Mission gehen lasse!“, erboste sich der zurückgewiesene Sare. „Ich komme mit euch.“
    „Sämtliche persönliche Antipathien außer Acht gelassen – und davon gibt es reichlich, das gebe ich zu – aber das ist eine private Angelegenheit, die dich nicht das Geringste angeht, Krieger. Geh dorthin, wo du gebraucht wirst.“
    „Wir werden nachkommen“, versprach Daena rasch. „Sobald wir können.“
    Sein grimmiger Gesichtsausdruck änderte sich nicht, doch ohne triftigen Grund konnte Sikaîl weder den Wunsch einer Mitkämpferin missachten, noch den Hinweis, dass man andernorts seiner Hilfe bedurfte. Daher blieb ihm schließlich nichts weiter übrig, als diesem Vorschlag zuzustimmen. Auch, wenn er dafür seinen ganz eigenen Zeitplan ins Auge gefasst hatte.
     

3
    „Darf man erfahren“, fragte Daena, als nach einem kühlen Abschied die Möglichkeit auf eine Nächtigung in einem bequemen Bett einmal mehr in weite Ferne gerückt war, „welche private Angelegenheit uns schon wieder auf die Straße treibt? Und vor allem, wohin?“
    „Ich dachte, das wäre klar gewesen. Wir statten der Arkangilde einen Besuch ab.“
    Fast wäre sie bei dieser Bemerkung über den Ast gestolpert, der im trockenen Gras verborgen lag wie ein Fallstrick. Kopfschüttelnd stieg sie darüber hinweg.
    „Die Magier bleiben unter sich, außer wenn sie dafür bezahlt werden. Niemand hat heutzutage die Mittel, um einen von ihnen zu engagieren, geschweige denn genug für einen Krieg. Und du meinst, sie werden helfen?“
    „Kommunikation scheint eine Kunst zu sein, die seit meiner Zeit wohl völlig abhandengekommen ist“, gab er grinsend zurück.
    „Verzeih, ich habe vergessen, wie viel Alter und Weisheit du mir voraushast, Rekh “, antwortete sie giftig. Irgendwie, musste sie zugeben, hatte sie diese traute Zweisamkeit vermisst. Man gewöhnt sich wohl an so ziemlich alles.
    „Nenn mich nicht so, das beleidigt sowohl deine als auch meine Intelligenz. Wobei Letzteres natürlich das Ausschlaggebende ist.“
    Auch an Berekh.
    „Natürlich, du Erhabener, Herr der Knochen, Meister der schlechten Witze, Eroberer der Stoffbeutel … Au!“
    „Beißer der aufmüpfigen Kämpfer, nicht zu vergessen.“
    Vor Daenas geistigem Auge entstand das Bild von Berekh, der sich die Zähne an Sikaîls Oberarmen ausbiss, was bei ihr einen Lachanfall verursachte – zumindest so lange, bis sie sich selbst an diesen Muskeln knabbern sah. Schnell verdrängte sie diese Vorstellung, oder verschob sie zumindest auf einen späteren, ungestörteren Moment.
    „Also, warum wolltest du deinen Namen verheimlichen?“, fragte sie, immer noch in sich hinein lächelnd.
    „Saris und Lykis gehören zu den Ländern, in denen mein Ruf wohl nicht der beste ist. Gelinde ausgedrückt.“ Mit einem trockenen Lachen fügte er hinzu: „Aber immerhin sind bei mir die

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