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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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lehnte sich außer Atem mit dem Rücken dagegen. Ihr Herz schlug laut und heftig in der Brust. Helen fühlte sich wie ein Tier, dass der Falle des Wilddiebes im letzten Augenblick entkommen war. Sir Matthews Verhalten war ihr unheimlich und bedrohlich erschienen, ohne dass sie zu sagen gewusst hätte, worin die Gefahr liegen mochte. Er hatte ihr Angst eingejagt, eine Angst, die sich unheildrohend und dunkel anfühlte, ihr das Atmen schwer machte und wie ein Stein auf ihrem Herzen lag. Ein Gefühl der Furcht, das nicht im mindesten mit der bangen Erregung zu vergleichen war, die, begleitet von süßen Schauern, Lord Robins Gegenwart in ihr auslösten.
    Doch war es nicht Sir Matthews gutes Recht, Ihre Entscheidung zu hinterfragen? Zeugte es nicht von einem ehrlichem und ungeheuchelten Interesse an ihr, dass er ihren Entschluss nicht wahrhaben wollte und sie deshalb aufgefordert hatte, alles noch einmal zu überdenken? Galt der Hass Matthews, den Helen zu spüren geglaubt hatte, tatsächlich ihr? Doch warum wollte er sie dann zur Frau nehmen? Ach was, dachteHelen, es ist nur die Aufregung und die Vorfreude auf die Verlobung, die mich so furchtsam sein lässt. Schnell wischte sie die dunklen Gedanken fort und begab sich zum Fenster.
    Doch als sie dort stand, nahm sie nichts von der lauen Maienluft wahr, hörte nicht den Gesang der Vögel, sondern beobachtete nur, wie Sir Matthew dem Stallburschen mit barschen Worte den Befehl gab, sein Pferd zu satteln. Selbst von hier oben war deutlich zu erkennen, dass Warthorpe verärgert war. Ungeduldig riss er dem Knecht die Zügel aus der Hand und trieb seinen schwarzen Hengst mit unzähligen Gertenschlägen aus dem Torhaus hinaus und über die Felder in Richtung Wald.
    Waterhouse lag schon einige Meilen hinter ihm, als Sir Matthew endlich den Wald erreichte. Auf einer kleinen Lichtung zügelte er sein schweißbedecktes Pferd und stieg ab. Die Schmach über Helens Zurückweisung brannte in ihm wie Feuer. Es hatte ihn einiges an Beherrschung gekostet, sich in Helens Gegenwart nichts von der Demütigung anmerken zu lassen. Die Abfuhr, die ihm die junge Frau erteilt hatte, schmerzte ihn mehr, als er sich eingestehen wollte.
    Für einen kurzen Moment nur hatte er sich mit ihren Augen gesehen: nichtswürdig, heruntergekommen, jedes warmen, herzlichen Gefühls unwürdig. Die Erinnerung an seine verstorbene Frau stieg quälend in ihm auf. Er vermeinte, abermals ihre schrille Stimme, die ihn ›Schlappschwanz‹ hieß, zu hören. Es war ihm egal, ob Helen tatsächlich auch so über ihn dachte. Er hatte es so empfunden, und das allein genügte, um Vergeltung zu wollen. Er würde Helens Stolz brechen und ihr eines Tages heimzahlen, was sie ihm heute angetan hatte.
    Der lange, schnelle Ritt hatte ihn inzwischen soweit beruhigt, dass er wieder einen klaren Gedanken fassenkonnte. Und dieser Gedanke, der im Moment von allergrößter Wichtigkeit war, lautete: Wer leiht mir einige Goldstücke, damit ich die Kammern, Keller und Scheunen füllen kann, und das so schnell wie möglich?
    Er begab sich an den kleinen Bach, der sich ganz in seiner Nähe durch den dichten Laubwald schlängelte. Er tränkte sein Pferd, dann schöpfte er mit der hohlen Hand etwas Wasser und trank in gierigen Schlucken davon. Anschließend schüttete er sich das klare, kalte Nass ins Gesicht, um seinen Kopf abzukühlen. Das Wasser rann ihm über Kopf und Schultern den Rücken hinab und durchnässte sein Hemd. Er schüttelte die Tropfen ab wie ein Hund, ließ seinen Hengst am Bachufer einige Grashalme zupfen, setzte sich selbst unter einen Baum und dachte nach.
    Er konnte unmöglich zurück nach Waterhouse reiten und seinen Großcousin, den alten Lord Waterhouse, um einen Kredit bitten. Wenn dieser vom tatsächlichen Zustand seines Besitzes erfuhr, würde er ihm niemals Helen zur Frau geben. Der alte Lord war nicht dumm. Er würde erkennen, dass es Sir Matthew nur um die reiche Mitgift gegangen war, und das wiederum würde seinen Unmut erregen. Aber noch war nicht alles verloren, noch hatten Robin und Helen nicht geheiratet, noch bestand für ihn eine, wenn auch geringe, Chance, die stolze Helen selbst vor den Altar zu führen und bald wieder Herr über blühende Ländereien und gut gefüllte Truhen zu sein. Und er würde alles daransetzen, sie doch noch zu erobern. Doch bis dahin brauchte er einige Mittel, um das Leben auf Warthorpe aufrecht zu erhalten.
    Und wenn er nun Lord Robin Bloomfield um Geld bitten würde? Matthew

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