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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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Bruders habe ich erfahren, dass Sie nach dem Tod Ihres Vaters Ihren Familiensitz in Hawkesmere verloren haben. Die meisten Gentlemen lieben es, nach dem Ende der Londoner Saison zu jagen und zu fischen. Wenn wir verheiratet wären, gehörte Ihnen Hartfield ganz allein. Zu Pferd lassen sich seine ausgedehnten Park- und Waldflächen wunderbar durchstreifen. Kommen Sie und sehen Sie es sich einmal an ...“, beschwor sie ihn. „Das Wild hat sich stark vermehrt, seit es nicht mehr gejagt wird, der Teich und die Bäche sind voll von Brassen, Schleien und Hechten“, erklärte sie enthusiastisch. „Mein Verwalter sagt immer, trotz der Wilddiebe hätten wir noch genügend Rotwild und Hasen, Fasane und Rebhühner. Hartfield steht Ihnen und Ihren Freunden jederzeit offen. Das Haus ist groß genug und darauf eingerichtet, Gäste aufzunehmen. Kommen Sie und schauen Sie, was Hartfield zu bieten hat...“
    David schluckte seine Antwort hinunter, als Matilda Sweeting gefolgt von Richard Du Quesne ins Zimmer stürmte. Die vier sahen sich betroffen an. „Warum zeigst du Mrs. Sweeting nicht die anderen Räume, Richard?“ brach David die peinliche Stille.
    „Oh, Lord Courtenay, ich glaube, bis auf diesen Raum haben wir schon alles besichtigt.“ Matilda sah zu ihrer Nichte am Fenster, doch Victorias ernste Miene schien der Tante nichts zu verraten. „Das ist wohl das prächtigste Haus, das ich je betreten habe“, erklärte Matilda, während sie sich im Kreis drehte und das getäfelte Arbeitszimmer begutachtete. Als sie mit dem Rücken zu den beiden Gentlemen stand, gab sie Victoria mit den Augen beschwörende Zeichen. „Sicher brauchen Sie eine ganze Armee von Dienstboten. Wenn ich nur an den riesigen Küchentrakt denke ...“
    „Besichtigen Sie ihn“, riet David.
    „Den Küchentrakt?“ fragte Richard entsetzt.
    Ja, den Küchentrakt“, wiederholte David ungeduldig, während er ans Fenster trat und mit grimmiger Miene nach draußen blickte.
    Während Matilda an Du Quesnes Seite den Raum verließ, meinte sie mit einem letzten Blick auf ihre schweigende Nichte: „Allein der Herd muss ja gewaltige Ausmaße haben ...“
    Wieder herrschte eine gespannte Stille. Tante Matilda hat mir die Gelegenheit gegeben, mich zu verabschieden, überlegte Victoria mit Tränen in den Augen. Selbst jetzt konnte sie noch nach Rosemary House zurückkehren. Sie hatte nichts mehr zu sagen, nichts mehr zu bieten ... fast nichts mehr zu bieten.
    „Aha“, sagte David leise. „Sie bekommen also mein Geld, und dafür darf ich Ihr Gut während der Saison zu sportlichen Aktivitäten nutzen. Stimmt das?“
    Der höhnische Unterton in seiner Stimme ärgerte sie. Stolz sah sie ihn an. „Außerdem gewinnen Sie durch eine Ehe an Respekt, und Sie bekommen eine Frau, die keine weiteren Ansprüche stellt ... die Sie gewähren lässt. Sie wäre lediglich für ein wenig Diskretion dankbar ... und Sie selbst würden auch bald feststellen, dass sich durch ein solches Arrangement Ihr Ruf tatsächlich bessert.“
    Lauthals lachend ließ sich David auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Die gefalteten Hände auf die Knie gestützt, beugte er sich zu Victoria hinüber. „Das halten Sie für einen hinreichenden Grund, Mrs. Hart? Seit meiner Geburt lebe ich mit einem schlechten Ruf. Ich besitze einen Titel und mehr Geld, als ich ausgeben kann. Das allein gewährt mir Narrenfreiheit und öffnet mir alle Türen.“
    Victoria schluckte. Sie besaß noch einen Trumpf. „Vermutlich möchten Sie Nachkommen, einen Erben ... und dass Ihre zukünftige Frau ... keusch ist“, stammelte sie verlegen.
    „Nein“, beruhigte David sie. „Vielleicht wäre es früher wichtig gewesen, aber heute nicht mehr. Nach keuschen Jungfrauen habe ich absolut kein Verlangen. Und was einen Erben angeht - nun, ich habe nicht die Absicht, die Gesellschaft mit weiteren zügellosen Hardinges zu belasten. Kurz und gut, erfahrene Frauen wie Sie, die interessieren mich, Kinder und Erben brauche ich nicht.“
    Fassungslos starrte Victoria ihn an. Seine Verderbtheit war beängstigend. Nur erfahrene Frauen interessierten ihn. Was sie so naiv für ihr kostbarstes Gut gehalten hatte, stellte sich nun als wertlos heraus. „Wollten Sie und ihr verstorbener Mann keine Kinder?“
    „Ich ... wir ... wir bekamen keine.“
    „Aha, welch ein untadliger Ehemann“, murmelte David zynisch. „Nun, Mrs. Hart, da wir heute Nachmittag so grausam ehrlich miteinander sind, da muss ich Ihnen sagen, dass Ihr Vorschlag

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