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Herz in Gefahr (German Edition)

Herz in Gefahr (German Edition)

Titel: Herz in Gefahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Thorne
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eines Menschen, der mit sich und der Welt im Reinen war. Kein Albtraum störte seine Ruhe, keine Sorge ließ seine Lider im Schlaf flattern, die Lippen lagen leicht geöffnet aufeinander und kein Wort, aus bösen Träumen geboren, durchbrach die Stille der Kammer. »Lord Bloomfield,Lord Bloomfield, wacht auf!«, sprach Margaret den Schlafenden leise und nachdrücklich an und rüttelte sacht an seiner Schulter.
    Robin schrak hoch, richtete sich kerzengerade im Bett auf und öffnete die Augen. Mit dem Ausdruck grenzenloser Verwunderung sah er auf die Kinderfrau.
    »Margaret, wie kommt Ihr in meine Schlafkammer? Was macht Ihr hier?« Plötzlich wich alle Schläfrigkeit aus seinem Gesicht. Besorgnis überzog seine Züge.
    »Ist auf Waterhouse etwas passiert? Schickt euch Helen zu mir?«
    »Helen ist gesund, und auch dem Lord ist nichts geschehen«, erwiderte Margaret. Dann packte sie Robin am Ärmel seines Nachtgewandes und sprach schnell und beschwörend auf ihn ein.
    »Ihr müsst fliehen, Lord Bloomfield, fliehen, so schnell Ihr könnt. In wenigen Stunden schon wird Sir Matthew Warthorpe Euch aufsuchen und versuchen, Euch zu töten.«
    »Aber warum? Ich habe ihm nichts getan!«
    »Andrew ist am Vormittag ums Leben gekommen, und an der Unfallstelle fand man einen Handschuh mit Eurem Wappen. Der Mann, der Andrew getötet hat, trug einen Ring, wie Ihr ihn Euer eigen nennt. Alles spricht für Eure Schuld am Tod des Jungen, und jeder auf Waterhouse glaubt daran. Ihr hättet keine Chance, das Gegenteil zu beweisen. Außerdem bedenkt, dass Lord Waterhouse der mächtigste Vasall des Earls ist. Clifford wird es nicht wagen, ein Urteil zu fällen, das nicht im Sinn von Lord Waterhouse wäre. Ihr seid verloren, Lord Robin, wenn Ihr Bloomfield nicht sofort verlasst.«
    »Denkt Lord Waterhouse tatsächlich, dass ich seinen Sohn getötet habe?«, fragte Bloomfield ungläubig und nun hellwach. »Und Helen welche Meinung hat sie?«
    »Noch hat der Lord Zweifel, doch die Beweise, diegegen Euch sprechen, sind zu groß. Er wird nicht mehr lange an Eurer Unschuld festhalten können. Dafür hat Sir Warthorpe Sorge getragen.«
    »Und Helen?«
    Margaret schüttelte den Kopf und winkte müde ab. »Sie ist wohl von Eurer Schuld überzeugt, obwohl sie sich lange dagegen gewehrt hat. Schon morgen wird sie Euch hassen, Robin, mit genau derselben Kraft, wie sie Euch geliebt hat.«
    Hoffnungslos sah Bloomfield die Kinderfrau an. Dann entspannten sich seine Gesichtszüge. »Aber meine Pächter haben mich gesehen, als ich am Vormittag über die Felder geritten bin ...«, wandte er ein und hielt dann abrupt inne.
    »Und Eure Felder grenzen an den Wald, in dem der Mord geschah«, sprach Margaret den Gedanken, den Robin in diesem Moment wohl hatte, laut aus.
    »Der Lord schickt morgen einen Reiter nach Clifford, damit der Earl über Euch zu Gericht sitzen soll. Warthorpe wird im Auftrag meines Herrn hierher kommen, um Euch nach Waterhouse zu bringen. Doch Matthew wird sicher versuchen, Euch bei einem vorgeblichen Fluchtversuch zu töten. Ich habe seine Augen gesehen, als der Lord ihn bat, zu Euch zu reiten. Es brannten Mordlust, Neid und Hass darinnen. Darum flieht, schnell! Kleidet Euch an, sattelt ein Pferd und sucht Schutz dort, wo Euch niemand kennt, wenn Ihr am Leben bleiben wollt.«
    »Nein!«, begehrte Lord Robin auf. »Ich bin kein Mann, der vor der Gefahr flüchtet. Bleiben werde ich und Sir Warthorpe Auge in Auge gegenübertreten.«
    »Seid kein Narr, Robin Bloomfield! Wem nutzt es, wenn auch Ihr Euer Leben lassen müsst? Eure Stunde wird kommen, das weiß ich, doch jetzt ist nicht die Zeit für Heldenmut und Gerechtigkeit. Und wenn Ihr Matthew Warthorpe tötet, so ist auch dies ein weitererBeweis Eurer Schuld. Euch bleibt nur die Flucht, begreift das doch!«
    »Und eine Flucht wäre kein Schuldeingeständnis?«, fragte Bloomfield.
    »Zumindest würdet Ihr am Leben bleiben und die Zeit haben, die Ihr braucht, um Eure Unschuld nachzuweisen«, antwortete Margaret.
    Noch lange redete die Kinderfrau auf Robin ein, ehe sie ihn endlich von der Notwendigkeit der Flucht überzeugt hatte. Sie half ihm, die nötigsten Sachen in zwei Satteltaschen zu verstauen. Dann verließen die beiden das Herrenhaus, holten ihre Pferde und ritten ein Stück gemeinsam durch die Nacht. An einer Wegbiegung zü-gelten sie ihre Tiere und stiegen ab.
    »Nun bin ich also unversehens ein Heimatloser ohne ein Dach über dem Kopf, ohne Familie, ohne Freunde«, sagte Bloomfield

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