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Herz in Not

Titel: Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Brendan
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gleichzeitig.
    „Victoria und ich werden kommenden Samstag heiraten“, machte David seinen Antrag und sah ihr dabei fest in die Augen. „Die Vorbereitungen haben mich den ganzen Tag in der Stadt gehalten.“ Er wischte ein unsichtbares Stäubchen von seinem rechten Ärmel. „Oh, und dies natürlich ... “ Er stand auf, ging um den Tisch und legte ein kleines Päckchen vor Victoria auf den Tisch. Ihr Herz klopfte, ihr Mund war trocken, ihre Finger umklammerten das Weinglas. Flehend richtete sie einen Moment lang ihre grauen Augen auf David, dann schlug sie die Lider nieder und ließ den Deckel des Kästchens aufspringen. Ein kostbarer Diamant funkelte im Kerzenlicht.
    Behutsam nahm David ihr das Glas aus der Hand und zog ihr den schmalen goldenen Ehereif vom Finger. Dann streifte er ihr den Diamantring über und küsste den funkelnden Stein. „Als Symbol, die Vergangenheit ruhen zu lassen, und für meine Reue, Vicky“, sagte er mit belegter Stimme.
    „Wunderbar!“ jubelte Matilda.
    Staunend betrachtete Victoria den kostbaren Verlobungsring.
    Alexander Beresford hatte es die Sprache verschlagen. Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. Gar zu gerne hätte er Victoria in der Rolle der verstoßenen Geliebten des Viscount gesehen ... und sich selbst als ihren künftigen Liebhaber. Geräuschvoll schob er seinen Stuhl zurück. „Ich darf Ihnen meine Glückwünsche ausdrücken. Sicher wollen Sie jetzt allein sein.“
    „Ach, Mr. Beresford ... bevor Sie gehen ... sollten wir noch über den Smaragdring meiner Tante reden“, hielt Victoria ihn auf.
    „Die Angelegenheit ist bereits zur allseitigen Zufriedenheit gelöst, Mrs. Hart“, erklärte der Anwalt dreist. „Danke für das vorzügliche Essen. Ich werde mich unverzüglich auf den Weg machen.“
    „Bitte warten Sie.“ Victoria stand auf, um ihn zurückzuhalten. „Meine Tante möchte Ihnen Squire Lennox’ Geld zurückgeben. Er braucht nicht zu erfahren, dass der Kauf zu Stande kam.“
    Der Viscount, der sofort Matildas absurde Mittelbeschaffung durchschaut hatte, schnitt dem Anwalt den Weg zur Tür ab. „Das klingt nach einem ehrlichen Angebot, Beresford“, sagte er ruhig, fuhr dann aber mit einem zynischen Lächeln fort: „Sie hatten wohl für sich selbst eine Provision vorgesehen?“
    Beresfords Gesicht verfärbte sich glutrot. Steif verbeugte er sich vor den Damen, dann machte er einen vorsichtigen Schritt in Richtung Tür.
    David streckte die Hand aus. „Den Ring, Beresford!“ Als der Anwalt als Antwort nur borniert seinen Mund verzog, schnippte der Viscount ungeduldig mit den Fingern.
    Beresford fasste in seine Tasche, schleuderte David den eingewickelten Ring auf die ausgestreckte Handfläche und brüllte: „Mein Geld ...“ Gierig griff er nach dem Bündel Banknoten, das Matilda ihm reichte, und verschwand sofort.
    „Ich fürchte, den sehen wir hier nie wieder“, freute sich Matilda. Stolz betrachtete sie ihre Nichte und fand sie nie schöner als in diesem Augenblick: die rauchgrauen Augen voller Glück, die Wangen glühend rot -entfacht durch den verliebten Blick ihres Verlobten.
    „Was für ein Tag! Ich bin völlig geschafft.“ Langsam ging sie zur Tür, dann drehte sie sich plötzlich um. Mit einem schelmischen Lächeln riss sie David den Ring aus der Hand, wandte sich wieder zur Tür, gähnte ungeniert und verschwand.
    Endlich waren sie allein. Er hat versprochen, mich zu heiraten - sogar vor Zeugen -, war das Einzige, was Victoria denken konnte. Ihr reicher Held hatte sie gerettet - trotz vieler widriger Umstände. Vor Erleichterung und Glück musste sie plötzlich weinen. „Danke“, flüsterte sie scheu und flüchtete sich in seine ausgebreiteten Arme. „Oh, danke, danke“, flüsterte sie immer wieder.
    Zärtlich sah er sie an. „Vicky! Nach einer schlaflosen Nacht, einem anstrengenden Tag in London, langwierigen Verhandlungen mit Bankiers, Anwälten, Pfarrern, dem Magistrat bin ich nicht gekommen, um zu hören, dass man mir dankt ... oder mir ein gutes Essen auftischt.“ „Warst du zufrieden? Wirklich?“ fragte sie freudestrahlend. „Wir hatten so wenig Zeit, aber die Dienstboten haben ihr Bestes gegeben ...“ Zärtlich strich er über ihre roten Lippen. „Was meinst du, was ich
    wohl hören möchte, Vicky?“
    „Dass ich dich bitte, die Nacht hier zu bleiben?“ seufzte sie.
    Lachend beugte David sich zu ihr hinunter und küsste sie leidenschaftlich. „Nein, Liebling ... auch wenn es ein verlockendes Angebot ist“, lehnte er

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