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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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wusste, dass die Bloomfield Manors in den letzten Jahren einigen Gewinn erwirtschaftet hatten, denn im Gegensatz zu ihm verfügte Robin über einen fähigen und ehrlichen Verwalter. Hinund hergerissen zwischen Not und Stolz saß Matthew am Bach und betrachtete abwesend den blauen Himmel, der zwischen den Baumspitzen zu sehen war. Er war nie Robins Freund gewesen, im Gegenteil. Immer hatte Matthew den jüngeren Bloomfield als Konkurrenten begriffen, als einen, der Ruhm und Ehre im Übermaß einheimste, ohne dessen würdig zu sein. Und nun hatte ihm Robin auch noch die in jeder Hinsicht begehrenswerte Helen Waterhouse vor der Nase weggeschnappt. Sollte er sich nun eine weitere Blöße geben, in dem er Bloomfield um Geld bat? Doch was hatte er für eine Wahl? Wenn er die Warthorpe Manors – und damit seine eigene Existenz – retten wollte, blieb ihm keine andere Wahl.
    Sir Matthew stand auf und klaubte das Moos von seinen Kleidern. Dann bestieg er seinen Hengst und machte sich auf den Weg nach Bloomfield.
    Es waren noch keine vier Stunden vergangen, da ritt er auf den Hof des Herrenhauses von Lord Robin. Er drückte die Zügel seines Pferdes einem Stallburschen in die Hand und begab sich in die Halle. Der hohe Raum war mit goldgelbem Holz getäfelt und wirkte warm und gemütlich. Auf die Täfelung hatte ein Künstler mit leuchtenden Farben Szenen aus dem alten Testament gemalt. Matthew konnte die Jungfrau Maria, die im Arm das Jesuskind hielt, erkennen. Die Kerzen, die in feingearbeiteten silbernen Leuchtern brannten, waren aus echtem Bienenwachs und verbreiteten einen angenehmen Wohlgeruch. Lord Robin saß allein an einem großen Tisch und hatte mehrere Pergamentrollen vor sich liegen, die er eifrig studierte. Ein Schreibtablett mit Tintenrohr und Feder stand griffbereit daneben. Als Matthew eintrat, blickte er auf.
    »Willkommen in meinem Haus, Sir Matthew«, begrüßte er den Mann und sah ihn erstaunt an. »Was führt Euch zu mir?«
    »Ich komme mit einer Bitte zu Euch«, antwortete Matthew und konnte nur mit Mühe seinen Ärger über diese schmähliche Bittstellersituation unterdrücken.
    »So nehmt Platz und sagt, was Ihr auf dem Herzen habt«, forderte Robin seinen unerwarteten Gast auf. Er konnte nicht verhindern, dass sein Blick mit leichter Geringschätzung über die abgerissene und befleckte Kleidung des anderen wanderte.
    Matthew räusperte sich vernehmlich. Auch ihm war die leise Verächtlichkeit, mit der Robin ihn angesehen hatte, nicht verborgen geblieben. Gott strafe deinen Hochmut, dachte er. Dann begann er, seine Bitte vorzutragen.
    »Wie Ihr wisst, wurden meine Erträge im letzten Jahr durch einen niederträchtigen Verwalter zunichte gemacht. Meine Truhen und Speicher sind leer. Die Pächter hungern, das Vieh und die Kinder sterben. Ich brauche Geld, um meinen Besitz zu retten. Deshalb bitte ich Euch, mir mit, sagen wir, 1000 Goldstücken, aus dieser Verlegenheit zu helfen. Nach der nächsten Schafschur und dem Verkauf der Wolle bekommt Ihr Euer Geld zurück.«
    Lord Robin machte ein nachdenkliches Gesicht und schwieg für eine kleine Weile, während Matthew angespannt und forschend zu ihm hinschaute. Er wusste, wenn Robin ihm das Geld nicht lieh, dann war er verloren. Endlich sprach Lord Bloomfield: »1000 Goldstücke sind ein großer Batzen, der auch mir nicht lose im Beutel klimpert. Ich sehe Eure Notlage ein, hat sie sich doch längst in der ganzen Grafschaft herumgesprochen. Jedoch ist mir zu Ohren gekommen, dass Ihr Euren Besitz mit Spielschulden belastet habt. Wer also gibt mir die Gewähr, dass Ihr das Geld auch wirklich pünktlich zum nächsten Osterfest zurückzahlt?«
    »Ihr habt mein Wort darauf, bei meiner Ehre. Das ist alles, was mir noch geblieben ist«, erwiderte SirMatthew mit leiser Stimme, die vor unterdrücktem Zorn über diese demütigende Frage ganz rau klang.
    Lord Bloomfield lehnte sich zurück und sah Matthew direkt in die Augen, die noch immer vom Wein gerötet waren.
    »Euer Wort? Eure Ehre? Mir scheint, darum ist es nicht besser bestellt als um Eure Ländereien.«
    Bei diesen Worten sprang Matthew von der Bank auf, stützte sich mit beiden Armen auf den Tisch und reckte sein Gesicht und seinen Oberkörper Lord Robin entgegen. Seine dunklen Augen glitzerten hart und böse. Nach den Erlebnissen des heutigen Tages war es ihm beinahe unmöglich, auch noch diese Schmähung klaglos hinzunehmen. Das Fass seiner Selbstbeherrschung war bis zum Rand gefüllt. Beim nächsten Tropfen

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