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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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Planwagens prallte.
    »Komm mit!«, forderte Funbird ihn auf. »Und ihr anderen passt auf, dass er sich nicht von der Stelle bewegt.«
    Die beiden Männer sprangen vom Wagen herunter und entfernten sich einige Meter.
    »Was willst du tun?«, fragte Funbird. »Du hast keine Zeit, um nach Waterhouse oder sonstwohin zu reiten, um die 1000 Goldstücke Lösegeld zu holen. Wir müssen nach Dover, sonst verschwindet Warthorpe und mit ihm deine ganze Hoffnung auf ein glückliches, unbeschwertes Leben. Lass Helen einstweilen, wo sie ist. Solange die Gangster das Geld in Aussicht haben, werden sie ihr nichts tun. Schick Bernice zu Helens Vater. Sie wird das Geld bringen.«
    »Nein! Ich lasse Helen nicht in der Gewalt dieser elenden Schurken! Du hast gehört, was der Jongleur gesagt hat. Heute um Mitternacht müssen sie das Geld haben, ganz gleich wie!«
    »Du willst Warthorpe ziehen lassen, um Helen zu retten?«
    »Ja!«
    »Du liebst sie mehr als dein Leben!«, stellte Funbird mit einem leisen, melancholischen Lächeln fest.
    »Ja, ich liebe sie. Und wenn ich sie verliere, ist mein Leben keinen Pfifferling mehr wert. Sie ist alles, was ich habe. Ohne sie will auch ich nicht mehr sein.« Und in diesem Moment, als Robin diese Worte aussprach, erkannte er, dass sie der vollen Wahrheit entsprachen. Erliebte Helen, immer noch und viel mehr, als er es je ausdrücken konnte. Sie war sein Leben, war alles für ihn. In seinem Herzen hatte er ihr längst vergeben, doch jetzt verzieh auch sein Stolz, dass sie beinahe einen anderen Mann, seinen Erzfeind und Rivalen, geheiratet hätte. Und die Angst, die er in diesem Augenblick um sie ausstand, quälte ihn mehr, als alles, was er je in seinem Leben erduldet hatte.
    »Ich dachte mir schon, dass du so entscheiden würdest«, sagte Funbird. »Nun, dann müssen wir eben auf eigene Faust versuchen, sie zu finden. Allzuweit können sie noch nicht gekommen sein. Wenn wir uns sputen, werden wir sie vielleicht sogar einholen.«
    Rasch liefen die Männer zum Wagen zurück. Funbird befahl seinen Leuten, die Räuber gut zu bewachen, Dann banden sie ihre Pferde los. Plötzlich wurde Robin Rosa gewahr, die mit tränenverschmiertem Gesichtchen und noch immer am ganzen Körper zitternd an der Seite des Planwagens lehnte.
    Er beugte sich zu ihr hinunter und zog sie kurz in seine Arme. »Du bist ein tapferes Mädchen«, sagte er. Rosa nickte. Dann antwortete sie leise: »Sie wollten zu einem verlassenen Weiher. Nicht weit von hier, nur gute zwei Meilen entfernt.«
    »Woher weißt du das?«, fragte Robin aufgeregt.
    »Ich habe gehört, wie der Jongleur zu einem der Räuber sagte: ›Wir treffen uns an der Mühle. Wenn ich das Geld habe, komme ich dorthin. Zwei Meilen sind keine große Entfernung.‹ Sie sind in die Richtung geritten.« Rosa zeigte mit dem Finger nach Westen.
    Robin zog die Kleine voller Freude in seine Arme und küsste sie behutsam auf die Stirn. »Ich danke dir, kleine Rosa. Du hast mir einen großen Dienst erwiesen, und ich stehe tief in deiner Schuld.« Die Kleine lächelte ihn stolz an.
    »Los!«, rief Robin Funbird zu. »Ich weiß, wo sie sind!«
    Er gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte so schnell davon, dass Funbird Mühe hatte, ihm zu folgen. Sie ritten in stockfinsterer Nacht über einen schmalen Pfad, an den sich linker Hand saftige Weiden und rechts ein dichtes Gehölz drängte.
    Seit dem Überfall war erst eine halbe Stunde vergangen, doch Robin kam es vor, als läge Helens Entführung schon viel länger zurück. Eine schreckliche Angst saß ihm in der Brust. Hoffentlich kommen wir nicht zu spät, dachte er. Hoffentlich haben sie Helen nichts getan.
    Sie waren schon eine ganze Weile geritten, als der schmale Weg plötzlich aufhörte und sich in einem tiefen Wald verlor. Robin zügelte sein Pferd und wartete auf Funbird.
    »Was nun?«, fragte Funbird, als er neben ihm stand.
    »Der Regen, den wir gestern so verflucht haben, wird uns heute von großem Nutzen sein. Der Boden ist so aufgeweicht, dass die schweren Hufe der Pferde tiefe Abdrücke hinterlassen haben müssen. Schau du nach rechts, ich werde nach links gehen«, erläuterte Robin. Er hockte sich auf den nassen, sandigen Waldboden, der unter seinem Gewicht mit einem schmatzenden Geräusch nachgab, nahm einen Schlammbrocken zur Hand und ließ ihn durch die Finger gleiten.
    Funbird lächelte. »Für einen Lord kennst du dich verdammt gut aus, Robin. Sieht fast so aus, als wärest du dir nicht zu schade, wie der

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