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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Autoren: Melissa Darnell
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Neben dem üblichen Training am Morgen ging das Training nachmittags nicht nur bis sechs, sondern bis sieben Uhr, und zusätzlich wurde noch samstags trainiert.
    Savannah hatte mich zusammen mit den anderen Begleitern und den Vätern der Charmers als Bühnenarbeiter eingeteilt. Leider nahmen sie auch Freiwillige, zu denen dieses Jahr Dylan Williams gehörte. Weil er mit einem der Zickenzwillinge zusammen war und bei den Charmers keine Nachfahren mitmachten, musste er sich freiwillig gemeldet haben. Entweder wollte er mich nerven oder mir nachspionieren. Warum auch immer, ich hätte ihn mit bloßen Händen umbringen können. Dabei liefen die Vorbereitungen erst seit drei Wochen.
    Der Blödmann hielt sich ständig in meiner Nähe auf und beobachtete mich. Jedes Mal, wenn ich Savannah während des Nachmittagstrainings hinter eine Kulisse oder einen Vorhang ziehen wollte, um sie zu küssen, tauchte Dylan mit einer Frage an Savannah auf oder wollte Hilfe. Wenigstens morgens war ich noch mit ihr zusammen.
    Das war’s dann aber auch schon, denn bei diesem miserablen Frühlingswetter konnte ich nicht draußen schlafen und mich also auch nicht im Traum mit ihr treffen. Nicht mal morgens fanden wir viel Zeit, um allein zu sein, weil sie meistens hinter der Bühne am Sound oder der Beleuchtung arbeitete, während ich draußen war oder in der Sporthalle Kulissen baute oder anmalte. Und wenn ich sie morgens mal oben erwischte, war immer ein Officer oder eine Betreuerin im Abstellraum nebenan.
    Nach dem Training konnten wir uns auch nicht zum Essen verabreden, weil alle in kleinen Gruppen ihre Auftritte probten undzu unterschiedlichen Zeiten gingen.
    Mit dem neuen Trainingsplan, dem stürmischen Wetter und Dylans neugierigen Blicken hatten Savannah und ich gerade noch zehn Minuten am Tag für uns, bevor morgens das Training anfing.
    Langsam wurde ich wahnsinnig.
    Wenn ich sie nie geküsst, sie nie in den Armen gehalten oder unzählige Stunden mit ihr gesprochen hätte, wäre unsere erzwungene Trennung vielleicht nicht so schlimm gewesen. Aber ich hatte das alles getan, ich war verrückt nach ihr und …
    Ich vermisste sie ganz einfach.
    Es war Freitagabend, alle waren schon gegangen. Wenn sie keine Angst gehabt hätte, dass man uns zusammen sehen könnte, wäre ich schon früher mit ihr in die Stadt gefahren und hätte sie zum Essen eingeladen. Heute musste ich sie irgendwie dazu überreden. Nachdem wir drei Wochen lang kaum einen Moment für uns gehabt hatten, musste sie langsam genauso durchdrehen wie ich.
    Gleich war es Zeit, überall abzuschließen. Endlich. Ich sah im Abstellraum mit den Kostümen nach dem Rechten, schaltete das Licht im Tanzraum aus und schloss die Türen. Ein Raum weniger, um den sich Savannah kümmern musste. So konnten wir früher gehen. Ich wusste schon, wohin ich sie einladen wollte.
    Ich ging zur Bühne, um die Musikanlage einzupacken, und wartete, während Savannah CDs einsammelte und den Strom für die Bühne ausschaltete. In der Dunkelheit, die nur vom Schein ihrer Taschenlampe durchbrochen wurde, fiel es mir unglaublich schwer, sie nicht zu küssen. Aber ich würde noch ein wenig länger warten. Bald würde sie sich in meinem Auto an mich schmiegen, während wir zu einem netten, romantischen Abendessen an einem richtigen Tisch mit richtigen Stühlen und richtigem Essen fuhren.
    Vielleicht könnte ich damit eine weitere Woche überstehen.
    „Hast du im Tanzraum nachgeschaut?“, fragte sie, als wir das Büro erreichten.
    „Ja. Ich wollte dir ein bisschen Zeit sparen. Es müssten sowieso alle weg sein.“
    „Danke.“ Sie schloss den Büroschrank ab. Wir gingen raus, damit sie das Licht ausschalten konnte.
    Als sie die Tür abschloss, sagte ich: „Hör mal, ich würde heute Abend echt gerne mit dir ausgehen. Ich kenne da einen tollen Laden, ungefähr eine halbe Stunde entfernt, sehr ruhig, gemütlich, gutes Essen …“
    „Tristan, das geht nicht. Und das weißt du genau.“ Seufzend wandte sie sich zu mir um.
    Ich strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Das Restaurant ist klein und wird kaum von Erwachsenen besucht. Ich glaube nicht, dass wir da jemanden sehen, den wir kennen.“
    „Ihr Clann-Leute kennt doch jeden.“
    „Längst nicht. Und wir nehmen eine Nische in der Ecke, damit uns niemand sieht.“
    „Ich weiß nicht.“
    Sie schwankte, das konnte ich ihr von den Augen ablesen. „Bitte, Sav. Ich habe dich seit Wochen kaum gesehen.“ Lächelnd zog ich sie an mich und küsste
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