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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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ziehen könnte.« Sir Warthorpe schickte diese Worte wie einen Satz Klingen durch den Raum. Doch kaum hatte er sie ausgesprochen, als sein Gesicht einen befriedigten Ausdruck annahm. Er lehnte sich wieder zurück, verschränkte selbstgerecht die Arme vor der Brust und sah aufmerksam in die Runde. »Wer sollte denn einen Vorteil durch Andrews Tod haben?«, fragte der Burgherr verständnislos.
    »Andrew wäre nach Eurem Ableben der neue Lord von Waterhouse geworden, der Erbe all Eurer Ländereien und Eures Besitzes. Doch nun wird Euer Vermögen eines Tages an Helen und damit an ihren Ehemann übergehen«, antwortete Matthew und machte an dieser Stelle eine bedeutungsschwere Pause. »Also in den Besitz von Lord Robin Bloomfield! Er ist der Einzige, der einen Grund haben könnte, Andrews Tod zu wünschen. Er allein hat einen Vorteil durch seinen Tod. Wenn die Bloomfield Manors und die Waterhouse-Ländereien in einer Hand sind, bilden sie das größte undeinflussreichste Besitztum in der ganzen Grafschaft, größer noch als die Ländereien des Earl of Clifford. Selbst der Lehnsherr müsste sich stets des Wohlwollens dieses Herrn versichern, um in ihm nicht einen Gegner zu haben, der ihn vernichten könnte. Wisst Ihr, wie viel Macht, Einfluss und Reichtum das bedeutet? Es ist schon für weniger getötet worden.«
    Einen Moment lang herrschte atemloses, angespanntes Schweigen im Raum. Sir Matthews Vermutungen erschienen so ungeheuerlich, dass die Versammelten einige Minuten brauchten, um diese Gedanken zu verdauen. Fassungslos sahen sie Matthew an. In ihren Blicken spiegelte sich grenzenlose Bestürzung und Schrecken wider. Nur Margaret hielt ihre Augen auf Sir Warthorpe gerichtet und funkelte ihn mit uneingeschränkter Verachtung an. Helen hatte sich zuerst wieder gefasst.
    »Ihr seid ein abscheulicher Intrigant, Sir Matthew!«, rief sie erbost. »Noch nie konntet Ihr Robin leiden, weil er Euch an Kühnheit, Schönheit und Reichtum übertrifft. Wenn Ihr gekommen seid, um unseren Schmerz als Saat für Eure niederträchtigen Gedanken zu benutzen, so sage ich Euch hiermit, dass wir dergleichen niemals dulden werden. Ein Lügner seid Ihr! Ich fordere Euch auf, ...«
    »Halt, liebste Großcousine!«, fiel Matthew ihr ins Wort. »Seid nicht voreilig mit dem, was Ihr sagen wollt. Denkt nach, dann müsst auch Ihr zugeben, dass meine Überlegungen nicht so einfach von der Hand zu weisen sind. Ich schlage Euch ein Spiel vor: Ich nenne Euch die Tatsachen, die dafür sprechen, dass Bloomfield selbst der unbekannte Reiter war, und Ihr zählt mir die Gründe auf, mit denen Ihr an Lord Robins Unschuld festhalten wollt.«
    »Es widerstrebt mir zutiefst, um die Gründe für den Tod meines Sohnes zu spielen, Matthew!«, wies ihnLord Waterhouse scharf zurecht. »Gleichwohl bitte ich dich zu berichten, wie und warum deiner Meinung nach das Unglück im Walde geschehen musste.« Sir Warthorpe nahm die Zurechtweisung ohne Scham entgegen. Er ließ seinen Becher erneut mit Wein füllen, trank einen gierigen Schluck, und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. Dann begann er zu sprechen: »Der Wald von Waterhouse grenzt an die Bloomfield Manors. Es ist also für jeden von Bloomfields Gefolgsleuten und für Lord Robin selbst ein leichtes, unbemerkt in Euren Wäldern jagen zu können. Dies ist der erste Punkt, der gegen Robin spricht. Eure Kinderfrau sprach von einem Ring mit einem roten Stein. Wir alle wissen, dass Robin Bloomfield ein solches Schmuckstück besitzt.«
    »Halt!«, rief Helen dazwischen. »Auch Ihr selbst nennt einen solchen Ring Euer Eigen. Ihr habt ihn in Frankreich vom Earl of Clifford bekommen.«
    »Das ist richtig«, gab Matthew zu. »Doch habt Ihr je gesehen, dass ich diesen Ring trug?«
    »Nein«, musste Helen zugeben.
    »Nun, ich trage dieses Schmuckstück auch nur zu ganz besonderen Anlässen. Der Ring kommt einer hohen Auszeichnung gleich und verdient, entsprechend behandelt zu werden.«
    »Das stimmt nicht!«, unterbrach Helen erneut Warthorpes Ausführungen. »Ihr habt den Earl of Clifford auf dem Schlachtfeld im Stich gelassen. Als er Euch den Ring überreichte, tat er es, um Euch stets an Eure Feigheit zu gemahnen.«
    »Woher wisst Ihr das, Cousine«, fragte Matthew unbeeindruckt und ohne die Stimme zu heben. »Seid Ihr dabei gewesen? Warum glaubt Ihr, dass ich es war, dem es an Unerschrockenheit fehlte? Könnte es nicht auch sein, dass Robin Bloomfield den Ring als stete Mahnung erhielt? Kennt Ihr den Krieg aus

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