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Herzen aus Asche

Herzen aus Asche

Titel: Herzen aus Asche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Narcia Kensing
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der Welt. Er war ihr Anker in einer stürmischen Zeit, in der nichts mehr so war, wie es schien.
    Sie breitete die Arme aus um ihn einzuladen, sich auf sie zu legen. Sie unterdrückte das Schamgefühl, das in ihr aufsteigen wollte. Hatte sie nicht schon genug »Dummes« getan in den letzten Wochen? Was machte es noch für einen Unterschied? Sie war ein erwachsene Frau, es war nichts Schändliches daran, sich zu verlieben.
    Leif zögerte für die Dauer eines Herzschlags, ehe er sich zu ihr hinabbeugte. Sie schlang ihre Arme um seine breite Brust und verschränkte die Knöchel hinter seinen Hüften.
    Amelie schloss die Augen und ließ den Kopf nach hinten sinken. Ihre Fingernägel krallten sich in seine Schultern, als er sich behutsam mit ihr vereinte. Feste Muskeln umspannten seinen Körper und sie spürte seine enorme Kraft. Er stieß ein Geräusch aus, das wie das Schnurren einer Katze klang. Seine breiten Hände stüt zten Amelies Körper. Sie bäumte sich auf, um seinen langsamen Bewegungen zu begegnen. Sie sehnte sich danach, die Sorgen der letzten Wochen in Leidenschaft zu ersticken. Ihr war bewusst, dass sie etwas Unvernünftiges tat, doch es war ihr seltsam egal. Sie wollte in der Hitze dieses Abends mit ihm verglühen.
    Ihr Puls hämmerte kraftvoll und sie bemühte sich um eine gleichmäßige Atmung. Amelie genoss seine Nähe, fühlte sich geborgen und seltsam unbekümmert. Es gab eine innere Verbundenheit zwischen ihnen - dem Geist und der Seherin. Die Vorstellung klang romantisch, und tatsächlich schienen sie über das körperliche Maß hinaus miteinander zu verschmelzen.
    Amelie umfasste seinen Nacken und presste ihre Wange gegen seine. Sie wollte den Moment der Unbekümmertheit für immer festhalten. Eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel und lief in ihr Ohr hinab. Ein Hitzeschauer durchfuhr sie, als die harten Knospen ihrer weichen Brüste mit jeder seiner Bewegungen gegen seinen Körper stießen. Ihr entfuhr ein leises Stöhnen, ihre Atmung wurde tiefer. Sie spürte seine enorme Kraft, obwohl er sich Mühe gab, sanft zu sein. Er erdrückte sie beinahe mit seinem Gewicht.
    Nur am Rand ihrer Wahrnehmung bemerkte sie, wie es um sie herum knisterte, als weitere Gegenstände zu Asche zerfielen. Ein Schreck durchzuckte sie, denn mit einem Mal fühlte es sich an, als läge sie in Treibsand. Die Polsterung des Sofas kribbelte auf ihrer Haut, und von einer Sekunde zur nächsten fegte ein kühler Luftzug ihre Wirbelsäule entlang. Sie landeten unsanft auf dem Pa rkettboden, Leif schaffte es gerade noch, sich mit den Händen abzustützen, um sie nicht zu erdrücken. Trotz des Ernstes der Situation stieß er ein kurzes Lachen aus. »Sorry«, presste er hervor, in seinen Augen funkelte ein neckischer Ausdruck.
    Amelie hustete, denn der feine Staub, in den sich das Sofa unter ihnen verwandelt hatte, klebte an ihrem Ga umen und reizte ihre Lunge.
    »Wir sollten das besser beenden«, sagte Leif und schickte sich an, sich von ihr herunterzurollen, doch Amelie krallte sich in seine feuchten Haare und zog ihn zurück zu sich.
    »Vergiss es«, hauchte sie.
    Er antwortete nicht, sondern stieß nur ein tierhaftes Knurren aus und legte sich wieder auf sie. Anscheinend konnte auch er sich nur noch schwer zurückhalten. Ihre Schenkel spreizten sich abermals über se inen Hüften und sie brachten zu Ende, was sie begonnen hatten.
    Leifs Muskeln waren straff gespannt, als ihm ein raues Stöhnen entwich und auch Amelie spürte, wie sich ihre Körpermitte zusammenzog. Gemeinsam gaben sie sich der Erlösung hin.
    Ächzend ließ sich Leif zur Seite gleiten und legte sich rücklings auf den harten Boden, Amelie bettete ihren Kopf auf seiner Brust. Er legte einen Arm um sie und streichelte über ihre Taille.
    Eine Weile sagte niemand etwas. Dann rieb sich Leif mit der freien Hand über das Gesicht und knurrte. »Ich habe so etwas noch nie erlebt. Nun ja, schon. Aber nicht, seitdem ich tot bin.«
    »Ich möchte für immer bei dir bleiben, Leif. Sag, dass es möglich ist.« Ihre Stimme war nicht viel mehr als ein Flüstern.
    »Der Gedanke an die Zukunft macht mich krank vor Angst«, sagte er leise. »Ich weiß nicht, wie lange ich di esen Zustand zwischen Leben und Tod noch erdulden muss. Was, wenn ich bis zum Ende der Welt dazu verdammt bin, allein auf der Erde zu wandeln? Amelie, du bist die erste Seherin, der ich begegnet bin. Ich könnte es nicht ertragen, durch alle Zeitalter hindurch einsam zu bleiben.«
    Sie verstand,

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