Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)
Note meine Stunden abdecken. Bei den Charmers schaffe ich beides. Und Mrs Daniels hat erwähnt, dass ihr Betreuer braucht. Also dachte ich, wieso nicht?“
Wieso nicht? Mir fielen eine Million Gründe ein. „Ich sag’s ja nicht gern, aber ich glaube kaum, dass wir eine Betreueruniform in deiner Größe haben.“
Sein lautes Lachen versetzte mir einen albernen Kick. „Kein Problem. Bei den Spielen ziehe ich mich als Begleiter an. Als Betreuer helfe ich nur beim Training.“
Er würde bei jedem Training und jedem Spiel dabei sein?
Nein, nein, nein. Das war gar nicht gut. Es fiel mir schwer genug,ihn im Geschichtsunterricht zu ignorieren. Wie sollte ich meine Gefühle verbergen, wenn ich jeden Morgen und jeden Nachmittag stundenlang mit ihm zusammen war, verdammt?
Um meinen Schock zu überspielen, lief ich weiter. Nach der halben Treppe blieb ich stehen, als mir noch etwas einfiel. Meine Familie. Sie würden bestimmt verlangen, dass ich bei den Charmers aufhörte. Auf keinen Fall wären sie damit einverstanden, dass ich regelmäßig mit einem Nachfahren allein war. Besonders nicht mit dem Sohn ihres Anführers. Ganz zu schweigen davon, was der Vampirrat vielleicht annehmen würde, wenn er es erfuhr.
Ich durfte schon nicht tanzen. Jetzt würden sie mir auch noch verbieten, als Chefbetreuerin zu arbeiten.
„Alles in Ordnung, Savannah?“ Als er das fragte, wurde mir klar, dass ich immer noch wie angewurzelt auf der Treppe stand.
Ich drehte mich langsam um und sah ihn finster an. „Warum willst du wirklich bei den Charmers mitmachen? Ich meine, ist es wegen … du weißt schon, wegen dem, was du nach der Prügelei mit Greg gesagt hast?“
„Nach über einem Monat?“
Hm. Er hatte nicht unrecht. Obwohl mein Tranceblick Greg übel erwischt hatte, hatte er sich nach weniger als einer Woche wieder erholt.
„Also willst du wirklich nur deine Sportstunden vollbekommen?“ Ich musterte sein Gesicht.
Er zuckte mit den Schultern. „Es ist doch eine gute Lösung, nachdem mir meine Eltern zur Strafe jeden Sport verboten haben.“
Ich zuckte zusammen, als mir die Frage wieder einfiel, die mir das ganze Wochenende durch den Kopf gegangen war. Warum hatte er sich mit Dylan gestritten? Dass es etwas mit mir zu tun haben sollte, war völlig unlogisch. Aber auch, dass ich von seinem Ausstieg aus der Footballmannschaft geträumt hatte, bevor ich davon wissen konnte, ließ sich nicht logisch erklären.
Ich biss mir auf die Lippen und ging weiter die Treppe hinauf. Mein Herz und meine Gedanken rasten. Na gut, ich musste erst mal runterkommen und klar denken. Dann hatte mein Unterbewusstsein oder meine Fantasie eben etwas in einem Traum richtiggeraten, na und? Das bedeutete nicht, dass auch der Rest stimmte. Und auch dass Tristan bei den Charmers als Betreuer einsteigen wollte, musste nichts mit mir zu tun haben. Er brauchte nur jeden Tag eine Beschäftigung für die erste Stunde. Außer den Sportlern verplanten nur die Cheerleader und die Charmers an A- und an B-Tagen die erste Stunde. Und wenn seine Eltern ihm jeden Sport für den Rest des Schuljahrs verboten hatten, blieb ihm keine große Auswahl.
Er hätte seine Schwester fragen können, ob er als männlicher Cheerleader mitmachen darf, flüsterte eine Stimme in meinem Kopf.
Ich stellte mir Tristan in einer passenden Uniform vor, wie er das Team von der Seitenlinie aus anfeuerte. Scharf, aber unwahrscheinlich. Er würde sich nicht gern ständig von seiner Schwester etwas sagen lassen. Und noch weniger würde er die Mannschaft anfeuern wollen, für die er früher gespielt hatte.
Damit blieben die Charmers als letzte Möglichkeit. Es hatte nichts mit mir zu tun. Ich musste mir nicht einbilden, er hätte sich wegen mir mit Dylan gestritten oder wollte wegen mir bei den Charmers helfen. Richtig?
Leider würden Mom und Nanna trotzdem einen Anfall bekommen und mich aus der Mannschaft nehmen, egal, warum Tristan mitmachen wollte. Es sei denn … sie erfuhren nie davon. Warum sollten sie auch? Keine von beiden kam zu den Spielen oder Auftritten, weil ich ja nicht mittanzte.
Außerdem könnte ich Glück haben. Vielleicht würde er bald wieder aufhören. Mrs Daniels war anspruchsvoll, und mit einem Trupp kichernder Tänzerinnen zu flirten konnte ja nicht ewig Spaß machen. Nach spätestens ein, zwei Wochen würde er sich so langweilen, dass er Mrs Daniels anflehen würde, aufhören zu dürfen.
Komisch, dass mich dieser Gedanke gar nicht erleichterte, als ich im dritten
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