Herz in Gefahr? (German Edition)
ließ. „Komm mit ins Cottage, sonst erkältest du dich noch in der nassen Jeans.“ Sie schlüpfte in ihre Sandaletten und ging zum Haus hoch. Gefolgt von James, der fluchte, weil er mit den bloßen Füßen immer wieder auf spitze Kiesel trat.
Als Harriet die Haustür aufschloss, hievte er einen Koffer aus dem Kofferraum seines Sportwagens.
James fing ihren pikierten Blick auf und lächelte hämisch. „Keine Angst, ich will mir nur trockene Sachen anziehen. Ich habe mir ein Hotelzimmer genommen.“
„Du willst hier Urlaub machen?“, fragte Harriet konsterniert, reichte ihm ein Handtuch und versuchte mit dem anderen, ihre nassen, völlig zerzausten Locken zu trocknen. „Ach, ich will es gar nicht wissen. Ich reise sowieso bald wieder ab. Bis dahin können wir uns ja aus dem Weg gehen.“
„Das ist aber ein frostiger Empfang für einen Mann, der quer durch England und Wales gefahren ist, um dich rechtzeitig vor dem Ertrinken zu retten“, meinte James.
„Ich wäre nicht ertrunken“, zischte sie wütend. „Weiß Moira, dass du hier bist?“
„Nicht direkt. Wenn dich meine Anwesenheit so stört, fahre ich gleich wieder los.“
„Ich habe nichts gegen deine Anwesenheit, James. Hast du schon gegessen?“
Verneinend schüttelte er den Kopf. „Ich bin direkt hergekommen. Zum Glück! Sonst wäre es vielleicht zu spät gewesen. Es hat mich Jahre meines Lebens gekostet, dich da draußen im Wasser verzweifelt um dich schlagen zu sehen.“
„Ich habe nicht um mich geschlagen“, behauptete sie gefährlich leise. „Wir müssen uns jetzt erst mal richtig abtrocknen.“
„Du zuerst, Harriet. Nimm eine heiße Dusche. Danach bin ich dran, und anschließend gehen wir essen.“
„Essen gehen wir nicht.“ Sie lief die Treppe hoch und verschwand im Badezimmer.
Nach einer schnellen heißen Dusche hüllte sie sich in einen Bademantel und rief hinunter: „Das Badezimmer ist frei.“ Dann ging sie ins Gästezimmer, wo sie sich die Haare trocken rubbelte und in Jeans und eine weiße Bluse schlüpfte. Die Tür zum Badezimmer stand offen. Harriet seufzte und bereitete sich innerlich auf die nächste Konfrontation mit James vor.
Er stand im Wohnzimmer und sah ihr entgegen. In diesem Aufzug erinnerte sie ihn so sehr an das Mädchen, nach dem er mal völlig verrückt gewesen war, dass er sie am liebsten auf der Stelle verführt hätte. Zitternd atmete er tief durch und wies auf ihre Kleidung. „Wir haben den gleichen Geschmack.“
Harriet rang sich ein Lächeln ab. Dieser Mann hatte sich ohne zu zögern ins Meer gestürzt, um ihr das Leben zu retten. Es war unerheblich, dass sie gar nicht in Gefahr geschwebt hatte. Für ihn musste es so ausgesehen haben. Etwas Dankbarkeit war daher wohl angebracht. „Ich kann dir ein Glas Wein anbieten. Oder Tee. Ich brauche jedenfalls etwas Warmes.“
„Kein Wunder! Das Wasser war viel kälter, als es in der Sonne aussah. Tee ist jetzt genau das Richtige für uns. Und dann führe ich dich zum Abendessen aus. Du siehst aus, als könntest du einen Bissen vertragen.“ Lächelnd ließ er den Blick über ihren schlanken Körper gleiten.
„Ich möchte nicht ausgehen.“
Ihm verging das Lächeln. „Nicht mit mir, willst du damit sagen.“
„Ich will damit sagen, dass ich nach dem Drama vorhin etwas erschöpft bin“, entgegnete sie ungeduldig.
Ihr unwirscher Tonfall erstickte jedes Verlangen in ihm, das gerade aufgekeimt war. „Ich verzichte auf den Tee und gehe allein zum Abendessen“, erklärte James kühl.
„Warum? Ich kann uns doch hier etwas kochen.“
„Du hast doch gerade gesagt, dass du erschöpft bist“, hielt er ihr vor.
„So schlimm ist es nun auch wieder nicht. Gib mir zwanzig Minuten, dann steht das Essen auf dem Tisch.“
„Okay, dann nehme ich deine Einladung an. Kann ich dir bei der Zubereitung helfen?“
Es fühlte sich merkwürdig an, Kartoffeln zu waschen, während James neben ihr dicke Bohnen enthülste. Seine Nähe machte sie so nervös, dass sie ihn, als er fertig war, ins Wohnzimmer schickte, um die Nachrichten zu verfolgen, während sie sich damit ablenkte, den Tisch zu decken, Brot zu schneiden und Erdbeeren zu entstielen, bevor sie Schinkenspeckscheiben grillte, die sie im Dorfladen gekauft hatte.
James kam zurück in die Küche. „Das riecht aber gut“, sagte er hungrig.
Harriet füllte das Essen auf vorgewärmte Teller, die sie auf den Esstisch stellte. Beim Essen erkundigte sie sich höflich: „Wie läuft es inzwischen bei Live
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