Herz im Zwiespalt (German Edition)
unter dem hellen Laken ab. Er lag vollkommen reglos auf dem Rücken, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Lizz konnte nicht erkennen, ob seine Augen offen oder geschlossen waren. Vielleicht hatte sie Glück und er schlief bereits. Dann musste sie sich zumindest nicht vor einem plötzlichen Angriff fürchten. Wer konnte schon sagen, ob er tatsächlich sein Wort hielt. Schließlich war er ein Douglas. Lizz stöhnte verhalten auf, als ihr Nacken sich immer steifer und verspannter anfühlte. Sie probierte eine neue Lage. Als dies nichts half, klopfte sie leise ihr Kissen auf, um bequemer zu liegen. Himmel, dieser Sessel sah wesentlich weicher aus, als er in Wirklichkeit war. Irgendetwas piekste ihr ständig in die Rippen.
»Verdammt, Weib, bei dem Lärm, den du vollführst, kann kein Mensch ein Auge zutun«, donnerte plötzlich Georges Stimme direkt über ihr.
Lizz stieß einen leisen Schreckensschrei aus und gleich darauf einen zweiten, als sie ziemlich unsanft mitsamt der Felldecke hochgehoben wurde.
»Lass mich sofort runter, Douglas«, forderte sie schrill und stemmte ihre Hände gegen seine nackte Brust. Ihr Herz raste plötzlich wie wild. O Gott, was hatte er vor? Beklemmende Angst stieg in ihr hoch, doch da war auch noch ein anderes Gefühl. Aufregend und elektrisierend, doch nicht weniger beängstigend. Instinktiv setzte sie sich zur Wehr. Sie zappelte und wand sich in seinen Armen.
»Verdammt, hör auf damit, bevor ich dich fallen lasse«, knurrte George und trug sie zum Bett.
»Du hast kein Recht ...«, stieß Lizz aufgebracht hervor.
Im nächsten Augenblick verfing sich Georges Fuß in dem herunterhängenden Fell. Er stolperte, versuchte sein Gleichgewicht wieder zu erlangen ... zu spät.
Gemeinsam segelten sie der Länge nach auf die weiche Matratze.
»Uff«, entwich es Lizz, als sein mächtiger Körper auf sie fiel und ihr die Luft aus den Lungen presste.
»Das hast du jetzt davon«, verkündete George ärgerlich. »Du verstehst es, sogar aus der einfachsten Handlung sogleich ein kompliziertes Unterfangen zu machen.«
»Wie praktisch, jetzt bin ich sogar an deinem Dickschädel schuld!«, konterte Lizz spitz und versuchte sich unter seinem muskulösen Körper hervorzuwinden. Ein Fels wäre bestimmt einfacher zu bewegen. Lizz wunderte sich insgeheim, dass er ihr nicht sämtliche Rippen brach. Die Art, wie sein Gewicht sie in die Matratze drückte, tat noch nicht einmal weh! Großer Gott, ganz im Gegenteil. Seine Nähe und die Hitze seiner nackten Haut, die sich durch ihr dünnes Nachthemd brannte, weckten eine seltsame Unruhe in ihr. Prickelnde Schauer jagten durch ihre Glieder.
»Du hast es gerade nötig, von Sturheit zu reden«, fuhr George sie an. »Alles, was ich will, ist endlich meine Ruhe.«
»Unsinn. Deinen Kopf willst du durchsetzen, Douglas. Deine Ruhe kannst du auch haben, wenn ich auf dem Sessel schlafe«, konterte Lizz schnaubend.
Nein, erkannte George schlagartig. Er würde nie wieder Ruhe finden, bis er seine widerspenstige Frau endlich mit Haut und Haaren besaß.
Überdeutlich war er sich des weichen, warmen Körpers bewusst, der sich verführerisch unter ihm wand. Augenblicklich erwachte sein sinnliches Verlangen erneut und sein schwerer Schaft presste sich hart und unnachgiebig gegen seinen Bauch.
Er wollte diese Frau. Seit er sie zum ersten Mal gesehen, seit er ihre Lippen das erste Mal gekostet hatte, verspürte er den brennenden Wunsch, sie zu besitzen. All sein Handeln war nur auf dieses eine Ziel ausgerichtet gewesen. Und nun lag sie unter ihm. Verführerisch, einladend ...
Auch Lizz erkannte die Veränderung, die plötzlich in George vorging. Der ärgerliche Glanz war aus seinen Augen verschwunden und nun betrachtete er sie mit einer Intensität, die ihr Innerstes erbeben ließ. Sie spürte die Anspannung seines mächtigen Körpers, nahm die schwere Sinnlichkeit seiner Lippen wahr ...
Lizzys Pulsschlag beschleunigte sich. Gleichzeitig erwachte jedoch auch ihre Wut. Er hatte kein Recht dazu, sie so anzusehen. Nicht nach allem, was er ihr angetan hatte. »Geh runter von mir, Douglas«, fauchte sie ihn an und stemmte sich mit aller Kraft gegen ihn.
»Ich fürchte, das kann ich nicht«, gestand George rau und ließ seine Lippen verführerisch über ihren Hals gleiten.
Lizz versteifte sich augenblicklich. Das war nicht gerecht, nicht nach all diesen Demütigungen. »O doch, Douglas, du kannst und du wirst mich in Ruhe lassen. Du selbst hast deine Wahl
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