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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Stöhnen erfüllte meinen Mund wie ein köstliches Dessert. Etwas sagte mir, dass ich den Kuss beenden sollte. Dass etwas Schlimmes geschehen könnte, das ich noch nicht begriff, wenn ich ihn weiterküsste. Eine vage Erinnerung regte sich. Aber dieser lästige Gedanke wurde von meinem Verlangen verdrängt. Er schmeckte so gut! Seine Wärme erfüllte die eisige Leere in mir, die mich im Unterricht fast in kalten Wellen ertränkt hätte.
    Plötzlich wankte er, löste seine Lippen von meinen und lehnte seine Wange an meinen Kopf.
    Sein Atem ging schwer. Ich lächelte benommen und biss mir auf die kribbelnde Unterlippe. Wow. Es fühlte sich an, als hätte ich gerade die Sonne geschluckt. Ich war von Licht und Wärme erfüllt. Nach Gregs Küssen hatte ich mich nicht so gefühlt. Nicht mal annähernd.
    Ich löste mich von Tristan und sah überrascht, dass er ein bisschen zitterte. Moment mal. Die langweilige kleine Savannah brachte den umwerfendsten Typen der Schule zum Zittern? Unmöglich. Als ich zurückwich, lehnte er sich grinsend gegen die Wand.
    „Alles in Ordnung?“, fragte ich lachend. Jetzt wurde er aber albern.
    Er grinste mich spitzbübisch an und lachte auch. „Ja. Dich zu küssen ist … eine ganz neue Erfahrung.“
    Hmm. „Ist das gut oder schlecht?“ Ich biss mir auf die Unterlippe und fing an, die Überreste von unserem Picknick aufzuräumen. Um mich zu verstecken, ließ ich das Haar in mein Gesicht hängen. Hatte er gemerkt, dass ich vor ihm erst einen anderen Jungen geküsst hatte?
    „Gut, gar keine Frage. Vielleicht zu gut. Wahrscheinlich brauche ich Übung, um mich daran zu gewöhnen.“ Überrascht stellte ich fest, dass er plötzlich hinter mir stand und mich hochzog.
    Lachend hielt ich mich an seinem Hemd fest. „Tristan, ich muss gehen! Ich würde lieber bleiben, aber ich habe Nanna gesagt, dass ich gleich nach Hause komme, und …“
    „Ich weiß.“
    „Dann …“ Ich deutete auf die Sachen, die wir noch wegräumen mussten.
    „Das mache ich schon. Ich will nicht, dass du mir hinterherräumst. Ich habe es ernst gemeint, als ich gesagt habe, dass ich keine Sklavin brauche.“ Er strich mir federleicht über das Haar, und ich war froh, dass ich es heute Abend offen trug.
    „Tristan, man macht sich doch nicht zum Sklaven, wenn man anderen hilft. Man arbeitet zusammen und schafft so mehr.“
    Als Antwort grummelte er nur. Wahrscheinlich wollte er nicht darüber diskutieren, also half er mir, alles aufzuräumen. Ich wartete, bis er die Tür zum Flur erreicht hatte. Dann schaltete ich das Licht im Abstellraum aus. Dummerweise sah ich davor direkt in die Lampe. Geblendet musste ich seinem leisen Atem folgen, um zur Tür zu finden. Endlich machte sich mein überempfindliches Gehör mal bezahlt.
    Als meine Hände seine muskulösen Oberarme berührten, wusste ich, dass ich ihn gefunden hatte.
    Er hatte beide Hände mit dem Pizzakarton und der Plastiktüte voll. Im Dunkeln wurde ich mutiger, und ich konnte der Versuchung nicht widerstehen. Lächelnd ließ ich die Hände bis zu seinenWangen gleiten, stellte mich auf die Zehenspitzen und flüsterte: „Darf ich?“, bevor ich ihn küsste.
    In diesem Moment verstand ich, warum Menschen Nasen hatten. Damit wir uns im Dunkeln finden und küssen konnten.
    Ich küsste ihn, bis wir beide außer Atem waren. Dann löste ich mich von ihm, solange ich es noch konnte, und führte ihn die Treppe hinunter. Mein ganzer Körper sirrte.
    Nachdem ich abgeschlossen hatte, gingen wir die Betonrampe hinunter. Tristan klemmte sich den Pizzakarton unter den Arm, damit er meine Hand halten konnte. Während wir im Dunkeln zu unseren Autos schlenderten, die Stille nur ab und zu vom Zirpen der Grillen und dem Rascheln der Grashalme unter unseren Füßen unterbrochen, kam mir plötzlich ein Gedanke.
    Mom hatte die JHS im zweiten Jahr besucht, als sie meinen Vater kennenlernte. Hatten meine Eltern das auch gemacht? Waren sie Seite an Seite über das Schulgelände gelaufen und hatten die Regeln gebrochen, sogar einen Krieg riskiert, nur weil sie sich liebten und zusammen sein wollten?
    Später hatten sie geheiratet, aber nicht mal das hatte die Vampire und Hexen in einen Krieg gestürzt. Doch es hatte dazu geführt, dass meine Familie aus dem Clann ausgeschlossen wurde.
    Aber was sollte uns der Clann jetzt noch anhaben? Er konnte uns ja nicht noch einmal ausschließen. Mir war es schon verboten, zaubern zu lernen. Und mit dem Krieg hatte Mom vielleicht sowieso übertrieben. Und

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