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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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sein, die junge Lady zu entführen und ein hohes Lösegeld, das ihn für immer von seinen Sorgen befreite, für ihre Freilassung zu erpressen. Und schon heute Nacht sollte die Entführung mit Hilfe der Ganoven aus Southwark, die in dieser Gegend jede verlassene Jagdhütte kannten, stattfinden. Geräusche drangen durch die nächtliche Stille an sein Ohr. Der Jongleur richtete sich auf und lauschte angestrengt nach draußen. Er hatte sich nicht getäuscht. Leise näherten sich vier Reiter. Der Jongleur hörte, wie sie ihre Pferde ein Stück entfernt an Bäume banden. Gleich darauf tönte der Schrei eines Käuzchens, das vereinbarte Signal, durch die Stille.

22. Kapitel
    Nun ging alles sehr schnell. Noch ehe die so plötzlich aus dem Schlaf Hochgeschreckten wussten, wie ihnen geschah, drangen vier Männer in den Planwagen ein. Und noch ehe Robin nach seinem Dolch fassen konnte, hatten zwei der Männer Helen gepackt und versuchten, die sich heftig Wehrende aus dem Wagen zu zerren. Die beiden anderen Männer stürzten sich jeweils auf Robin und Funbird und hielten ihnen scharfkantige Messer an die Kehlen. Nur der Trommler konnte reagieren. Blitzschnell setzte er sich auf und sprang wie ein Raubtier von hinten auf einen der Männer, die Helen gepackt hielten und vom Wagen zerren wollten. Doch der Jongleur hatte damit gerechnet. Er nahm einen großen Tonkrug, schwang in hoch in die Luft und ließ ihn mit aller Kraft auf den Kopf des Trommlers niedersausen. Mit einem schmerzvollen Schrei ließ Lionel den Fremden los und stürzte vom Planwagen auf den schlammigen Boden.
    »Nein!«, schrie Helen gellend und wand sich strampelnd in der Umklammerung der beiden Männer. »Robin, so hilf mir doch!« Robin kämpfte unterdessen wie ein Besessener mit dem Mann, der über seiner Brust kniete, Robins Arme unter seine schweren Knie drückte und ihm ein Messer an die Kehle hielt. Helens Hilfeschrei hallte in seinen Ohren. Doch er sah nur noch die blutunterlaufenen Augen seines Gegners und spürte die eiskalte Klinge des Messers an seinem Hals. Unerwartet riss Robin beide Beine nach oben und stieß seine Knie gegen den Rücken des Mannes. Obwohl der Schlag nicht allzu viel ausgerichtet hatte, genügte er doch, den Räuber für einen kleinen Moment abzulenken. Der Druckdes Messers an Robins Kehle löste sich, er drehte blitzschnell seinen Kopf nach links und biss dem Angreifer so fest in die Hand, dass er dessen Knochen unter seinen Zähnen splittern hörte. Mit einem Aufschrei ließ der Räuber sein Messer fallen, holte mit der anderen Faust aus und ließ sie auf Robins Gesicht niederkrachen. Für einen Augenblick wurde es Robin schwarz vor Augen. Er prustete und spürte einen losen Zahn und den Geschmack von warmen Blut in seinem Mund. Doch die Wucht des Schlages hatte bewirkt, dass der Mann den Druck, den sein Knie auf Robins Oberarm ausübte, verringerte. Trotz seiner Benommenheit nutzte Robin die Gelegenheit und wand seinen Arm unter dem Knie des Angreifers hervor. Er griff nach dem Wams des Mannes und zog ihn mit aller Kraft nach unten. Dabei riss er seinen anderen Arm aus der Umklammerung frei und stieß dem Räuber seine Faust mit aller Gewalt gegen das Kinn. Wieder hörte er Knochen splittern. Der Mann fiel nach hinten, seine Arme ruderten haltsuchend in der Luft, doch Robin war schneller. Mit beiden Beinen umklammerte er den Hals seines Widersachers und zog ihn zurück. Der Mann schrie vor Schmerzen auf und trat mit seinen schweren Stiefeln nach Robins Kopf. Er traf ihn genau über dem rechten Ohr. Der Stiefeltritt raubte Robin für einen Moment die Sinne, und seine Beine lösten sich vom Hals des Angreifers. In Windeseile kam dieser auf die Füße, stürzte sich nun mit Gebrüll auf Robin, legte ihm die Hände um den Hals und drückte ihm die Kehle zu. Robin rang nach Luft. Vor seinen Augen begann sich der Planwagen zu drehen. Mit einer Hand tastete er auf dem Boden nach dem Messer des Angreifers, mit der anderen versuchte er, die Hände von seinem Hals zu lösen. Die Luft in seinen Lungen wurde immer weniger. Er spürte, wie ihm die Augen aus den Höhlen drangen. Ihm wurde immer heißer. Er schmeckte Blut und Erbrochenes, das aus seinem Magen in den Mund drängte. Errang nach Atem, musste Luft holen. Er versuchte, das Erbrochene in seinem Mund hinunterzuschlucken. Doch vergeblich. Die rohen Hände des Mannes hatten seinen Hals abgeschnürt. Er merkte, wie ihm die Zunge im Mund aufquoll, dick und immer dicker wurde. Mit letzter

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