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Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition)

Titel: Herzblut - Gegen alle Regeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Darnell
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Morgen jeder.“
    Warum lächelte er denn mich an? Ich nahm ihm die Boxen ab, ließ ein paar Meter weiter meine Taschen fallen, um die Musikanlage aufzubauen, und hörte weg, so gut es ging. Anders als bei den Tänzerinnen fingen meine Pflichten an, sobald ich das Schulgelände betrat, und endeten auch erst mit dem Training. Ich hatte keine Zeit, um rumzustehen und mich zu unterhalten.
    „He, Miss Savannah.“ Keisha hockte sich an der Fünfzigyardlinie neben mich und die Boxen. Bei der Bewegung knackten ihre Knie, dass ich zusammenzuckte. Sie brauchte schleunigst Bandagen. „Was macht er denn hier?“
    „Offenbar haben wir einen neuen Begleiter und Betreuer.“
    „Ihn?“
    Ich nickte, ohne aufzublicken, und überprüfte die Batterien des Players.
    Anscheinend hatte er uns gehört, denn er kam rüber und hockte sich so nah neben mich, dass sich unsere Knie berührten.
    „Viel Spaß“, raunte Keisha. Wie üblich versetzte es mir einen Stich, dass sie zurück zu den Tänzerinnen lief, statt mit mir zu arbeiten.
    „ Miss Savannah?“, fragte Tristan, als wir wieder allein waren.
    „Wir reden uns alle so an, abgesehen von der Direktorin. Die Regel soll uns daran erinnern, den anderen gegenüber respektvoll zu sein.“
    „Müsst ihr das immer machen, oder …?“
    „Nein, nur im Rahmen der Mannschaft. Aber manchmal vergessen wir das und reden uns auch auf dem Flur so an.“ Ich kramte in meiner Tasche nach dem Klemmbrett und Schreibblock, auf dem ich jeden Tag Notizen über die Gruppe machte. „Du musst dich auch daran halten, wenn du dabeibleiben willst.“
    Mit einem zweideutigen Grinsen sagte er: „Oh, ich bleibe auf jeden Fall dabei.“
    Ja klar, er sah sich schon um, was die Charmers zu bieten hatten.
    „Bist du mit vielen Mädchen befreundet?“ Er deutete mit dem Kopf auf Keisha, die sich gerade mit Vicki unterhielt. Ganz offensichtlichüber Tristan. Hoffentlich ging es nicht auch um mich, ich hatte mit der Sache nämlich rein gar nichts zu tun.
    Ich zuckte mit den Schultern. „Die meisten behandeln mich wie eine Art Ersatzmutter. Sie wissen, dass sie zu mir kommen können, wenn sie was brauchen oder reden wollen. Aber Keisha ist mir näher als die meisten anderen. Sie ist auch eine Betreuerin, oder war es zumindest, bis sie als Tänzerin eingesprungen ist.“
    Ich konnte seinen Blick spüren, aber auch dieses Gefühl versuchte ich zu ignorieren.
    „Fällt es dir schwer, sie mit der Gruppe tanzen zu sehen, während du die ganze Arbeit hinter den Kulissen machst?“
    Jetzt sah ich ihn doch an. Ich wollte wissen, ob er sticheln wollte. Aber mit seinen großen Augen und dem unschuldigen Blick wirkte er, als würde ihn die Antwort wirklich interessieren.
    „Ein bisschen schon. Aber ich bin auch echt stolz auf sie.“ Das war natürlich gelogen. Es fiel mir sogar sehr schwer. Aber ich hielt mein Versprechen an den Vampirrat. Kein Tanzen mehr. Und Keisha war eine gute Tänzerin und legte sich als Ersatz richtig ins Zeug. Sie und Vicki hatten ihre Chance bei den Charmers wirklich verdient.
    Nach langem, unbehaglichem Schweigen fragte er: „Also, was machen wir jetzt?“
    Ich griff den Themenwechsel dankbar auf, erklärte ihm, wie die Musikanlage funktionierte, und zeigte ihm die beiden Headsets mit Mikrofon, eins für den Player, das andere für Mrs Daniels, damit sie von der Tribüne aus Anweisungen geben konnte.
    Währenddessen trudelten Mrs Daniels und die restlichen Charmers ein. Die Direktorin unterhielt sich kurz mit ihren Tänzerinnen, bevor sie zu ihrem Stammplatz in der obersten Sitzreihe ging.
    Sobald Mrs Daniels saß, stand ich auf. Sie hatte es gern, wenn ich sofort für unsere Trainingsbesprechung zu ihr kam. „Ich bin gleich wieder da. Heb dir das Flirten auf, bis das Training vorbei ist, sonst wird Mrs Daniels sauer.“
    Er grinste zu mir hinauf. „Gut zu wissen. Ich versuche, mich zu beherrschen.“
    Wahrscheinlich würde er sich auf die nächste Tänzerin stürzen,sobald ich mich umgedreht hatte. Kein Mensch wusste, wie viele von ihnen seine Exfreundinnen waren. Oder bald sein würden.
    Die Woche verlief reibungsloser, als ich zu hoffen gewagt hatte. Allerdings hatte alles, was Tristan tat, seine Vor- und Nachteile. Er hatte darum gebeten, dass er die Eisbeutel holen durfte, die wir am Ende des Trainings brauchten. Wahrscheinlich, damit er für die verletzten Tänzerinnen den großen Retter spielen konnte. Aber dafür mussten meine beiden Ersatzbetreuerinnen und ich uns ein paar Tage

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