Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herz ueber Bord

Herz ueber Bord

Titel: Herz ueber Bord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
Vom Netzwerk:
leise raunend. Als ich nichts erwiderte, hielt er mitten im Schritt inne und zog mich mit sich.
    Â»Warte!«, lachte ich. Ich bückte mich, zog meine High Heels aus und sauste dann barfuß hinter ihm die Gänge entlang. Ich ahnte, wo es hinging. Doch ich wollte den Dingen ihren Lauf lassen und sehen, was passierte. Bald waren wir vor Brians Kabine angekommen. Sie befand sich zwei Decks unterm Pool.
    Â»Das ist mein private room«, hörte ich ihn sagen, während er seine Schlüsselkarte hervorzog. Wir standen so nah beieinander, dass ich sein Rasierwasser und seinen Schweiß riechen konnte. Herb, holzig und sehr männlich. Er öffnete die Kabinentür und ließ mir den Vortritt. Mein Herz klopfte nun wieder bis zum Hals und ich verschaffte mir rasch einen Überblick. Scannte den Schreibtisch, der gegenüber von seinem Bett positioniert war, den Stapel Bücher daneben und mehrere Paar schwarz glänzender Tanzschuhe, die auf dem Boden aufgereiht nebeneinanderstanden.
    Â»Komm, lass uns auf die Veranda gehen«, schlug Brian vor. Er trat an mir vorbei, öffnete die Schiebetür und griff dann wieder nach meiner Hand. Wir gingen hinaus auf den Balkon, wo eine Liege stand, auf der eine Decke und Kissen lagen. »Die Veranda ist mein Universum. Hier bin ich am liebsten, wenn ich Zeit für mich habe«, verriet Brian mir.
    Â»Wenn ich auf dem Balkon bin, hab ich immer das Gefühl, das Meer ist meins«, gestand ich.
    Eine Weile schwiegen wir in die laue Nacht. Ich spürte, wie meine Unsicherheit wuchs, weil ich Angst davor hatte, etwas falsch zu machen. Wie würde ich mich fühlen, wenn ich den ersten Sex meines Lebens erlebte? Würde es mich verändern? Würde es mir gefallen?
    Nach ein paar Minuten wisperte Brian: »Du bist so schön, dass es wehtut, Katja.« Er deutete auf seine Brust. »Und ich will dich so sehr.«
    Wir hatten kaum Alkohol getrunken, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, berauscht zu sein. Berauscht von meinen Gefühlen für Brian. Ich überlegte, was Inka tun würde, wenn sie an meiner Stelle wäre.
    Brian verführerische Sätze ins Ohr flüstern? Das piksende Kleid auf spektakuläre Art hinunterfallen lassen? Natürlich ging es nicht darum, was Inka täte, sondern darum, was mir einfiel. Ich, Katja Asmussen, stand kurz davor, mein erstes Mal zu erleben. Aber ich wollte keine Rolle spielen und mich wie im Film oder im Buch benehmen. Das wäre mir viel zu anstrengend. Ich wollte spontan sein und ganz ich selbst.
    Brian begann wieder, meinen Nacken zu küssen, und auf einmal spürte ich, dass meine Finger wie von selbst die Knöpfe seines Hemds öffneten. Meine Güte, was tat ich nur? Während ich einen nach dem anderen aufknöpfte, hörte ich Brian scharf ausatmen. Sicher hatte er nicht damit gerechnet, dass ich die Initiative ergriff. Ich im Grunde auch nicht. Aber es fühlte sich großartig an, etwas zu tun, das so sinnlich war, und dabei die Haut seines Oberkörpers zu berühren.
    Als ich beim letzten Knopf angelangt war, griff er sanft meine Hände und hielt sie fest. Er sah mich eindringlich an. »Willst du das wirklich, Katja?!«
    Ja!, wollte ich auf der Stelle antworten, aber dann fing mein Gehirn plötzlich wieder an zu arbeiten: Ich hatte bisher keine Gelegenheit gefunden, um mich nach Kondomen zu erkundigen. Es war wichtig, an so etwas zu denken, klar, doch sollte ich Brian jetzt danach fragen, ob er welche dahatte? Oder klänge das viel zu nüchtern und so, als hätte ich jede Menge Erfahrung? Davon abgesehen, hatte ich mir noch gar nicht überlegt, wie ich Brian gestehen sollte, dass es sich um mein erstes Mal handeln würde. Wäre er überrascht, davon zu er fahren? Mir schwirrte der Kopf, und meine kurzfristige Sicherheit, als ich tatkräftig sein Hemd angegangen war, war im Begriff, sich aufzulösen – und ich hatte ihm immer noch keine Antwort auf seine Frage gegeben!
    Rasch nickte ich, doch Brian hatte meine Unsicherheit offenbar bemerkt.
    Â»Wenn es dir zu schnell geht zwischen uns, können wir jederzeit aufhören. Und, keine Sorge, ich habe natürlich Kondome da.«
    Â»Das ist es nicht …«, begann ich vor mich hin zu reden, »… also, das ist es auch, aber nicht nur … es ist auch etwas anderes.« Das mit der Souveränität musste ich noch üben. Brian sprang ein, um mir zu helfen.
    Â»Ich bin genauso

Weitere Kostenlose Bücher