Herz in Gefahr? (German Edition)
Wires?“
„Seit der Fusion noch wesentlich besser.“ James schloss genießerisch die Augen. „Es schmeckt köstlich, Harriet.“
„Alles ganz frische Lebensmittel aus der Region“, erklärte sie.
Einträchtig schweigend aßen sie alles auf. Schließlich lehnte James sich zurück und sagte ohne jeden Zusammenhang: „Ich habe es Moira nie erzählt.“
Harriet wusste sofort, was er meinte. „Sie weiß, dass wir uns von früher kennen.“
„Aber nicht, dass du mich meiner romantischen Illusionen beraubt hast. Eigentlich müsste ich dir sogar dankbar sein. Ohne deine Zurückweisung hätte ich niemals den Ehrgeiz entwickelt, zum erfolgreichen Unternehmer zu werden.“
Harriet stellte die Teller zusammen und stand auf. „Möchtest du Erdbeeren zum Nachtisch?“
Verblüfft musterte er sie. „Ich schütte dir mein Herz aus, und du redest von Erdbeeren?“
„Ich kann die Vergangenheit nicht ungeschehen machen, James. Bist du extra hergekommen, um mir noch mehr Vorwürfe zu machen?“
Wütend sprang er auf und baute sich vor ihr auf. „Nein, ich wollte mich auf neutralem Gebiet ganz zivilisiert mit dir unterhalten. Offensichtlich funktioniert das nicht.“
Wortlos schob Harriet sich an ihm vorbei, stellte das Geschirr ins Spülbecken, ließ Wasser hineinlaufen und machte nachdrücklich die Tür hinter sich zu, damit James nicht hörte, dass sie noch mehr Salzwasser aushustete. Der Reflex ließ sich nicht länger unterdrücken. Sie lehnte sich übers Becken und hustete und hustete. Als es vorbei war, platzte James herein, ließ Wasser in ein Glas laufen und reichte es ihr wortlos. Sie verkniff sich ein Lächeln. Jetzt hing sie in James Gegenwart schon wieder über der Küchenspüle!
„Danke“, keuchte sie und trank das Glas aus.
Er füllte es sofort wieder, kehrte mit ihr ins Wohnzimmer zurück und stellte das Glas auf einen Beistelltisch neben dem Sofa, auf das sie sich gesetzt hatte. „Hast du dich von der Migräne erholt?“
„Ja.“
„Leidest du oft darunter?“
„Nein, aber wenn, dann so heftig, dass ich kaum weiß, was ich tue.“
„Das habe ich gemerkt.“
„Was soll das heißen, James?“
„Deine eiserne Selbstbeherrschung hatte dich verlassen, sonst hätte ich dich wohl kaum ins Bett bringen dürfen.“
„Schon möglich.“ Sie atmete tief durch. „Verrätst du mir jetzt, warum du hergekommen bist?“
„Ich dachte, es wäre eine gute Gelegenheit, endlich die Wahrheit darüber zu erfahren, was damals wirklich passiert ist.“
„Ach, James. Kannst du die Vergangenheit nicht endlich ruhen lassen? Es tut mir leid, dass es damals so zwischen uns enden musste, aber ich bin nicht bereit, mich alle fünf Minuten dafür zu entschuldigen. Es wird Zeit, nach vorn zu schauen. Ich schlage vor, du fährst jetzt zu deinem Hotel, ich möchte nämlich gern ins Bett gehen.“
James schaute sie lange an, dann schüttelte er verneinend den Kopf. „Ich möchte dich hier nicht allein lassen. Geh ruhig ins Bett, ich werde auf dem Sofa schlafen.“
„So ein Unsinn. Wir werden beide keinen Schlaf bekommen.“
„Mag sein. Aber wenigstens bin ich gleich zur Stelle, falls du mich brauchst.“
„Wieso sollte ich dich brauchen? Mir geht es doch gut.“ Frustriert schloss sie die Augen. „Bitte geh jetzt, James!“
„Wenn du darauf bestehst. Aber erst möchte ich mich noch ein wenig mit dir unterhalten. Ich mache uns erst mal einen Tee.“
„Also gut. Du weißt ja sicher, wo alles steht.“ Sie lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen. Das war natürlich leichter gesagt als getan, mit James unter einem Dach. In ihren kühnsten Träumen hätte sie sich nicht ausmalen können, dass er einfach so hereinschneien würde. Sie wollte sich doch einfach nur erholen und überlegen, wie ihr Leben weitergehen sollte. Eins stand allerdings jetzt schon fest: Sowie die Finanzen für River House geregelt waren, musste ihr Vater die Verantwortung für den Landsitz übernehmen, damit sie ihre eigenen Träume verwirklichen konnte.
James reichte ihr einen Teebecher. „Stark mit einem Schuss Milch.“
„Danke.“ Sie lächelte gerührt. Dass er sich das gemerkt hatte!
„Ich selbst habe mich für Kaffee entschieden.“ Er setzte sich zu ihr, trank einen Schluck und schaute sie an. „Wie jung du heute Abend aussiehst, Harriet.“
„Na hör mal! Ich bin ja auch erst neunundzwanzig und keine steinalte Frau“, antwortete sie gespielt empört.
Er lachte. „Ich weiß genau, wie alt du bist.
Weitere Kostenlose Bücher