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Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Herzblut 02 - Stärker als der Tod

Titel: Herzblut 02 - Stärker als der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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richtig, und wenn wir getrennt waren, war alles falsch.
    „Ich weiß nicht, wer ich ohne dich bin“, sagte ich leise und nahm ihr Gesicht zwischen die Hände. Sie musste bleiben und mir zuhören, sie durfte nicht wieder weglaufen wie sonst in letzter Zeit. „Ich weiß nicht, wer ich bin, wenn du nicht bei mir bist. Ohne dich ist einfach alles falsch.“
    Tränen schimmerten in ihren Augen und rannen über ihre Wangen. „Ich weiß.“
    Ich holte tief Luft und hoffte, sie würde mir richtig zuhören und mir glauben. „Die nächste Zeit wird richtig schlimm.“
    Sie nickte.
    „Nein, wirklich, Sav. Dieses Mal musst du mir richtig zuhören, okay? Nachdem Dad tot ist, hat der Clann bis Samstag keinen Anführer. Es gibt niemanden, der die Nachfahren davon abhalten kann, zu tun, was sie wollen. Deshalb musst du Jacksonville für eine Weile verlassen.“
    Den letzten Teil ignorierte sie, und ich bekam Panik, dass sie mich nicht ernst nehmen könnte. „Was passiert Samstag?“
    „Nach Dads Begräbnis wählt der Clann einen neuen Anführer.“
    „Und das wirst du sein.“ Ich konnte ihr richtiggehend dabei zusehen, wie sie sich von mir entfernte. Die wachsende Kluft zwischen uns lag in ihrem Blick.
    „Nicht unbedingt. Dylans Vater will den Posten.“
    Sie riss die Augen auf. „Dann sorg lieber dafür, dass du gewählt wirst. Wenn nicht …“
    „Ja. Er würde uns in einen neuen Krieg treiben.“
    Sie schluckte schwer, und obwohl sie meine Hände, mit denen ich immer noch ihr Gesicht umfasste, nicht abschüttelte, senkte sie den Blick.
    „Also sollte ich dir wohl für Samstag viel Glück wünschen.“
    „Sav, ich will nicht Clann-Führer werden. Aber es muss sein.“
    „Ich weiß.“
    „Was hast du dann? Was geht in deinem Kopf vor sich?“
    Einen qualvollen Moment lang biss sie sich auf die Unterlippe.
    Dann rang sie sich ein Lächeln ab. Ihre Augen erreichte es nicht. „Du wirst bestimmt gewählt. Die Williams sind so scheußlich und unsympathisch, dass niemand sie wählen wird. Und wenn du erst Clann-Führer bist, sind mein Vater und ich in Sicherheit, oder?“
    „Ja. Wenn ich Anführer werde, wird alles besser. Ich sorge dafür, dass der Friedensvertrag bestehen bleibt. Und vielleicht kann ich den Nachfahren mit der Zeit sogar beibringen, Vampire nicht mehr zu hassen. Na ja, vielleicht. Bei manchen sitzen die Probleme sehr tief. Aber wir arbeiten daran. Irgendwann ändern sie ihre Meinung.“
    „Das wäre schön.“
    Aber sie sagte mir immer noch nicht, was los war.
    „Was hast du?“ Ich seufzte. „Auch wenn deine Vampirseite stärker wird – du kannst immer noch nicht besser lügen als früher.“
    Sie schüttelte den Kopf und sah weg, rupfte mit ihren blassen Fingern Grashalme auseinander. „Ich freue mich für dich, Tristan. Wirklich. Du wirst das tun, was sich deine Eltern immer für dich gewünscht haben. Wofür du schon geboren wurdest. Nur das ist wichtig. Also belassen wir es dabei, okay?“ Sie beugte sich vor, legte mir eine Hand ans Gesicht und drückte mir einen sanften, bedächtigen Kuss auf die Wange. Es fühlte sich an wie ein Abschiedskuss. „Du wirst ein großartiger Clann-Anführer werden. Dein Vater wäre wirklich stolz auf dich. Und ich bin es auch. Du musst das tun. Die Nachfahren brauchen einen Anführer mit einem guten Herz.“
    Als sie wieder wegsehen wollte, hielt ich ihr Kinn fest. „Warum klingt es dann so, als würdest du mich bitten, es nicht zu tun?“
    „Das tue ich nicht. Du solltest das machen.“
    „Lügnerin.“
    Sie zog die Füße unter sich, als wollte sie aufstehen. Aber sie hatte vergessen, dass sie in unseren gemeinsamen Träumen nicht stärker war als ich. Ich beugte mich schnell vor, bis sie halb unter mir auf dem Rücken im Gras lag.
    „Hör auf, wegzulaufen“, knurrte ich. Sanft fuhr ich mit den Lippen über ihren Hals, um sie zu testen. Wenn sie angespannt reagiert hätte, wenn sie mir irgendwie gezeigt hätte, dass sie mir nicht sonah sein wollte, wäre ich zurückgewichen. Aber sie ließ die Hände nach oben gleiten und umarmte mich.
    Ich stützte mich auf die Ellbogen, ihren Kopf zwischen meinen Armen, unsere Gesichter nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt. Sie musste doch wissen, dass sie jetzt nichts mehr vor mir verbergen konnte.
    „Sag mir, dass du das, was zwischen uns war, nicht vermisst“, flüsterte ich, die Lippen an ihrem Haar. Ob sie immer noch lügen würde?
    „Ich vermisse es.“
    „Sag mir, dass du nicht jeden Tag an uns

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