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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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nicht mag, weil er ein Witwer mit Kindern ist.“ Sie hielt sich das bernsteinfarbene Seidenkleid vor und betrachtete ihr Spiegelbild. „Außerdem ist er nicht wohlhabend, was Mama für sein größtes Manko hält. Für mich hingegen ist sein größter Fehler, dass er immer noch für seine verstorbene Frau schwärmt und mir das auch noch sagte, als er mich bat, ihn zu heiraten.“ Als sie im Spiegel Victorias erstaunten Blick sah, lächelte sie wehmütig. „Überrascht?“
    Sie warf das Kleid zurück aufs Bett. „Hast du Heimweh nach Hartfield?“ Wechselte sie schnell das Thema. „Du glaubst gar nicht, wie gerne ich mit dir dorthin verschwinden würde. Am Wochenende wird Mama wieder Ausschau nach einem passenden Heiratskandidaten halten, und Papa wird wie jeden Abend betrunken aus seinem Klub nach Hause kommen.“
    „Haben Sie von oben abgenommen?“ Wie gebannt starrte Frederick Worthington sein Gegenüber an.
    Im Kartenzimmer von Watier’s herrschte plötzlich gespannte Stille.
    „Wie bitte?“ David Hardinge ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, fächerte sein Blatt auf und lehnte sich abwartend zurück.
    Skandal witternd verließen einige der Gentlemen ihren Spieltisch und kamen langsam näher.
    Frederick Worthington fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. Er brauchte unbedingt etwas zu trinken und war zornig, dass ihm trotz des Packens Geld in der Mitte des Tisches nicht einmal genug blieb, um auf dem Heimweg in einer der düsteren Vorstadtkneipen Halt zu machen. Bei Watier’s besaß er schon lange keinen Kredit mehr, und wenn er nicht vorsichtig war, dann verlor er bald auch seine Mitgliedschaft in dem exklusiven Klub. Die Anschuldigung war ihm rausgerutscht, als er sah, wie er seine letzte Chance für einen Gin verlor. David Hardinge hatte einfach Glück. Ob Frauen, Karten, Geschäfte - immer war er der Gewinner.
    „’schuldigung! Sollte ein Witz sein“, brachte Worthington schließlich heraus. „Sie haben gewonnen.“ Er lachte heiser und versuchte sich in der Rolle des Narren. „Darf Sie doch nicht verärgern. Würde eher auf allen vieren nach Hause kriechen, als den Zorn meiner Frau herauszufordern. Meine Gnädigste erwartet Sie doch auf Emmas Ball.“ Die Umstehenden lachten leise, und selbst David Hardinge verzog den Mund zu einem unmerklichen Lächeln.
    Sichtlich erleichtert, wischte sich Worthington über den Mund. Vielleicht bestand doch noch die Chance für einen Gin. „Vielleicht interessiert es Sie, Courtenay. Zurzeit habe ich eine hübsche kleine Witwe zu Gast. An Ihrer Stelle käme ich auf den Ball.“ Unmissverständlich zwinkerte er David zu.
    Hardinges Reaktion war nicht wie erwartet. „Sie sind zu geschwätzig, Worthington“, wies er ihn zurecht. „Victoria Hart ist die Witwe meines verstorbenen Cousins. Ihr Wohl liegt mir sehr am Herzen.“ David unterdrückte ein Lächeln. Das sollte Heiratskandidaten ... oder sonstigen Interessenten ... eine Warnung sein. Ungewollt hatte ihm der Mann einen großen Gefallen erwiesen. Er verdiente wirklich einen Gin.
    Frederick nestelte ganz erschrocken an seiner Krawatte, „’schuldigung, Lord Courtenay. Ich wusste nicht von Ihren familiären Beziehungen ... “, krächzte er.
    Mit einer unwilligen Handbewegung unterbrach David ihn und sammelte die Karten ein. Enttäuscht und mit hämischen Worten wandten sich die Umstehenden ab. Gedemütigt schob Worthington seinen Stuhl zurück und wollte sich still davonmachen.
    „Whisky, Worthington?“
    Er setzte sich sofort wieder hin. David hatte sich nicht getäuscht.
    „Aber nur einen“, nahm Worthington die Einladung dankbar an. „Muss nach Hause. Hab versprochen, pünktlich zu sein für die Soiree bei den Blairs.“
    „Simon und Petra Blair?“ fragte David interessiert nach, während er dem Butler signalisierte, Whisky zu bringen.
    „Ach, zwei Langweiler - allerdings mit zwei ganz ansehnlichen Töchtern. Nicht so ermüdend, wenn man was Hübsches für’s Auge hat, nicht wahr?“
    Gierig griff Frederick nach dem Whiskyglas, stürzte den Inhalt hinunter und leckte sich genüsslich die Lippen. „Freut mich, dass sich meine hausbackene Tochter mit Victoria Hart angefreundet hat. Hat ein nettes Wesen, diese junge Witwe Ihres Cousins.“
    David, der sah, wie sich Worthington wieder nervös die Lippen leckte, zeigte auf das leere Glas. „Noch einen?“
    Hastig schob Frederick das Glas beiseite. „Nein, jetzt muss ich wirklich gehen.“
    Richard Du Quesne setzte sich in den

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