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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Victoria und hinter ihr David erspähte.
„Mr. Beresford ... es freut mich, Sie zu sehen.“
„Woher weißt du das?“

„Sie werden uns alle ermorden jammerte Beryl.
    Victoria schob die vor Angst schlotternde Beryl in die Kutsche. „Die Leute tun uns nichts ...“, beruhigte sie die Zofe, und dem Kutscher befahl sie: „Fahren Sie weiter ... sofort!“
    George Prescott nickte. „Wenn wir uns links der Themse halten ...“ „Sind Sie in zehn Minuten wieder hier“, erklärte David, der sich lässig gegen die schmutzige Reisekutsche lehnte.
    Matilda strahlte ihn dankbar an und blinzelte dann ihrer Nichte bewundernd zu. Davids zynisches Lächeln verriet Victoria, dass er das stumme Lob bemerkt hatte. Rot vor Ärger wies sie ihre Tante mit einem scharfen Blick zurecht. „Zufälligerweise war Lord Courtenay mit Freunden in der Nähe.“
    „Welch ein Glück“, sagte Matilda in einem Ton, der Davids Vermutung, man hätte das Zusammentreffen arrangiert, eher noch bestätigen konnte.
    „Steigt ein! Wir müssen zusehen, dass wir hier fortkommen.“
    „Du wirst dich doch sicher bei dem Viscount bedanken wollen, Victoria“, ermahnte Matilda ihre Nichte, bevor sie hinter Beryl im Innern der Kutsche verschwand.
    „Haben Sie Dank für Ihre Hilfe, Mylord ...“, brachte Victoria pflichtschuldig heraus.
    „Keine Ursache, Mrs. Hart.“ David sah sie unverwandt an. Errötend überlegte Victoria bereits, ob seine brüske Erwiderung eine versteckte Spitze beinhaltete. „Falls Sie heute Abend Ihr Ziel noch erreichen wollen, dann sollte ich Sie wohl besser begleiten, Mrs. Hart“, sagte er schließlich mit einem Blick auf Prescott, der mittlerweile vor sich hin brummelnd auf den Bock geklettert war.
    Ein vernünftiger Vorschlag, angesichts der Wahrscheinlichkeit, dass Prescott sich erneut verfahren könnte. „Sehr freundlich von Ihnen“, akzeptierte Victoria mit einem leichten Neigen des Kopfes und ließ sich in die Kutsche helfen.
    Einige Zeit darauf trabten die beiden müden Grauen durch Kensington und kamen mit einem glücklichen Wiehern endlich vor einem stilvollen Gebäude zum Stehen. Fast gleichzeitig erschien die elegante Silhouette von Margaret Worthington an der beleuchteten Haustür. Behände sprang David Hardinge von seinem Sitz neben dem Kutscher und half den Damen beim Aussteigen.
    „Herzlichen Dank.“ Mit einem triumphierenden Blick drehte Matilda sich zu ihrer Schwägerin um.
    Überrascht schüttelte Margaret Worthington ihren grauen Lockenkopf. Der attraktive Diener glich auffallend Lord Courtenay. Es war fast neun Uhr, dunkel, bis auf das kalte Mondlicht, das flackernde Leuchten der Wagenlampen und den trüben Schein, der aus dem Innern des Hauses auf die Straße fiel. Mrs. Worthington hatte durchaus gehört, dass der Viscount und seine Freunde sich oftmals sehr unschickliche Kapriolen erlaubten. Aber sich als Lakai auszugeben ... nein, das kann nicht sein, dachte sie.
    „Lord Courtenay war so freundlich, dem Kutscher den Weg zu zeigen“, verkündete Matilda freudestrahlend. Auf die Wirkung dieser Information brauchte sie nicht lange zu warten. Vor Schreck musste sich Margaret Worthington am Geländer festhalten. Trotz mehrmaliger Einladungen zu ihren Soireen hatte der Viscount ihr noch nie die Ehre gegeben. Und nun kam er ... ohne Ankündigung ... spät am Abend ... und Emma war nicht zurechtgemacht.
    „Schön, dass ihr endlich da seid, Matilda.“ Margaret Worthington hatte sich schnell wieder gefangen. „Ich war schon beunruhigt, denn ich hatte euch bereits gegen sechs erwartet.“ Höflich ging sie ihren Gästen einige Stufen entgegen und trat dabei geschickt hinter den Viscount, um ihm den Rückzug abzuschneiden. „Treten Sie ein. Darf ich Ihnen eine Erfrischung anbieten?“ Ihr zuckersüßes Lächeln galt mehr Seiner Lordschaft als dem Rest der Gesellschaft.
    Erst im Salon und nachdem Matilda und Victoria Platz genommen hatten, sagte David, dass er sofort wieder gehen wollte. „O nein, Mylord, wenigstens einen Cognac müssen Sie mit uns trinken“, widersprach Mrs. Worthington. „Wenn wir gewusst hätten, dass Sie uns mit Ihrem Besuch beehren, hätte mein Mann sich bestimmt noch nicht zurückgezogen. Ich werde Rawlings sofort nach ihm schicken.“ Hektisch griff Margaret nach einem leeren Kristallglas, das auf dem Tisch stand, und drückte es David in die Hand. „Hier, halten Sie, bis Rawlings mit dem Cognac kommt“, befahl sie und sauste wie der Blitz davon. Im Flur begann ein

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